Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
du was von hoher Magie verstehst.“
„Mit Eurer Erlaubnis, Erhabener, gerne.“ Meister Raiden straffte sich im Kreuz und verkündete überzeugend: „Auch werde ich die sechs Orte aufsuchen, vielleicht gibt es dort Hinweise auf den Schlüssel.“
„Tu, was du willst, obwohl... ich habe bemerkt, dass noch ein anderer Magier mit deinem Schüler in mein Land gekommen ist. Ich möchte nicht mehr als zwei Magier hier haben. Ich bin vorsichtig geworden, nach den vielen unschönen Vorkommnissen.“
Das deckte sich wieder einmal so gar nicht mit Meister Raidens Plänen, der bereits daran gedacht hatte, demnächst mit einem ganzen Trupp anzurücken. Nachdem sie von den wilden Bewohnern des Nimrods zuvor schon mehrfach angegriffen worden waren.
„Erhabener, ich kann mich für meine Magier verbürgen. Es wäre lediglich zu unserer Sicherheit, wenn wir durch die Lande streifen... weitab vom Palast.“
„Nein“, kam es sehr bestimmt als Antwort zurück.
„Und Unmagische?“
„Du bist penetrant, Kakerlake. Nun gut, einen Magischen und einen Unmagischen magst du mit dir nehmen – mehr nicht. Für deinen kleinen Fortschritt will ich dir auch einen kleinen Hinweis zum Seelenbann geben. Du brauchst einen Zweiten, der den Bann vollkommen beherrscht. Und du brauchst den Schlüssel, wenn du den Rest von mir erfahren möchtest... oder du ergründest die hohe Magie selbst. Und nun, Menschlein, kannst du mir noch einen Gefallen erweisen. Es ist erstaunlich, aber in so kurzer Zeit ist wieder eines der Weibchen empfänglich geworden. Ruok kann dich hinbringen.“
Schnell wiegelte der Herr von Naganor ab: „Ich würde vorschlagen, mein Schüler Eryn kümmert sich darum. Er hat sogar einen magischen Kreis mehr als ich, das müsste Eurem Anliegen ja noch besser entgegenkommen.“
Was soll ich tun? Wovon reden die da?, wunderte sich der junge Magier noch während der Erhabene und Meister Raiden den Rest unter sich aushandelten:
„Das stimmt. Es ist großmütig, diese Ehre einem anderen zu überlassen.“
„Ich belohne den jungen Mann für seine Dienste. Er ist eine große Hilfe für mich.“
Irgendwas ist da faul?! Ich habe Meister Raiden noch nie so reden hören...
„Ihr könnt nun gehen, Menschlein. Ich muss nachdenken.“
„Erhabener.“ Sie verbeugten sich und zogen sich zurück.
Als sie durch die Gänge liefen, instruierte Meister Raiden Eryn, später in der Hütte auf ihn zu warten – wohlgemerkt nachdem er seine Arbeit für den Erhabenen getan hätte.
Eryn war nervös: „Was wird denn da von mir erwartet, Meister Raiden?“
Doch der meinte nur: „Nichts Schlimmes.“ Dann trennten sich ihre Wege auch schon.
Die Hütte war leer, als Eryn vom Palast zurückkam. Nach anfänglichen großen Bedenken hatte er seinen Job mit Hilfe von Ruok dann doch erfüllt. Die Welt der Dämonenmenschen war so unterschiedlich von dem, was er kannte. Und Ruok war so mitteilsam gewesen, wie Eryn ihn noch nie erlebt hatte. Er schaffte es sogar mehrere Minuten lang an einem Stück zu reden, wie wichtig dieser Akt für seine Rasse sei.
Wenn man bedachte, dass Ruok sonst nur die nötigsten Worte herausbrachte, war dies ein untrügliches Zeichen für seinen erregten Gemütszustand. Und dann der Gebrauch des Kreises Violett hatte Eryn nun doch überrascht. Meister Raiden hatte es ihm ja mal erklärt mit der Libido von Magiern, aber der Kreis Violett konnte da wirklich einiges richten, wie es schien.
Da er verschwitzt war, überlegte Eryn: Ob ich Zeit für eine ausgiebige Dusche habe bis Meister Raiden zurückkommt? Zwei Stunden sind in etwa vergangen, seit wir uns getrennt haben und wie viele Bände müssen kopiert werden? Zehn, glaube ich, hat der Drache gesagt. Zehn dicke Bände, na dann wird der Meister noch einige Zeit zu tun haben und ich kann das Leben genießen .
Er ließ die Kleider in der Hütte und begab sich nackt nach draußen. Dann zog er Wasser aus der Umgebung, das er anschließend leicht temperiert auf sich niederregnen ließ. Es war herrlich und erfrischend, während die Sonne heiß vom Himmel brannte.
Das Vergnügen endete jäh, als Meister Raiden zur Tür herauskam: „Du hast deine Arbeit getan, nehme ich mal an.“
„Es war... ungewöhnlich.“ Verträumt dachte Eryn an die Stimulation des violetten Kreises.
Meister Raiden merkte das sofort: „Und es hat dir Spaß gemacht. Na dann sind jetzt ja alle zufrieden. Zieh dich an, damit wir nach Naganor verschwinden können. Ich bin nicht der Drache,
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