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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kontaktieren. Nach der Besichtigung der genetischen Abteilung des Laymil-Projekts gingen Ione und Parker Higgens weiter zur Abteilung für die Strukturanalyse der Laymil-Habitate. Menschen säumten den Kiesweg und trampelten Sträucher und Blumenbeete nieder. Applaus und Jubelrufe folgten Ione wie eine Welle, anerkennende Pfiffe schrillten. Die Serjeants mußten die begeistertsten Anhänger mit sanfter Gewalt beiseite schieben. Ione schüttelte Hände und winkte.
    Es gab fünf große konföderationsweit arbeitende Nachrichtenagenturen, die Büros auf Tranquility unterhielten, und alle hatten innerhalb neunzig Sekunden nach dem Beginn ihrer Besichtigung von Iones Ankunft in der Laymil-Forschungseinrichtung erfahren. Der ungläubige stellvertretende Chefredakteur von Collins erkundigte sich augenblicklich bei der Habitat-Persönlichkeit, ob die Nachricht den Tatsachen entspräche.
    »Selbstverständlich«, lautete Tranquilitys lakonische Antwort.
    Die morgendlichen AV-Programme wurden augenblicklich unterbrochen, um die Sensation zu verkünden. Reporter rannten zu den Vakstationen. Redakteure bemühten sich verzweifelt um Verbindung zu ihren Kontaktleuten bei der Forschungsgruppe und Exklusivberichterstattung. Aus Datavis-Übertragungen wurden Sens-O-Vis-Programme, die optische und akustische Nervenimpulse direkt in die Studios übertrugen. Nach zwölf Minuten hatten sich achtzig Prozent der Bevölkerung Tranquilitys eingeschaltet und verfolgten Iones improvisierte Besichtigungstour entweder über die AV-Projektoren oder zeichneten das Sens-O-Vis direkt in ihrer neuralen Nanonik auf.
    Eine junge Frau! Die Lady Ruin ist ein Teenager! Meine Güte, die Königliche Familie wird außer sich sein! Jetzt ist jegliche Aussicht auf eine Versöhnung mit dem Königreich endgültig dahin!
    Im Institut für Laymil-Physiologie arbeiteten zwei Kiint. Einer der Xenos kam in die glasgerahmte Eingangshalle des Gebäudes, um Ione zu begrüßen. Es war ein beeindruckender, bewegender Anblick: die zierliche humanoide Frau vor dem riesigen Xeno.
    Die Kiint war ein erwachsenes Weibchen mit einem schneeweißen Fell, das sanft im hellen Licht des Morgens schimmerte, fast, als wäre sie von einem Halo umgeben. Sie besaß einen ovalen Körper mit mehreren Einschnürungen, neun Meter lang, drei Meter dick, und sie stand auf acht elefantendicken Beinen. Ihr Kopf war so lang wie Ione groß war und ein wenig furchteinflößend, weil er sie unwillkürlich an einen primitiven Schild erinnerte: ein knöchernes, leicht gewölbtes, nach unten zeigendes Dreieck mit einem Grat in der Mitte, der den Kopf in zwei unterscheidbare Ebenen teilte. Ziemlich in der Mitte befand sich ein durchsichtiges Augenpaar, unmittelbar oberhalb einer Reihe aus sechs Atemöffnungen, allesamt gesäumt von einem fransigen Rand, der bei jedem Atemzug in Wallung geriet. Die Spitze des dreieckigen Schädels war zu einem Schnabel ausgebildet, darunter saß ein kurzer Hals mit zwei Gelenken.
    Aus dem Halsansatz wuchsen zwei armartige Fortsätze, die an die untere Hälfte des Kiint-Kopfes geschmiegt waren. Sie sahen aus wie glatte Tentakel, doch dann bewegten sich traktamorphe Muskeln unter der Haut, und das Ende des rechten Tentakels nahm die Gestalt einer menschlichen Hand an.
    – Ich bin sehr froh, dich begrüßen zu dürfen, Ione Saldana, ertönte die körperlose Stimme der Kiint in Iones Bewußtsein.
    Kiint waren ohne Schwierigkeiten imstande, das menschliche Affinitätsband zu benutzen, doch für Edeniten war es fast unmöglich, irgendeine Form privater Kommunikation zwischen Kiint zu spüren. Waren die Kiint vielleicht richtige Telepathen? Doch das war nur ein Unbedeutsameres der zahlreichen Geheimnisse, die diese rätselhaften Xenos umgaben.
    – Dein Interesse am Fortschreiten dieses Projekts gereicht dir zur Ehre, fuhr die Kiint fort.
    – Ich danke dir, daß du uns dabei unterstützt, erwiderte Ione. – Man hat mir berichtet, daß die von euch zur Verfügung gestellten Analyseinstrumente eine unschätzbare Hilfe gewesen sind.
    – Wie hätten wir die Einladung deines Großvaters ablehnen können? Eine solche Voraussicht ist eine seltene Gabe unter den Angehörigen deiner Rasse.
    – Darüber würde ich bei Gelegenheit gerne weiter mit dir sprechen.
    – Selbstverständlich. Doch zuerst mußt du weiterführen, was dein Großvater begonnen hat. Hinter dem Gedanken der Kiint erahnte Ione einen schwachen Unterton von hochmütiger Belustigung.
    Die Xeno streckte ihre neu

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