Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
getötet hat.«
Eshe zuckte innerlich zusammen, als sie das hörte. Zwar wusste sie, dass Armand nicht glaubte, Cedrick könnte hinter den Tragödien seines Lebens stecken, dennoch wäre es ihr lieber gewesen, wenn er den wahren Grund noch eine Weile verschwiegen hätte. Falls er sich irrte und Cedrick sehr wohl etwas damit zu tun hatte, dann war er jetzt vorgewarnt.
Sie beobachtete den Mann, dessen Mienenspiel zwar ein gewisses Erstaunen verriet, aber nicht erkennen ließ, dass ihn das plötzliche Interesse an den Todesfällen wirklich überraschte. Der Grund hierfür wurde ihr jedoch klar, als er bedächtig antwortete: »Ich fand ja schon seit Langem, dass dein Pech mit Frauen mehr als nur Zufall sein muss.«
»Warum hast du nie etwas gesagt?«, gab Armand erstaunt zurück. »Ich denke nämlich das Gleiche.«
Cedrick zuckte mit den Schultern. »Na ja, du hast nie ein Wort darüber verloren, und ich dachte, dass ich vielleicht ein bisschen paranoid bin.«
»O ja«, stimmte Armand ihm zynisch zu. »Das Gefühl kenne ich nur zu gut.«
Die beiden sahen sich einen Moment lang schweigend an, dann richtete Cedrick sich auf und fragte: »Und wie kann ich behilflich sein?«
Zu Eshes Verwunderung drehte Armand sich zu ihr um und überließ ihr wortlos diese Aufgabe. Sie drückte seine Hand, die auf seinem Bein ruhte, und wandte sich an Cedrick: »Ich habe gehört, dass du mit Armand am Hof des Königs warst, als Susanna starb?«
Er nickte. »Wir sind in der Woche vor ihrem Tod aufgebrochen und eine Woche danach zurückgekehrt.«
»Und als Althea starb, hast du Armand auf der Farm geholfen?«
»Ja, ich glaube, eine Stute bekam ein Fohlen damals. Althea reiste mit ihren Eltern ab, während wir uns um das Tier kümmerten.« Sein Mund verspannte sich zu zwei schmalen Strichen. »Wenn ich mich nicht irre, haben wir damals das Fohlen verloren, richtig?« Als er zu Armand sah, nickte der wortlos.
»Wo warst du, als Rosamund starb?«, fragte Eshe.
»Ich war in der Gegend, aber ich war auf der Farm, die ich damals verwaltete. Erfahren habe ich davon erst am nächsten Abend.«
»Wir verdächtigen dich nicht«, stellte Armand klar. »Wir wollen nur die Fakten zusammentragen. Du bist mein Alibi für den Tod von Susanna und Althea.«
»Dann wirst du verdächtigt?« Cedrick sah die anderen am Tisch der Reihe nach an und versicherte ihnen: »Ich kenne diesen Mann seit langer Zeit. Armand würde niemals jemandem etwas zuleide tun, und er würde erst recht nicht eine Lebensgefährtin und zwei Ehefrauen umbringen.«
»Kennst du jemanden, der dazu fähig gewesen wäre?«, wollte Eshe wissen.
Die Frage schien ihn zu überraschen, aber nachdem er länger darüber nachgedacht hatte, musste er den Kopf schütteln. »Armand ist ein guter Kerl. Ich kann mir nicht vorstellen, wer einen Grund haben sollte, ihm so etwas anzutun.«
»Gibt es denn außer dir, den Harcourts und John und Agnes irgendjemanden, der seit Susannas Tod immer mal wieder auftaucht?«, fragte sie. »Vielleicht jemand, der nicht direkt mit ihm zu tun hat? Jemand, der sich im Hintergrund hält und der von Zeit zu Zeit in Erscheinung tritt?«
Cedrick zuckte mit den Schultern. »Nur seine Familie. Die taucht von Zeit zu Zeit hier auf. Lucian … und Jean Claude und seine Frau Marguerite.«
Frustriert ließ sich Eshe auf ihrem Platz nach hinten sinken. Sie war nicht die Einzige, Armand und Bricker reagierten ebenfalls mit Enttäuschung. Nur Anders schien der Mangel an Informationen nicht zu stören, aber er war auch erst seit Kurzem mit dabei und kannte Armand kaum. Ihm konnte es nicht sonderlich viel ausmachen.
Cedrick machte eine entschuldigende Geste. »Tut mir leid, wenn ich keine große Hilfe war.«
»Du hast Armands Aussagen bestätigt«, sagte Eshe und rang sich zu einem Lächeln durch. »Damit hast du uns schon geholfen.«
Nach einem kurzen ungläubigen Lachen sah Cedrick zu Armand und stand abrupt auf.
»Komm mit in mein Büro, da gebe ich dir alles an Informationen, was du über meinen neuen Verwalter Jim wissen musst«, forderte Armand ihn auf.
Cedrick nickte Anders und Bricker zum Abschied zu, Eshe hingegen schenkte er ein Lächeln. »Es war mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen. Ich hoffe, du bringst Licht in die Sache und kannst ein langes und glückliches Leben mit Armand führen. Er hat es verdient.«
»Danke«, erwiderte sie leise. »Hat mich auch gefreut, dich kennenzulernen. Wir sehen uns bestimmt wieder.«
Er nickte, dann folgte er Armand
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