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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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habe keine Vorstellung, was diese Stimme von dir möchte. Wäre unsere Stimme ein guter Mensch, dann würde er sich kaum so bedeckt halten. So wie es aussieht, kann er dich im Augenblick nicht erreichen. Aber es ist nicht auszuschließen, dass er dich direkt rufen wird... oder sogar versucht, die Kontrolle über dich zu erlangen. Also treffen wir Vorkehrungen!“
    Das klang sehr logisch. Andererseits war es für Eryn erschreckend herauszufinden, dass er nicht der war, der er stets glaubte zu sein. Und dass jemand Kontrolle über ihn erlangen sollte, schmeckte ihm auch nicht besonders. Der Seelenbann reicht mir vollkommen. Ich hasse es, kontrolliert zu werden.
    Meister Raiden hatte wieder einmal gelauscht, antwortete aber laut: „Wenn dich keiner kontrolliert, dann zauberst du dich jeden zweiten Tag ins Grab.“
    „Selbst Ihr müsst zugeben, dass es besser geworden ist“, beklagte sich Eryn und der Prinz machte erheitert ein Zugeständnis:
    „Na gut, sagen wir jeden dritten. Und ich muss dir recht geben. Es langt, wenn einer die Kontrolle über dich hat. Da würde ich ungern teilen.“
    Das war der übliche Humor des Prinzen. Da gab Eryn auf und ließ es auf sich beruhen. Unter dem Vorwand, Vorbereitungen treffen zu müssen, versuchte er dem Spott zu entkommen. Erstaunlicherweise ließ ihn Meister Raiden sogar ohne Weiteres gehen.
     

     
    Wenig später führte Eryn sein Weg zu dem Vorratslager der Magier in der Garnison. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell sich manche Nachrichten verbreiteten. Denn kaum ging er durch das Tor der Garnison, fragte ihn schon der Erstbeste:
    „Hallo Eryn, kann es sein, dass du einen Rotstich im Bart hast?“
    „Lass mich mit dem Scheiß in Ruhe“, blaffte Eryn zurück, aber dann kam schon der Nächste:
    „Auf welchem Berg ist das Schiff deiner Vorfahren nochmals gestrandet?“
    Jeder schien einen dummen Spruch parat zu haben. Da musste er sich Sachen anhören wie: „Ist dein Name nun rotbärtige Bluthand oder bluthändiger Rotbart?“, gefolgt von: „Waren die Fenn früher Piraten?“
    So ging das beständig weiter und das waren noch die netteren Sprüche.
    Ravenor, du bist ein Riesenarsch. Was du heute erneut und eindeutig wieder einmal unter Beweis gestellt hast. Nur war der Schaden nicht mehr rückgängig zu machen.
    Genervt sammelte Eryn die Sachen zusammen, derentwegen er gekommen war und suchte dann nach dem Übeltäter.
    Der war nicht schwer zu finden. Er hing bei den Zugführern der V. herum. Ohne lange zu fackeln schoss Eryn mit einem wohldosierten Luftzauber nach dem angeblichen Freund. Aber der Zauber wurde reflektiert und auf ihn zurückgeworfen. Nur seinen langjährigen Verteidigungsübungen gegen Meister Raidens Attacken war es zu verdanken, dass Eryn seine Schilde rechtzeitig hochreißen konnte, um sich vor seinem eigenen wiederkehrenden Zauber zu schützen.
    „Miese Oberklatschtante“, fauchte Eryn den anderen an und Ravenor grinste breit:
    „Ich wusste ja nicht, dass ich das nicht erzählen durfte.“
    „Ach nein! Elender Heuchler.“
    Eryn war wirklich sauer: „Konntest du dir das nicht denken, dass ich es vielleicht nicht möchte, wenn gleich jeder davon erfährt. Rennst hier herüber und erzählst alles brühwarm. Geheim. Ist dir das Wort ein Begriff?“ Aber je aufgebrachter Eryn wurde, umso lustiger fand es Ravenor:
    „Der Prinz hätte mir schon gesagt, wenn es geheim bleiben sollte. Hat er aber nicht und die Geschichte ist doch recht spaßig. Ein finsterer Geselle, dieser rote Rauschebart. Vor dem hätte ich echt Angst. Aber nimm’s gelassen, denn man kann sich seine Verwandtschaft halt nicht aussuchen. Da hast du immer geglaubt, du kommst aus den Bergen und nun fließt Seefahrer- – Stopp – Seeräuberblut in deinen Adern. So kann man sich irren...“ Wahrscheinlich hätte Ravenor noch endlos weitergeredet, doch Eryn sprang mit drei Schritten neben ihn und schlug mit der Faust zu.
    „Halt endlich die Klappe, du elende Ratte.“
    Ravenor fing den Schlag ab: „Oh, der magische Weg. Ich erkenne es genau.“
    Eigentlich war das als Frotzelei gemeint, dann aber schrie Ravenor schmerzvoll auf: „Au, lass den Scheiß. Ich ergebe mich. Warum funktioniert der verdammte Ring nicht.“
    Nun war es an Eryn zu grinsen: „Zauber erkannt und umgangen, Unmagischer.“
    Seinen zuvor gestarteten und missglückten Versuch erwähnte er natürlich nicht. „Und nun möchte ich, dass du kein weiteres Wort über diese – nicht bewiesene – Sache verlierst,

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