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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einem leisen Flüstern abgeschwächt, das in dem engen Gefängnis seines Schädels raschelte. »Es ist Energie, nicht wahr? Ein selbstbestimmendes virulentes Programm, das sich selbst in einem nicht-physischen Gitter speichern kann.«
    Ruth beugte sich zu ihm herab, legte ihm die Hand unter das Kinn und beugte seinen Kopf nach hinten, so daß sie ihm in die Augen blicken konnte. »Edeniten«, sagte sie. »Daß ihr immer so rational sein müßt.«
    »Aber woher kommt es, frage ich mich?« fuhr Laton unbeirrt fort.
    »Was wohl nötig sein mag, um seinen Glauben zu erschüttern?« fragte Jackson Gael.
    »Es ist nicht menschlichen Ursprungs«, sagte Laton. »Ganz sicher nicht. Genausowenig, wie es von irgendeiner uns bekannten Xeno-Rasse stammt.«
    »Das werden wir herausfinden«, sagte Ruth. »Heute nacht.« Sie ließ Latons Kinn fahren und hielt ihm die Hand hin. »Komm mit.«
     
    Am Morgen nach Gouverneur Colin Rexrews Besprechung mit Candace Elford saß Ralph Hiltch hinter seinem Schreibtisch in der Botschaft von Kulu und ließ sich von Jenny Harris eine zusammengefaßte Version der Ereignisse geben. Einer ihrer ESA-Mitarbeiter im Büro des Sheriffs hatte um eine dringende Unterredung gebeten und von den Schwierigkeiten berichtet, die sich oben in den Quallheim-Distrikten zusammenbrauten.
    Schön und gut. Gut zu sehen, daß der Gouverneur nicht einmal furzen konnte, ohne daß die ESA Wind davon bekam, doch wie schon Colin Rexrew zuvor, so hatte jetzt Ralph Hiltch Schwierigkeiten, an einen Aufstand der Zettdees zu glauben.
    »Eine offene Revolte?« fragte er den Lieutenant skeptisch.
    »Es sieht jedenfalls ganz danach aus«, antwortete sie zaghaft. »Hier, mein Kontaktmann hat mir eine Flek mit den Bildern des Beobachtungssatelliten gegeben.« Sie schob die Flek in den Prozessorblock auf Ralphs Schreibtisch, und die Schirme an den Wänden zeigten die bunt zusammengewürfelten Dörfer entlang dem Quallheim River.
    Ralph war aufgestanden und stand vor den Schirmen, als die halbkreisförmigen Lichtungen erschienen, die in den dichten Dschungel gehackt worden waren. Die Baumwipfel sahen aus wie grüner Schaum, der nur gelegentlich von einer Lichtung durchbrochen wurde und die kleineren Flüsse und Bäche scheinbar überwuchert hatte. »Sieht aus, als hätte es tatsächlich jede Menge Brände gegeben«, stimmte er unglücklich zu. »Und die Feuer liegen erst kurze Zeit zurück. Schaffen Sie eigentlich keine bessere Auflösung als das da?«
    »Leider nicht, und das ist der zweite Anlaß zur Besorgnis. Irgend etwas beeinflußt den Beobachtungssatelliten immer dann, wenn er über dem Quallheim River steht. Keine andere Region des Planeten ist auf den Bildern so unscharf.« Er warf ihr einen langen Blick zu.
    »Ich weiß«, sagte sie schließlich. »Es klingt lächerlich.«
    Ralph beauftragte seine neurale Nanonik mit einer Datenabfrage und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Schirmen zu, während die Suche lief. »Sieht so aus, als hätte es da unten Kämpfe gegeben. Außerdem ist es schließlich nicht das erste Mal, daß Schuster County Schwierigkeiten macht.«
    Die neurale Nanonik meldete keinen Treffer, also öffnete er einen Kommunikationskanal zur geheimen militärischen Datenbank seines Prozessorblocks und weitete die Suche entsprechend aus.
    »Captain Lambourne zufolge ist bei der Untersuchung des Marshals im letzten Jahr nichts herausgekommen«, sagte Jenny Harris. »Wir wissen bis heute nicht, was aus diesen Siedlerfamilien geworden ist.«
    Ralphs Nanonik berichtete, daß der Prozessorblock noch immer keinen Treffer finden konnte. »Interessant. Nach unseren Aufzeichnungen gibt es kein elektronisches Kriegsgerät, das imstande ist, einen Satelliten auf diese Weise zu stören.«
    »Wie aktuell sind diese Daten?«
    »Vom letzten Jahr.« Er kehrte zu seinem Sitz zurück. »Aber Sie übersehen den entscheidenden Punkt. Erstens handelt es sich um ein vollkommen ineffektives System. Es schafft nicht mehr, als das Bild ein klein wenig zu verzerren. Zweitens, wenn man sich schon die Mühe macht, diesen Satelliten zu stören – warum holt man ihn denn nicht ganz herunter? Wenn man das Alter des Satelliten bedenkt, würde jeder glauben, daß es sich um eine ganz gewöhnliche Fehlfunktion handelt. Diese Methode zieht doch die Aufmerksamkeit geradezu auf den Quallheim River.«
    »Oder von woanders weg.«
    »Ich bin paranoid, aber bin ich paranoid genug?« murmelte er. Draußen vor dem Fenster dampften die nassen Dächer

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