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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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lächelnd mit dem Glas in der Hand zu. Joshua kannte eine der jungen Frauen in Zoes Gruppe, kleiner als sie, mit kurzem blondem Haar, in einem ozeanblauen Sarong mit einer dazu passenden weiten Bluse. Sommersprossiges Gesicht, schmale Nase mit leicht nach unten gebogener Spitze und tiefblauen Augen. Er hatte sie ein- oder zweimal zuvor getroffen und ein paar rasche Worte mit ihr gewechselt: die Freundin einer Freundin. Seine neurale Nanonik fand ihr visuelles Abbild in einer Datei und den passenden Namen dazu: Ione.
    Dominique schlenderte durch das Gedränge auf Joshua zu. Beinahe reflexhaft nahm er einen weiteren Schluck von seinem Norfolk Tears. Die Menschen schienen förmlich aus dem Weg zu teleportieren aus Furcht vor schwereren Blessuren, falls sie im Vorübergehen von ihren schwingenden Hüften gestreift wurden. Dominique war sechsundzwanzig und fast so groß wie Joshua. Sie war verrückt nach Sport und besaß einen phantastisch durchtrainierten athletischen Körper. Das glatte blonde Haar fiel bis weit über die Schultern herab. Sie trug ein knappes purpurnes Bikinioberteil und einen geschlitzten Rock aus einem glänzenden silbernen Material.
    »Hallo Josh!« Sie warf sich auf die Kante der Couch, pflückte das Glas aus seinen unruhigen Fingern und nahm einen raschen Schluck. »Sieh mal, was ich für uns aufgetrieben habe!« Sie hielt einen Prozessorblock hoch. »Fünfundzwanzig Möglichkeiten, alles, was wir zustande bringen, wenn wir auf deine armen Füße Rücksicht nehmen. Das wird bestimmt ein Spaß. Wir fangen heute nacht damit an.«
    Verschwommene Bilder flackerten über die Oberfläche des Blocks.
    »Prima«, entgegnete Joshua. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon sie sprach.
    Sie tätschelte seinen Oberschenkel und sprang auf. »Geh nicht weg, Joshua. Ich drehe nur kurz meine Runde, dann komme ich zurück und sammle dich auf.«
    »Äh, ja.« Was hätte er sonst sagen sollen? Er war immer noch nicht sicher, wer wen verführt hatte am Tag nach seiner Rückkehr aus dem Ruinenring, doch seitdem hatte er jede Nacht in Dominiques großem Bett verbracht, und was das betraf, auch einen großen Teil der Tage. Sie hatte das gleiche sexuelle Durchhaltevermögen wie Jezzibella, sie war wild und rauh und erschreckend energiegeladen.
    Er warf einen Blick auf den Prozessorblock und verlangte per Datavis den Namen der Datei. Es war ein Programm, das sämtliche möglichen Stellungen beim Sex im freien Fall daraufhin untersuchte, ob die Füße des Mannes zum Einsatz kamen oder nicht. Der Schirm des Blocks zeigte zwei humanoide Schemen, die sich immer und immer wieder umschlangen.
    »Hallo.«
    Joshua drehte den Prozessorblock mit dem erschrockenen Schuldgefühl eines ertappten Knaben um und gab per Datavis einen hastigen Deaktivierungsbefehl, dann sicherte er die Datei.
    Ione stand vor ihm, mit zur Seite geneigtem Kopf, und lächelte ihn unschuldig an.
    »Äh, hallo Ione.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Du hast meinen Namen behalten!«
    »Ein Mädchen wie dich vergißt man nicht so leicht.«
    Sie setzte sich in die Delle, die Dominique im Polster zurückgelassen hatte.
    Sie war von einer merkwürdigen, beinahe schrulligen Aura umgeben, und Joshua hatte das undeutliche Gefühl verborgener Tiefen. Er spürte genau den gleichen aufregenden Nervenkitzel, als wäre er im Ruinenring auf der Spur eines Laymil-Artefakts. Keine wirkliche sexuelle Erregung, aber dicht davor.
    »Aber ich fürchte, ich habe vergessen, was du so machst«, fügte er hinzu.
    »Das gleiche wie jeder andere hier. Ich bin eine reiche Erbin.«
    »Nicht jeder.«
    »Nicht?« Ihr Mund verzog sich zu einem unsicheren Lächeln.
    »Nein. Ich zum Beispiel nicht. Ich habe überhaupt nichts geerbt.«
    Joshuas Augen tasteten die Umrisse ihrer Figur unter der leichten Bluse ab. Sie war wohlproportioniert, die Haut samtweich und sonnengebräunt. Er fragte sich, wie sie wohl nackt aussehen mochte. Wahrscheinlich umwerfend, erkannte er.
    »Mit Ausnahme deines Schiffs, der Lady Macbeth.«
    »Jetzt bin ich an der Reihe zu sagen: Du hast es nicht vergessen!«
    Sie lachte. »Nein. Alle reden darüber. Darüber, und über deinen sensationellen Fund. Weißt du, was in diesen Laymil-Speicherkristallen steckt?«
    »Keine Ahnung. Ich hab’ sie nur gefunden. Ich verstehe nichts von diesem Zeug.«
    »Hast du dich eigentlich je gefragt, warum sie es getan haben? Sich selbst auf diese Weise umgebracht? Es müssen Millionen gewesen sein, Kinder und Babys. Ich kann nicht

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