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Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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gehalten hat: Colonel Caesar Russells gescheiterter Staatsstreich. Die Jagd auf einen amerikanischen Präsidenten auf dem Gelände seines geheimsten Militärstützpunkts. Ihr beherztes Vorgehen in dieser Angelegenheit trug Ihnen eine geheime Medal of Honor ein.«
    Champion machte eine Pause.
    »Kurz darauf starb Ihr Vater, von eigener Hand.«
    Schofield nickte stumm. Der brutale Sadist hatte den Tod erlitten, den er verdient hatte: Einsam und verbittert hatte er sich in seinem holzvertäfelten Büro eine Pistole in den Mund gesteckt und abgedrückt.
    Champion fuhr fort: »Ihre Mutter war schon mehrere Jahre zuvor gestorben. Aber so schlecht Ihr Vater Sie auch als Kind behandelt haben mochte, er hinterließ Ihnen in seinem Testament dennoch sein gesamtes Vermögen. Zwölf Millionen Dollar. Womit er Sie, einen einfachen United States Marine, zu einem sehr reichen jungen Mann machte.«
    Schofield sagte nichts.
    Das alles stimmte, aber nur wenige wussten es. Champion musste über hervorragende Quellen verfügen. Von der Erbschaft hatten nur Mother und Gant gewusst. Und beide hatten gutgeheißen, was er als Nächstes getan hatte.
    »Aber Sie haben alles dem Walter Reed Army Medical Center in Washington D. C. gespendet«, fuhr Champion fort. »Bis auf den letzten Cent. Aus Prinzip?«
    »So könnte man es nennen.« Schofield zuckte mit den Achseln.
    »Das waren zwölf Millionen Dollar. Sie hätten nie mehr arbeiten müssen. Haben Sie diesen Schritt jemals bereut?«
    »Nicht eine Sekunde. Es war das Geld eines grausamen, brutalen Mannes, und ich wollte es nicht haben. Ich habe es jemandem vermacht, der es für etwas Sinnvolles verwendet hat.«
    Er wandte den Blick ab, paddelte aber weiter. Champion sah ihn eine Weile forschend an, bevor sie fortfuhr:
    »Und dann kam die Majestic-12-Kopfgeldjagd, in deren Verlauf der Raketenhersteller Jonathan Killian Ihre Freundin Elizabeth Gant, Rufzeichen Fox, mit einer Guillotine enthaupten ließ. Das war ein einschneidender Moment in Ihrem Leben. Sie ließen sich vier Monate lang vom Militärdienst beurlauben. Ihre Vorgesetzten dachten, von diesem Knacks würden Sie sich nie mehr erholen. Entsprechend überrascht waren sie, als Sie eines Tages vor ihrer Tür standen und erklärten, Sie fühlten sich wieder in der Lage, den Dienst anzutreten. Aber, wie hat man Sie darauf behandelt? Sie bekamen eine Stelle als Ausbilder, und anschließend hat man Sie zu dieser Testeinheit hier oben am Polarkreis versetzt. Noch so ein Auftrag, der für jemanden mit Ihren Verdiensten nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht war.«
    Champion wartete auf eine Reaktion Schofields.
    »Fox’ Tod hat mir tatsächlich gewaltig zugesetzt«, antwortete er schließlich. »Aber irgendwann … irgendwann habe ich es doch geschafft, darüber hinwegzukommen.«
    »Wie?«, fragte Champion. »Das würde mich wirklich interessieren. Wie sind Sie darüber hinweggekommen? So wie ich? Indem Sie gegen alle Gefühle immun geworden sind?«
    Schofield dachte kurz nach.
    »Nein. Nein, das würde ich nicht sagen. In den ersten Monaten nach dieser Majestic-12-Geschichte hat mich das Corps zu allen möglichen Psychiatern geschickt, lauter Größen ihres Fachs, die besten Therapeuten, die man für Geld kriegen kann. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber einer von ihnen hat tatsächlich tausend Dollar die Stunde berechnet.
    Aber helfen konnte mir keiner. Ich musste weiter ständig an Fox denken, sah sie immer wieder von neuem sterben. Unablässig zermarterte ich mir den Kopf mit der Frage, was ich hätte tun können, um ihren Tod zu verhindern. Ich fühlte mich total machtlos. Ich verkroch mich immer mehr in mein Schneckenhaus.«
    »Und wie sind Sie schließlich doch wieder aus diesem Loch herausgekommen?«, fragte Champion.
    »Ich fand eine neue Therapeutin, keine Psychiaterin, eine stinknormale Psychologin. Und ich bin nicht über das Corps auf sie gestoßen, sondern über Mother. Sie brachte mir einen der Prospekte mit, den die Therapeutin im Büro der Speditionsfirma ausgelegt hatte, in der Mothers Mann Ralph als Fernfahrer arbeitet. Die Firma bot ihren Mitarbeitern wegen der wachsenden Scheidungsrate der Fahrer kostenlose Therapien an.
    Wie auch immer, diese Psychologin hieß Dr. Brooke Ulacco, und sie war nicht irgend so eine schrullige Alte von einer Eliteuniversität. Sie hatte zwei Kinder und arbeitete nur Teilzeit. Ihr Sprechzimmer war im Souterrain ihres Hauses in Baltimore. Bei ihr begann ich eine

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