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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einziger protestierender Laut.
    Die Gebote gingen rasch ein, und die Summe schnellte in Einheiten von fünfzigtausend Fuseodollars in die Höhe. Das Hintergrundgeräusch leiser Unterhaltungen schwoll wieder an. Köpfe sahen sich suchend um, als die Bietenden versuchten, mit ihren Konkurrenten Blickkontakt herzustellen und deren Entschlossenheit abzuschätzen.
    Joshua biß die Zähne zusammen, als die Gebote vier Millionen überstiegen. Kommt schon, macht weiter. Vier Millionen dreihunderttausend. Vielleicht findet sich in diesen Kristallen die Antwort auf die Frage nach dem Ende der Laymil. Viereinhalb Millionen. Ihr könnt das größte wissenschaftliche Rätsel seit dem Durchbrechen der Lichtmauer lösen. Vier Millionen achthunderttausend. Ihr werdet berühmt. Sie werden die Entdeckungen nach euch benennen, nicht nach mir. Kommt schon, ihr Bastarde. Bietet mehr!
    »Fünf Millionen Fuseodollars«, verkündete der Auktionator gelassen.
    Joshua sank in seinem Stuhl zurück. Ein leiser Seufzer der Erleichterung kam über seine Lippen. Er blickte nach unten und bemerkte, daß er die Fäuste geballt hatte. Seine Hände waren feucht.
    Ich habe es geschafft! Ich kann endlich damit anfangen, die Lady Macbeth instand zu setzen und mir eine neue Mannschaft zu suchen. Die neuen Energiemusterprozessoren muß ich aus dem Solsystem importieren. Dauert schätzungsweise einen Monat, wenn ich einen Blackhawk chartere, um sie abzuholen. Mein Gott, in zehn Wochen ist die Lady wieder raumtauglich!
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Auktion, als die Gebote sechs Millionen überschritten. Eine Sekunde lang meinte er, sich verhört zu haben, aber nein, Barrington Grier grinste ihn an, als würde er die verrücktesten Stimulationsprogramme durch seine neurale Nanonik jagen.
    Sieben Millionen.
    Joshua lauschte wie in Trance. Er konnte sich mehr leisten als einfach nur neue Energiemusterprozessoren und die dringendsten Reparaturen. Er konnte die Lady Mac generalüberholen lassen. Die allerbesten Systeme, nichts zu teuer! Neue Fusionsgeneratoren, vielleicht ein neues Raumflugzeug, nein, besser noch, ein Ionenfeldflieger aus Kulu oder New California. Wahnsinn!
    »Sieben Millionen vierhundertfünfzigtausend zum Ersten.« Der Auktionator hob das Holzhämmerchen in der fleischigen Faust.
    Reich! Ich bin verdammt noch mal reich!
    »Zum Zweiten!«
    Joshua schloß die Augen.
    »Zum letzten Mal. Sieben Millionen vierhundertfünfzigtausend. Bietet jemand mehr?«
    Der Knall des Hammers war so laut wie eine Atombombenexplosion. Der Beginn eines ganz neuen Lebens für Joshua Calvert. Unabhängiger Raumschiffskommandant und Eigner!
    Ein tiefes Summen erklang, und Joshua riß die Augen auf.
    Alles war still geworden, und alles starrte auf den omnidirektionalen AV-Projektor auf dem Tisch vor dem Auktionator, eine schlanke, einen Meter hohe Kristallsäule. Schnörkel aus abstrakten Farben schwammen unter der Oberfläche. Barrington Griers Grinsen war womöglich noch breiter geworden.
    »Tranquility behält sich wie bei jeder Versteigerung das Recht des letzten Gebots vor«, tönte eine heitere männliche Stimme durch den Auktionssaal.
    »O du verdammte Scheiße!« Eine wütende Männerstimme zu Joshuas Linker. Vielleicht der Mann, der den Zuschlag erhalten hatte? Er hatte den Namen nicht behalten.
    Barrington Grier winkte ihm hektisch mit erhobenen Daumen zu. Die drei Helfer nahmen die Kugel und trugen sie mitsamt ihrem wertvollen Inhalt – siebeneinhalb Millionen Fuseodollars! – nach draußen in den Seitenflügel.
    Joshua wartete, während sich der Saal leerte. Laute Unterhaltungen und Schimpfen über Tranquilitys Recht auf das letzte Gebot waren das zentrale Thema der frustrierten Auktionsbesucher.
    Es war ihm egal. Das Recht des letzten Gebots bedeutete für ihn, daß er das Höchstgebot plus zusätzliche fünf Prozent erhielt. Der Haufen Elektronik würde jetzt an das Forschungsinstitut gehen und von den erfahrensten Xeno-Spezialisten der gesamten Konföderation untersucht werden. Er fühlte sich gut und rechtschaffen, und wahrscheinlich war es auch richtig, daß die Laymil-Wissenschaftler das Zeug bekamen.
    Michael Saldana hatte nach den ersten paar traumatischen Jahren seines Exils soviel von der Forschungsgruppe reaktiviert, wie es im Einklang mit der neuen wirtschaftlichen Kraft und den rasch steigenden Einnahmen möglich gewesen war. Gegenwärtig arbeiteten beinahe siebentausend Spezialisten an dem Problem, einschließlich einiger

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