Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
du dann tun, Kakerlake? Belästigst du mich weiterhin mit deinen kleinlichen Anliegen und durchstreifst mein Land um Unfrieden zu stiften?“
„Das liegt nicht in meiner Absicht. Dieses Land hier habe ich nur aus der Not heraus besucht. Wenn Ihr mein Problem wie versprochen beseitigen könnt, dann seht Ihr mich hier nie wieder. Das verspreche ich. Und im Gegenzug möge der Nimrodzauber die Bewohner dieses Landes von meinem geliebten Ardeen bis in alle Ewigkeit fernhalten.“
„Und du solltest sicherstellen, dass der Schlüssel nicht benutzt wird... Am besten wäre es, wenn der Schlüsselhybrid hierbliebe. Im Grunde genommen gehört er eigentlich ohnehin mir.“
„Ich kann für die Sicherheit des Schlüssels bürgen, Erhabener. Eryn wird nicht hierbleiben wollen. Der Junge bedarf noch der erfahrenen Führung eines Meisters. Er ist nun schon seit Jahren mein Schüler und manchmal wie... ein Sohn für mich.“
„Du beanspruchst Adors Fleisch und Blut? Nun gut, wenn du dir dessen sicher bist, dann mag er mit dir gehen. Du selbst kommst in einer Woche wieder. Bis dahin habe ich den Zauber vorbereitet .“
Von freudiger Hoffnung stürzte Meister Raiden erneut in tiefe Verzweiflung. Ich habe keine Woche Zeit. „Erhabener, verzeiht, aber diese Zeit habe ich nicht. Meister Elderon erwartet mich in drei Tagen zurück. Und was mir dann noch möglich sein wird, kann ich nicht sagen. Der oberste Magier hat mich durch den Bann komplett in der Hand.“
Der Drache ließ einen Feuerstrahl an die Wand schießen, der einen heißen Wind durch den ansonsten kühlen Saal trieb.
„Kleines Menschlein, du drängst einen alten Drachen zur Eile und forderst, dass ich auf meinen erfrischenden Schlaf verzichten soll. Jedoch erkenne ich die Notwendigkeit zur Eile. Also gut, komme morgen wieder. Und nun entfleuche, Kakerlake, ich habe zu tun.“
„Ergebensten Dank, Erhabener.“
Noch vor Verstreichen der Frist von drei Tagen kehrte Meister Raiden nach Ardeen zurück. Es war später Nachmittag, als der Herr von Naganor nun auf Dorian im Galopp nach Süden jagte. Eryn und Ravenor preschten ihm auf den anderen Dämonenpferden hinterher. Endlich konnten sie die Tiere mitnehmen, nachdem ihr Geheimnis inzwischen aufgedeckt worden war, mussten sie die Reittiere nicht mehr verbergen. Mit den Tieren kamen sie nicht durch die kleine Kammer in Aspentor. Also mussten sie zum nächstgelegenen größeren Tor reiten. Das befand sich – dank Eryn – in Falgars Tal am Rande des Unhaer. Sie ritten ein scharfes Tempo und die Büsche und Bäume waren kaum mehr als flüchtige Schatten am Rande der Straße. Die Passanten, die ihnen begegneten, sahen ihnen mit großem Staunen hinterher.
Kurz vor der Stadt zügelte der Herr von Naganor dann seinen Hengst. „Reitet voraus und macht den Weg zum Tor frei. Wenn ich komme, dann möchte ich nicht von irgendeiner kleinen Stadtwache aufgehalten werden um dann am Tor mit Händlern und anderen Gemeinen Schlange stehen zu müssen.“
Er sah Ravenor und Eryn hinterher, als diese um die nächste Wegbiegung verschwanden.
So, nun werde ich mit Meister Elderon reden. Ein letztes Mal werde ich seine Präsenz ertragen müssen. Ein allerletztes Mal.
Er rief den obersten Magier und der meldete sich kurz darauf auf die telepathische Anfrage. „Du bist zurück Raiden, das freut mich.“
„Und auch erfolgreich, Meister Elderon. Eryn ist bei mir und ich habe die Dämonenpferde, von denen ich Euch erzählte, mitgebracht. Darum konnte ich nicht durch die Kammer in Aspentor reisen. Wir sind jetzt kurz vor Falgars Tal und ich werde das Tor dort bald erreicht haben. Ich hoffe, das findet Eure Zustimmung, Meister Elderon?“
„Durchaus. Ich bin mit dem Ergebnis deiner Reise sehr zufrieden. Komm nach Asvendin und bring Meister Eryn mit. Die hohen Magier der Bruderschaft haben sich dort gerade versammelt und wir werden nun gemeinsam beraten, was zu tun ist.“
„Wie Ihr wünscht, Meister Elderon. Bis bald.“ Prinz Raiden unterbrach die Verbindung. Sie sind also in Asvendin. Umso besser, dann erreiche ich gleich alle auf einmal. Eine Aussprache tut wahrlich not, dachte er boshaft. Dann wendete er Dorian Windtänzer und ritt gemächlich gen Falgars Tal.
Asvendin
Asvendin war ein friedlicher Ort, auf einem kleinen Platz mitten in den Bergen gelegen. Weit abgeschieden von der Außenwelt war die alte, geschichtsträchtige Kultstätte. Doch nun dem Verfall preisgegeben, kam seit Jahren kaum jemand mehr
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