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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schiff auf den Aufprall eines einzigen Photons reagierte.
    Die Lady sank butterweich auf ihre Rampe, und die Halteklammern rasteten ein. Joshua gesellte sich zum Rest seiner ausgelassenen fröhlichen Mannschaft.
    Zwei Serjeants erwarteten ihn, als er durch das rotierende Vakuumsiegel trat, das Raumhafensims und Habitat miteinander verband. Er zuckte die Schultern und zwinkerte seiner offenen Mundes dastehenden Besatzung zu, als die wuchtigen BiTek-Servitoren ihn in Richtung eines wartenden Waggons schubsten und im schwachen Gravitationsfeld der Nabe hinterherglitten. Joshuas Seesack mit seinem wertvollen Inhalt schwebte wie ein halb aufgeblasener Luftballon hinterher.
    »Ich stoße heute abend zu euch!« rief er ihnen über die Schulter zu, als sich die Waggontüren schlossen.
    Als sie wieder zur Seite glitten, stand Ione vor ihm auf der Plattform. Es war die kleine Station vor ihrem Appartement im Fundament der Klippe.
    Sie trug eine schwarze, an den Seiten offene Bluse und einen atemberaubend engen weißen Rock. Ihr Haar war kunstvoll frisiert.
    Als Joshua endlich den erwartungsvollen Blick von ihren Beinen und Brüsten nahm, bemerkte er den zaghaften Ausdruck in ihrem Gesicht.
    »Nun?« fragte sie.
    »Äh …«
    »Wo ist es?«
    »Was genau meinst du?«
    Ein schwarzer Schuh mit einer scharfen Spitze tappte ungeduldig auf den Polypboden. »Joshua Calvert, du hast dir mehr als elf Monate Zeit gelassen, dich im Universum herumzutreiben, ohne mir eine einzige Flek zu schicken, in der steht, wie es dir geht!«
    »Ja. Tut mir leid. Ich war beschäftigt, weißt du?« Mein Gott, wie scharf er darauf war, ihr endlich die Kleider vom Leib zu reißen. Sie sah noch zehnmal erotischer aus als in den Erinnerungen, die er in seiner Nanonik gespeichert hatte. Und überall, wo er hingekommen war, hatten die Menschen über die neue, junge Lady Ruin geredet. Ihre Traumfrau war sein Mädchen! Es machte Ione nur noch begehrenswerter.
    »Und wo ist mein Geschenk?«
    Fast hätte er es getan. Fast hätte er gesagt: »Ich bin dein Geschenk.« Doch noch während er zu grinsen anfing, spürte er den spitzen Stachel der Angst in sich. Er wollte ihr Wiedersehen unter keinen Umständen verderben. Außerdem – Ione war noch ein halbes Kind. Sie brauchte ihn. Also besser, er ließ die verdammten Witze erst mal beiseite. »Ach, das«, murmelte er.
    Ihre tiefblauen Augen wurden hart. »Joshua!«
    Er drehte den Verschluß seines Seesacks. Sie nahm den Sack und öffnete ihn ungeduldig. Das Sailu blinzelte vom unerwarteten Licht und blickte mit vollkommen schwarzen und unglaublich süßen Augen zu ihr auf.
    Ihre Entdecker hatten die Sailu als lebendige Gnome beschrieben, dreißig Zentimeter im voll ausgewachsenen Zustand, mit einem schwarz-weiß gemusterten Fell, das bemerkenswert an einen irdischen Panda erinnerte. Auf ihrer Heimatwelt Oshanko waren sie so selten, daß sie in einem imperialen Reservat gehalten wurden. Nur die Kinder des Imperators durften Sailu als Kuscheltiere besitzen. Klonen und Zucht waren am imperialen Hof zutiefst verpönt. Die Sailu lebten allein durch natürliche Auslese. Niemand besaß offizielle Zahlen über ihre Population, doch hartnäckige Gerüchte legten die Vermutung nahe, daß es weniger als zweitausend von ihnen gab.
    Obwohl die Sailu Zweibeiner waren und entfernt humanoid wirkten, unterschieden sich ihr Skelett und ihre Muskulatur beträchtlich von terrestrischen Anthropoiden. Sie besaßen weder Ellbogen noch Knie. Ihre Gliedmaßen waren über die gesamte Länge biegsam und ließen ihre Bewegungen extrem unbeholfen aussehen. Sailu waren Pflanzenfresser, und wenn man den offiziellen AV-Aufzeichnungen der imperialen Familie Glauben schenken durfte, unglaublich anhänglich.
    Ione schlug eine Hand vor den Mund und riß ungläubig die Augen auf. Das Wesen war vielleicht zwanzig Zentimeter groß. »Das ist ein … ein Sailu!« sagte sie wie betäubt.
    »Ja.«
    Sie schob eine Hand in den Seesack und streckte den Finger aus. Das Sailu griff in graziöser Langsamkeit danach, und sein seidenweiches Fell strich über ihren Knöchel. »Aber … nur die Kinder des Imperators dürfen Sailu als Schoßtiere besitzen!«
    »Imperator, Lord, Lady – wo ist der Unterschied? Ich habe es mitgebracht, weil ich dachte, ich könnte dir damit eine Freude machen.«
    Das Sailu hatte sich inzwischen aufgerichtet. Noch immer umklammerte es Iones Finger. Es schnüffelte mit der flachen Nase. »Wie?« fragte sie.
    Joshua schenkte ihr ein

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