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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wird, stirbt auch als Edenit. Manche rebellieren und schließen diese Kakophonie aus Edelmut und Einheit aus, die sich in jeder lebenden Sekunde in unsere Köpfe erbricht. Wir gewinnen unsere Individualität zurück und damit auch unsere geistige Freiheit. Und häufiger als andersherum entscheiden wir uns, unabhängig durch das Leben zu gehen. Unsere Ex-Brüder nennen uns die Schlangen.« Er grinste ironisch. »Selbstverständlich gestehen sie sich nicht gerne ein, daß es uns überhaupt gibt. Und tatsächlich scheuen sie auch keine Anstrengung, unserer habhaft zu werden. Womit auch der Grund für meine gegenwärtige Position klar sein dürfte.«
    »Schlangen«, flüsterte Quinn. »Das ist es, was alle Menschen sind. Das ist es, was Gottes Bruder uns lehrt. Jeder Mensch ist im Grunde seines Herzens ein Tier. Es ist der stärkste Teil in uns, und deswegen fürchten wir ihn auch am meisten. Doch wer den Mut findet, das Tier herrschen zu lassen, der wird unbesiegbar. Ich hätte nur nie gedacht, daß ein Edenit seine Schlange freilassen kann.«
    »Eine interessante linguistische Begriffsgleichheit«, murmelte Laton.
    Quinn beugte sich vor. »Verstehen Sie denn nicht? Wir sind gleich, Sie und ich! Wir gehen beide auf dem gleichen Weg. Wir sind Brüder!«
    »Quinn Dexter, du und ich besitzen verschiedene Gemeinsamkeiten, aber du hattest keine Wahl. Du wurdest als Müllkid geboren und wurdest aufgrund sozialer Umstände ein Mitglied deiner Sekte vom Lichtbruder. Diese Sekte war dein einziger Weg aus dem Mittelmaß. Ich habe mich bewußt entschieden, so zu sein, nachdem ich die Alternativen einer sorgfältigen Überprüfung unterzogen habe. Und das einzige, was ich aus meiner Vergangenheit als Edenit behalten habe, ist mein überzeugter und absoluter Atheismus.«
    »Das ist es! Sie haben es selbst gesagt! Scheiße, wir haben beide das gewöhnliche Leben zum Teufel geschickt! Wir folgen Gottes Bruder, jeder auf seine Weise, aber wir folgen ihm!«
    Laton hob verärgert eine Augenbraue. »Ich sehe, daß diese Diskussion zu nichts führt. Warum wolltest du mit mir sprechen?«
    »Ich möchte Ihre Hilfe, um Aberdale unter Kontrolle zu bringen.«
    »Warum sollte ich dir dabei helfen?«
    »Weil ich Ihnen die Siedlung anschließend übergeben werde.«
    Laton blickte ihn einen Augenblick lang ausdruckslos an, dann nickte er verstehend. »Natürlich. Das Geld. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was du mit dem Geld anfangen willst. Du willst gar nicht Feudalherr von Aberdale werden. Du willst Lalonde verlassen!«
    »Genau. Und zwar auf dem ersten Raumschiff, auf dem ich mir ein Ticket kaufen kann. Wenn ich es bis nach Durringham schaffe, bevor irgend jemand hinter mir her ist, kann ich ohne Probleme die Jupiter-Kreditdisks der Siedler benutzen. Und wenn Sie in Aberdale die Kontrolle übernommen haben, schlägt niemand Alarm.«
    »Was ist mit deinen Freunden, die du offensichtlich gar nicht genug in Blut baden lassen kannst?«
    »Drauf geschissen. Ich will hier weg. Ich habe auf der Erde noch etwas zu erledigen. Eine sehr ernste Angelegenheit.«
    »Sicher hast du das.«
    »Was halten Sie von meinem Vorschlag? Wir könnten zusammenarbeiten. Ich und meine Zettdees könnten die Frauen und Kinder während des Tages zusammentreiben, während die Männer auf den Feldern sind, und sie als Geiseln nehmen. Sie schaffen die Männer in das Gemeindehaus und nehmen ihnen die Waffen weg. Sobald die Siedler erst entwaffnet sind, dürfte es kein Problem für Sie sein, alle zu inkorporieren. Und dann lassen Sie die Schweinehüter einfach weiterleben wie bisher. Wenn später jemand hinzukommt, ist Aberdale nichts weiter als ein ganz gewöhnliches beschissenes Siedlerdorf voller Dreckwühler. Ich kriege, was ich will, nämlich meinen Heimflug, und Sie kriegen genügend warme Körper. Außerdem gäbe es dann kein Sicherheitsrisiko mehr. Niemand würde zufällig über dieses Versteck stolpern und die Sheriffs in Durringham aufscheuchen.«
    »Ich glaube, du überschätzt meine Möglichkeiten.«
    »Bestimmt nicht. Nicht jetzt, nachdem ich gesehen habe, über welche Mittel Sie verfügen. Diese Inkorporationsgeschichte muß so ähnlich funktionieren wie Sequestration. Mit dieser Technologie könnten Sie eine ganze Arkologie übernehmen.«
    »Sicher, aber die BiTek-Regulatoren, die wir implantieren, müßten zuerst gezüchtet werden. Ich habe sie nicht auf Lager, ganz bestimmt keine fünfhundertfünfzig Stück. Das alles braucht seine Zeit.«
    »Na und? Ich

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