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Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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die Insel für sich entdeckt. Aber richtig interessant wird es erst danach.
    Wie Sie gesagt haben, wurde das Waffenforschungszentrum auf Dragon Island 1985 gebaut. Und jetzt schauen Sie mal: Prompt erscheint Dragon Island 1986 auf einer CIA -Liste sowjetischer Forschungsstätten für chemische und biologische Kampfstoffe und auf einer Liste der Air Force mit vorrangigen sowjetischen Angriffszielen. Auf der zweiten Liste bleibt es bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1992, aber danach wird es von ihr gestrichen; von da an wird es nicht mehr als vorrangiges Ziel eingestuft. Die anderen Dokumente sehen nach dem üblichen langweiligen Standardkram aus, wie zum Beispiel der CIA -Bericht von 1984 mit dem Titel MÖGLICHE STANDORTE , verfasst von einem – Moment mal – Calderon, M.«
    »Wieso? Wer ist das?«, fragte Fairfax.
    »Calderon M. ist niemand anders als Marius Calderon«, sagte Retter nachdenklich. »Ich glaub’s nicht … dahinter steckt er . Das könnte der Zusammenhang sein, nach dem Sie suchen, Mr. Fairfax.«
    »Wie bitte? Warum? Kennen Sie diesen Typen?«
    »Allerdings. Bei meinen Recherchen über die Army of Thieves bin ich mehrmals auf seinen Namen gestoßen. Das würde einiges erklären.«
    Jetzt war es an Fairfax, sich neugierig vorzubeugen. »Und wer ist dieser Calderon, und warum hat er schon 1984 etwas über Dragon Island geschrieben – ein Jahr, bevor die Forschungseinrichtung überhaupt gebaut wurde?«
    Vor dem Einkaufszentrum ertönte eine Sirene, und beide fuhren nervös herum, aber es war nur ein Krankenwagen, der sich rasch entfernte. Sie atmeten erleichtert auf.
    »Marius Calderon«, sagte Retter, »ist eine ganz große Nummer bei der CIA . Er ist schon seit 1980 dabei und wurde damals frisch von der Army-Ranger-Ausbildung weg rekrutiert.
    Ursprünglich war China sein Spezialgebiet. Er wurde damit beauftragt, die chinesischen Wirtschaftsreformen, die 1978 begonnen hatten, zu beobachten und zu analysieren. Seitdem wurde er allerdings fast in jeder Abteilung der CIA eingesetzt: von Activity bis Special-Ops. Gerade für uns könnte dabei besonders interessant sein, dass er Ende der achtziger Jahre Ausbilder an der School of the Americas war. Das ist diese Militärakademie, von der ich Ihnen erzählt habe – die von der US Army in Fort Benning unterhalten wurde und an der …«
    »… mehrere chilenische Angehörige der Army of Thieves zu Kampfmaschinen der übelsten Sorte ausgebildet worden sind«, sprach Fairfax den Satz für sie zu Ende.
    »So ist es. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Calderon in dem Moment, als ich mich genauer mit diesen zwölf chilenischen Offizieren zu befassen begonnen habe, die aus einem Militärgefängnis in Valparaiso ausgebrochen sind. Sie waren alle an der School of the Americas, als Calderon dort unterrichtet hat . Alle zwölf waren seine Schüler.«
    »Im Ernst …«
    »Daraufhin habe ich mir seine Personalakte angesehen«, fuhr Retter fort. »Mal abgesehen von dem ganzen anderen Kram war Calderon den größten Teil seiner Zeit bei der CIA in der Abteilung für psychologische Kriegsführung tätig. Er war Experte für – und ich zitiere hier seinen Akteneintrag – ›die Beschaffung missionsrelevanter Informationen von nicht auskunftsbereiten feindlichen Kombattanten mittels uneingeschränkter psychologischer Verhörmethoden‹.«
    »Folter«, brachte es Fairfax auf den Punkt.
    » Psychologische Folter. In den letzten zwanzig Jahren war Marius Calderon der CIA -Experte für psychologische Taktik und nichtinvasive Folter, und bekanntermaßen ist nichtinvasive Folter neuerdings wieder schwer in Mode. In Guantanamo und anderen Gefangenenlagern sind Calderons Methoden gängige Praxis.
    Er vertritt die Ansicht, dass man einen Menschen dazu bringen kann, alles zu tun und jedes Geheimnis zu verraten , wenn man nur rücksichtslos seinen Verstand attackiert.
    2005 soll er in Afghanistan mit brutalsten Methoden drei gefangene Taliban-Kämpfer ›umgedreht‹ haben – er tackerte ihnen die Augenlider fest und setzte sie sechs Tage lang ununterbrochen Videoaufnahmen von Gewalt, Sadismus, Live-Verstümmelungen und bestialischer Brutalität aus. Gleichzeitig ließ er sie erbarmungslos schlagen und ständig mit lauter Musik und den Schreien Gefolterter traktieren. Anschließend wurden diese Taliban-Kämpfer freigelassen und in ihre Dörfer zurückgeschickt. Sie waren wie psychische Zeitbomben, die nur darauf warteten, auf ein Wort Calderons hin zu explodieren.

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