Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
abzustatten.
Natürlich hätte ihm das gefallen. Es schmerzte ihn über alle Maßen, dass er nie wieder auch nur ein Wort mit seiner Tochter gesprochen hatte, aber da es den Anschein hatte, dass alle die Frauen sterben mussten, die ihm in seinem Leben wichtig waren, würde er ganz sicher nichts unternehmen, das auch noch seine Tochter in Gefahr bringen konnte.
Und nun musste er sich um Eshe Sorgen machen. Er hätte sich gern eingeredet, dass sie bei ihm in Sicherheit war, dass er außer Lucian der Einzige war, der wusste, wo sie untergebracht war. Aber das wäre eine Lüge gewesen. Mrs Ramsey hatte am Morgen ganz sicher schon alle ihre Bekannten angerufen, um herumzuerzählen, dass er weibliche Gesellschaft im Haus hatte – und das bereits bevor sie Eshe überhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Und genauso überzeugt war er davon, dass sie gleich wieder zum Hörer gegriffen hatte, kaum dass er mit Eshe das Haus verlassen hatte, um einkaufen zu fahren. Inzwischen wusste jeder in der kleinen Stadt, dass Eshe bei ihm wohnte, und damit war die Verbreitung dieser Neuigkeit noch längst nicht abgeschlossen. Er konnte nur hoffen, dass niemand davon erfuhr, der Eshe gefährlich werden würde.
Die Frage war nur, ob er bereit war, dieses Risiko einzugehen. Seine drei Ehefrauen waren alle ums Leben gekommen, nachdem sie ihn geheiratet und ihr erstes Kind zur Welt gebracht hatten. Möglicherweise bedeutete das ja, dass sie in Sicherheit war, solange sie ihn nicht heiratete und sie nicht von ihm schwanger wurde. Aber er war schon nicht bereit gewesen, auf dieses Verhaltensmuster des Täters zu vertrauen, als es um seine Tochter ging. Und letztlich war er auch nicht bereit, Eshe einem solchen Risiko auszusetzen. Er mochte sie schon jetzt … sehr sogar, und er wollte mit ihr die Leidenschaft teilen, wie es sie nur zwischen Lebensgefährten gab. Wenn er jedoch zu viel Zeit mit ihr verbrachte, befürchtete er, dass er sich unweigerlich in sie verlieben und somit nicht mehr in der Lage sein würde sie wegzuschicken. Wenn ihr dann etwas zustoßen sollte …
Armand schluckte und griff nach seinem Handy. Es war besser, wenn er Lucian sofort anrief, damit der sie abholte, bevor er auf den Geschmack kam. Wenn das erst mal geschehen war, wusste er nicht, ob er dann noch fähig war, auf das Paradies zu verzichten, das er in ihren Armen gefunden hatte.
»Wen rufst du an?«
Abrupt klappte er das Handy zu und sah zu Eshe, die wie aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war. »Niemanden, ich wollte nur sehen, ob eine SMS eingegangen ist«, lag ihm als Standardlüge auf der Zunge, aber sie kam ihm nicht über die Lippen. Stattdessen saß er da und bekam bei ihrem Anblick den Mund nicht mehr zu. Sie hatte sich für das Abendessen im Moxie’s umgezogen. Zwar trug sie noch immer ihre Lederhose, und sie hatte auch nicht das T-Shirt gegen die vornehmer aussehende Bluse, die sie heute gekauft hatte, eingetauscht, doch was sie als Top trug, war dieses unverschämt kurze Babydoll aus weißem Satin.
»Ich hatte die falsche Tüte gegriffen«, erklärte sie achselzuckend, während sie ihm gegenüber Platz nahm. »Aber nachdem ich mir das hier genauer angesehen hatte, dachte ich mir: Was soll’s? Es sieht doch aus wie ein Top für den Sommer. Wir haben zwar Herbst, aber es ist immer noch ziemlich warm, also …« Wieder hob sie die Schultern, griff nach ihrem Drink und nahm einen großen Schluck.
Armand starrte sie an, sein Blick wanderte von den schneeweißen Trägern über ihre gebräunte Haut, weiter zu den Satinkörbchen, die ihre Brüste fast ganz bedeckten, … und dann sah er zu den Tischen ringsum. Niemand zeigte mit dem Finger auf Eshe und rief empört: »Guck mal, die trägt ja ein Babydoll!« Es schien überhaupt niemand zu bemerken, dass da zwischen ihnen eine Frau saß, die praktisch Reizwäsche trug. Andererseits war es tatsächlich ungewöhnlich warm, und viele Frauen trugen ähnlich geschnittene Tops, die lediglich aus Baumwolle oder Polyester waren, nur eben nicht aus Satin … und ganz bestimmt nicht aus dem La Senza .
Ein heiseres Räuspern lenkte seinen Blick zurück zu Eshe, die wieder dieses verruchte Lächeln aufgesetzt hatte. Dann beugte sie sich vor und hauchte ihm mit einem sexy Unterton zu: »Ich habe auch das passende Höschen an. Jetzt muss ich nur noch meine Lederhose ausziehen, und dann bin ich auch direkt bettfertig, wenn wir heimkommen.«
Noch bevor sie das letzte Wort ausgesprochen hatte, war Armand aufgestanden,
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