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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lichtstrahl einer Taschenlampe. Die Besessenen wurden von einer steuernden Intelligenz beherrscht, die ihre schiere Zahl exponentiell verstärkte. Doch was Laton wirklich verunsicherte, das war das Warum. Er hatte Lalonde ausgewählt, weil es in seine langfristigen Pläne paßte; ansonsten war es eine völlig wertlose Welt. Warum sollte hier draußen jemand die Kontrolle über die Menschen übernehmen?
    Ein Test. Eine andere Erklärung wollte und wollte Laton dazu nicht einfallen. Was wiederum die Frage aufwarf, was nach diesem Test kommen würde? Die Möglichkeiten waren furchterregend.
    – Laton? Waldseys mentaler Ton klang unsicher und voller Furcht. Ganz und gar nicht der gewohnte Waldsey.
    – Ja? erwiderte Laton neutral. Er konnte sich denken, was als nächstes kam. Nach sechzig Jahren wußte er genau, wie der Verstand seiner Mitarbeiter funktionierte. Besser als sie selbst.
    Allerdings war er gelinde gesagt überrascht, daß sie so lange gebraucht hatten, bis sie ihm gegenübergetreten waren.
    – Weißt du inzwischen, was es ist?
    – Nein. Ich habe überlegt, ob es vielleicht eine Art nanonischer Virus sein könnte, doch die Anzahl Funktionen, über die er dann verfügen müßte, läge um mehrere Größenordnungen über allem, wofür wir bis heute auch nur theoretische Grundlagen entwickelt haben. Und einige dieser Funktionen wären mit der Physik, die wir kennen und verstehen, nur schwer zu erklären. Kurz gesagt: Falls jemand über eine derart mächtige Technologie verfügt, warum sollte er sie dann auf diese Weise einsetzen? Das ist wirklich sehr rätselhaft.
    – Rätselhaft! sagte Tao wütend. – Vater, das ist verdammt tödlich, und es lauert unmittelbar außerhalb unseres Baums! Zur Hölle mit rätselhaft. Wir müssen endlich etwas unternehmen!
    Laton ließ ein schwaches Lächeln durch die gemeinsame Affinität sickern.
    Nur seine Kinder wagten jemals, ihm zu widersprechen, was ihn auf gewisse Weise erfreute; Unterwürfigkeit war etwas, das er genauso mißbilligte wie Illoyalität. Womit jeder seiner Mitarbeiter auf einem schmalen und gefährlichen Grat balancierte. – Und ganz zweifellos hast du auch schon eine Idee, was wir unternehmen sollen?
    – Ja. Wir beladen die Landcruiser und verschwinden in die Berge. Nenn es meinetwegen einen strategischen Rückzug, nenn es Besonnenheit, aber laß uns endlich aus diesem Baum verschwinden! Jetzt. Solange wir noch können. Es macht mir nichts aus zuzugeben, daß ich Angst empfinde, wenn es schon niemand anderes tut.
    – Ich würde doch annehmen, daß selbst der Leitende Sheriff dieses Planeten inzwischen herausgefunden hat, daß in Aberdale und den umliegenden Siedlungen am Quallheim irgend etwas nicht stimmen kann, erwiderte Laton. Er spürte, wie sich die anderen nach und nach in die Unterhaltung einschalteten. Sie hatten ihre Bewußtseine sorgfältig abgeschirmt, um nicht zu viel von ihren Emotionen preiszugeben. – Der Überwachungssatellit der LEG mag vielleicht in einem erbärmlichen Zustand sein, aber ich versichere euch, daß er die Landcruiser ganz bestimmt nicht übersehen wird. Und er wird sich mit beträchtlichem Eifer auf den Quallheim konzentrieren.
    – Na und? Dann schießen wir ihn eben ab. Die alten Blackhawk-Maser, die du mitgebracht hast, können ihn erreichen. Es dauert Wochen, bevor die LEG Ersatz heranschaffen kann. Bis dahin sind wir längst verschwunden. Der neue Satellit findet vielleicht die Spur, die wir im Dschungel hinterlassen haben, aber sobald wir draußen auf der Savanne sind, verliert er sie wieder.
    – Ich möchte dich nur daran erinnern, wie dicht unser Unsterblichkeitsprojekt vor der Vollendung steht. Möchtest du das alles aufgeben?
    – Vater, wenn wir nicht bald von hier verschwinden, haben wir bald überhaupt kein Projekt mehr und auch kein Leben, um unsterblich zu werden. Wir haben keine Möglichkeit, uns gegen die besessenen Siedler zu verteidigen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was geschieht, wenn jemand auf einen von ihnen schießt. Sie bemerken es nicht einmal! Und selbst wenn es jemandem gelingt, einen von ihnen zu schlagen – die Quallheim-Distrikte werden hinterher Zentimeter für Zentimeter durchkämmt. Wir können auf gar keinen Fall hierbleiben, ganz egal, wie die Geschichte endet!
    – Der Junge hat nicht ganz unrecht, Laton, sagte Salkid. – Wir dürfen uns nicht aus reiner Sentimentalität hier verstecken.
    – Du hast uns immer gesagt, daß Wissen nicht vernichtet werden kann, sagte Tao.

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