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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kontrasts ausgewählt worden waren.
    Draußen vor den großen französischen Fenstern mit ihrer atemberaubenden Aussicht über den gesamten See verdunkelte sich Tranquilitys axiale Leuchtröhre allmählich zum üblichen irisierenden Zwielicht der Nacht. Im Innern des Hauses kam die Party gerade erst auf Touren. Die Acht-Mann-Band spielte Ragas aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert, Prozessorblocks wurden mit überspannten Stimulationsprogrammen geladen, und die Speiselieferanten stellten ein Büfett aus frisch von Atlantis importierten Meeresfrüchten und anderen Delikatessen zusammen.
    Joshua lehnte in weiten graublauen Hosen und einer grünen chinesischen Jacke auf einer Couch an der Längswand des Hauptsaals und empfing Glückwünsche und verteilte Grüße an Freunde und Bekannte gleichermaßen. Dominiques Freunde waren ausnahmslos jung und sorgenfrei und selbst nach Tranquility-Maßstäben sehr, sehr reich. Und sie wußten ganz genau, wie man eine Party feiert. Joshua meinte, die nackten Polypwände vibrieren zu sehen vom Sound, der auf der improvisierten Tanzfläche erzeugt wurde.
    Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Norfolk Tears. Die helle, klare Flüssigkeit rann durch seine Kehle wie leichter, gekühlter Wein und breitete sich in seinen Gedärmen aus wie kochender Whisky. Es war phantastisch. Fünfhundert Fuseodollars die Flasche, mein Gott!
    »Joshua! Ich habe eben erst davon erfahren! Herzlichen Glückwunsch!« Dominiques Vater Parris Vasilkovsky schüttelte ihm wie besessen die Hand. Er besaß ein rundliches Gesicht mit einem kurzgeschnittenen glänzend silbergrauen Lockenkopf. Auf seiner Haut waren kaum Falten zu sehen, ein sicherer Hinweis auf ein genmanipuliertes Erbe; der Mann war mindestens neunzig. »Jetzt bist du auch einer von uns reichen Nichtstuern, eh? Mein Gott, ich kann mich kaum noch erinnern, wie es damals war. Eins kann ich dir verraten, Joshua: Die ersten zehn Millionen sind immer die schwersten. Danach … kein Problem.«
    »Danke.« Den ganzen Abend über waren Leute zu Joshua gekommen und hatten ihm gratuliert. Er war der Star des Abends, die große Attraktion. Die Neuigkeit des Tages. Seitdem seine Mutter wieder geheiratet hatte, einen Vizepräsidenten der Brandstad Bank, hatte Joshua im Schatten des plutokratischen Jet-Sets gelebt, der das Herz von Tranquility bildete. Sie waren freizügig mit ihrer Gastfreundschaft, ganz besonders die Töchter, die sich selbst gern als Bohemiens betrachteten, und seine Schatzsuche hatte ihn berühmt genug gemacht, um in den Genuß ihrer Gönnerschaft und ihrer Körper zu kommen. Doch er war nie mehr als ein Außenstehender gewesen. Bis jetzt.
    »Dominique hat mir erzählt, du würdest ins Frachtgeschäft einsteigen?« erkundigte sich Parris Vasilkovsky.
    »Das ist richtig. Ich werde die Lady Macbeth überholen lassen, Vaters altes Schiff, und mit ihr in den Raum starten.«
    »Willst du etwa meine Preise unterbieten?« Vasilkovsky besaß mehr als zweihundertfünfzig Raumschiffe, von kleinen Klippern bis hin zu Zehntausend-Tonnen-Großraumfrachtern. Selbst ein paar Kolonistenschiffe befanden sich darunter. Es war die siebtgrößte private Handelsflotte in der gesamten Konföderation.
    Joshua blickte ihm geradewegs und ohne zu lächeln in die Augen. »Ja.«
    Parris nickte. Plötzlich wurde er ernst. Er hatte siebzig Jahre zuvor mit Nichts angefangen. »Du machst es richtig, Joshua. Komm zu mir in mein Appartement am Abend, bevor du aufbrichst. Ich möchte dich zum Essen einladen. Ich meine es ernst.«
    »Das werde ich tun.«
    »Sehr gut.« Er hob wissend eine dicke weiße Augenbraue. »Dominique wird ebenfalls da sein. Du könntest es schlechter treffen. Sie ist eine phantastische Frau. Ein wenig zu selbständig, aber unter der harten Schale sitzt ein gutes Herz.«
    »Äh, ja.« Joshua brachte ein schwaches Grinsen zustande. Parris Vasilkovsky, der Kuppler. Und er betrachtet mich tatsächlich als angemessen für seine Familie? Du lieber Himmel!
    Ich frage mich, was er sagen würde, wenn er wüßte, was seine geliebte kleine Tochter gestern abend angestellt hat? Obwohl ein Bursche wie er mit seinen Erfahrungen wahrscheinlich nur neidisch wäre, daß man ihn nicht eingeladen hat.
    Joshua erblickte Zoe, eine weitere seiner gelegentlichen Gefährtinnen. Sie stand auf der anderen Seite des Zimmers. Ihr ärmelloses weißes Kleid bildete einen atemberaubenden Kontrast mit der mitternachtsschwarzen Haut.
    Sie bemerkte seinen Blick und winkte ihm

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