Aries
denen wählten wir goldene und silberne Kugeln und hängten sie an die Zweige. Glitzernde Lametta Girlanden und Kerzen vervollständigten unseren Weihnachtsbaum. Zufrieden packte Loni, die nicht verbrauchte Weihnachtsdekoration zusammen und verstaute sie in ihrem Schrank.
Wir hatten still vor uns hin gearbeitet und waren so schnell fertig geworden. Es hatte keine zwei Stunden gedauert und als es an der Tür klopfte, rief Loni:
>> Draußen bleiben. Ich komme. << Sie öffnete die Tür einen Spalt und fragte hinaus. Etwas Schweres wurde abgestellt und als der Besucher verschwunden war, öffneten wir die Tür und trugen einen Holztisch herein. Wir schoben ihn vor den Baum und legten eine Weihnachtsdecke darüber. Unser Gabentisch.
>> Fertig. Und was machen wir jetzt? << Ich zuckte die Schultern.
>> Keine Ahnung. <<
>> Was hältst du davon, wenn wir auf unsere Arbeit ein Gläschen Prosecco trinken. << und ohne meine Antwort abzuwarten, lief sie aus dem Zimmer, um kurze Zeit später, mit einer gekühlten Flasche und zwei Gläsern zurückzukehren. Loni goss lächelnd jedem ein Glas voll und schob eines zu mir. Ich lachte auf.
>> Prosecco? Ist es nicht zu früh dafür … was willst du wissen? <<
>> Komm setz dich zu mir. << Sie schlug mit der Hand, auf den freien Platz neben sich und grinsend setzte ich mich neben sie. Sie stieß an mein Glas und nahm einen großen Schluck.
>> AAAAAhhh, tut das gut. << Sie kuckte verschmitzt. >> Und fröhliche Weihnachten Fränni. << Ich schmunzelte.
>> Für dich auch. Fröhliche Weihnachten. <<
>> Also was ist nun, kommst du Silvester mit? <<, fragte sie ernst.
>> Habe ich eine Wahl? <<
>> Nein. So richtig nicht. <<
>> Eben. Wenn es sein muss, komme ich mit. <<
>> Ich weiß, du denkst, du hast keine, aber im Grunde, hast du Eine. Du bist nur zu anständig, dir deine auszusuchen und das macht, das du keine hast. << Loni grinste über ihren Schachtelsatz.
>> Ich weiß, was du meinst. Entweder ich verletze andere oder mich selbst. Ich werde mir wehtun müssen, aber ich komme schon klar damit. <<
>> Wirklich? Ich meine ... es muss schwer sein für dich und ich würde dir gerne helfen ... ich weiß nur nicht, wie. <<
>> Mach dir keine Gedanken ... <<
>> Und du bist dir immer noch sicher, dass deine Entscheidung richtig war? <<
>> Hatte ich denn da eine Wahl. <<, sagte ich trotzig.
Loni sah mich erstaunt an. >> Keine Ahnung. <<
>> Ich auch nicht. <<, sagte ich kurz und trank einen Schluck. Sie sah mich musternd an und ich hatte das Gefühl, das ihr bewusst wurde, die Trennung mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Sie begriff, dass meine Entscheidung wichtige Gründe herbeigeführt haben und es nicht nur, an meiner Jugend und Unsicherheit liegen konnte. Erstaunt über ihre Erkenntnis, hob sie die Augenbrauen.
>> Fränni ... <<, setzte sie an, doch ich unterbrach sie sofort und schüttelte den Kopf. Sie ließ sich nicht beirren und fuhr fort. >> Fränni, irgendwann will ich wissen, um was es hier eigentlich geht. Versprich mir, dass du es mir erzählst. << Da sie keinen Zeitpunkt festlegte, versprach ich es ihr. Wir prosteten uns zu und leerten die Gläser. Dann brachte ich die Gläser in die Küche und verzog mich in mein Zimmer. Der Prosecco ermüdete mich und so verschlief ich das Mittagessen. Erst als es dunkel war und Oma mich zum Kaffeetrinken rief, erwachte ich.
Heiligabend. Es war soweit. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und ging in Lonis Wohnzimmer. Meine Familie hatte sich am Baum eingefunden und der Tisch war festlich geschmückt. Oma präsentierte ihr bestes Porzellan und Kerzen brannten. Aus dem CDPlayer tönten Weihnachtslieder und alle waren voll des Lobes, über den schönen Baum. Auch Karl freute sich über Oma, die sich anerkennend an ihn wandte und meinte: - er habe den besten Baum aller Zeiten gefunden. Karl erzählte stolz die Geschichte, inklusive Baumfällens, nun zum X-ten Mal und Loni strahlte ihn glücklich an.
Alte Erinnerungen wurden zum Besten gegeben, vor allem über meine Mutter, und mein Vater lachte, bis ihm die Tränen kamen. Als es an der Zeit war, wurden die Geschenke verteilt und als Erstes war ich dran. Zu meinem Leidwesen überhäuften sie mich damit.
>> Wir haben doch gesagt, nur Kleinigkeiten … <<, protestierte ich, als ich die vielen Päckchen betrachtete, die sich vor mir, auf dem Tisch stapelten. Doch mein Protest ging im allgemeinen Gelächter unter. Jeder sollte sein Geschenk auspacken und dann wurde es von allen begutachtet. Ich
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