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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Durringhams in der warmen morgendlichen Sonne. Alles sah so unbekümmert und einfach aus, die Bewohner, die durch schmutzigen Straßen wanderten, die Motorräder, die Schlammfontänen aufwirbelten, ein ineinander versunkenes Teenager-Paar, die lange Schlange einer neuen Gruppe von Kolonisten auf dem Weg zu den Übergangslagern. Jeden Morgen in den letzten vier Jahren hatte er diese oder ähnliche Szenen beobachten können. Die Einwohner Lalondes hatten sich mit ihrem einfachen, schmutzigen Leben arrangiert, und sie machten keine Scherereien. Sie konnten gar nicht, sie hatten nicht die Mittel dazu. »Was mich am meisten beunruhigt, ist Rexrews Idee, daß es sich vielleicht um eine Gruppe von außerhalb handeln könnte, die irgendeinen Coup plant. Ich bin fast geneigt, ihm zuzustimmen: Es ist in jedem Fall wahrscheinlicher als eine Revolte der Zettdees.« Er klopfte mit den Knöcheln auf die Tischplatte und versuchte nachzudenken. »Wann bricht dieser Trupp von Sheriff Candace Elford auf?«
    »Morgen früh. Sie fängt heute morgen damit an, ihre Deputys zu rekrutieren. Rein zufällig ist die Swithland unter den Schiffen, auf denen sie fahren. Captain Lambourne kann uns auf dem laufenden halten, wenn Sie ihr gestatten, einen Kommunikatorblock zu benutzen.«
    »In Ordnung. Aber ich möchte wenigstens vier oder fünf unserer inoffiziellen Mitarbeiter in diesem Trupp, nach Möglichkeit noch mehr. Wir müssen unbedingt wissen, was oben am Quallheim los ist. Rüsten sie alle mit Kommunikatorblocks aus, aber machen Sie ihnen klar, daß sie die Blocks nur dann benutzen dürfen, wenn die Situation es unbedingt erforderlich erscheinen läßt. Wir werde mit Kelven Solanki über die Angelegenheit sprechen. Wahrscheinlich ist er genauso begierig wie wir zu erfahren, wie es am Quallheim aussieht.«
    »Ich mache mich sofort an die Arbeit«, antwortete sie. »Einer der Sheriffs, die bei dem Trupp sein werden, gehört sowieso zu meinen Leuten. Das wird es mir leichter machen, Mittelsmänner unter die Deputys zu schleusen.«
    »Sehr gut. Gut gemacht.«
    Jenny Harris salutierte militärisch, doch bevor sie durch die Tür ging, drehte sie sich noch einmal um und sagte: »Ich verstehe das einfach nicht. Warum sollte irgend jemand hier draußen am Rand des Universums einen Coup landen wollen?«
    »Vielleicht jemand mit einem Blick für die Zukunft. Falls es zutrifft, dann ist unsere Pflicht jedenfalls sonnenklar.«
    »Ja, Sir. Aber falls es zutrifft, brauchen wir Hilfe von außerhalb.«
    »Zugegeben. Nun ja, wenigstens ist es nicht besonders schwer, die Entwicklung zu beobachten.«
    Die nächsten beiden Stunden beschäftigte sich Ralph Hiltch angestrengt mit der eigentlichen Arbeit, die sein Amt als Attaché mit sich brachte. Lalonde importierte nur sehr wenig, doch Ralph war stets bemüht, der Industrie Kulus einen vernünftigen Anteil von der Liste der benötigten Güter zu sichern. Gerade bemühte er sich, einen Lieferanten für die Hochtemperaturformen zu finden, die ein neu gegründetes Glaswerk bestellt hatte, als seine neurale Nanonik ihn informierte, daß ein außerplanmäßiges Raumschiff in der vorgeschriebenen Austrittszone über Lalonde materialisiert war. Die Elektronik des Dumpers war in den Datenstrom der beiden zivilen Raumüberwachungssatelliten eingeschleift und gab Ralph Zugriff auf die Rohdaten. Sie ermöglichte ihm allerdings keinerlei Befehlsgewalt; er befand sich in der Rolle des passiven Beobachters.
    Die Verkehrskontrolle Lalondes benötigte lange Zeit, um auf die Meldung der Raumüberwachungssatelliten zu reagieren. Drei Raumschiffe parkten in einem äquatorialen Orbit: zwei Kolonistentransporter von der Erde und ein Frachter aus New California, und für die gesamte Woche war keine weitere Schiffsbewegung angekündigt. Wahrscheinlich war der Stab nicht einmal im Kontrollzentrum, dachte Ralph, während er ungeduldig darauf wartete, daß die Leute endlich von ihren Ärschen hochkamen und ihn mit weiteren Informationen versorgten.
    Raumschiffsbesuche außerhalb der planmäßigen, unter Charter der LEG laufenden Frachter und der Voidhawks, die Nachschub für das Habitat Aethra lieferten, waren ein seltenes Ereignis, das nicht mehr als fünf, oder sechsmal im Jahr stattfand. Es fiel Ralph Hiltch schwer zu glauben, daß das Auftauchen dieses Schiff ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt ein Zufall war.
    Das fremde Schiff hatte bereits die Ionentriebwerke gezündet und hatte Kurs auf einen äquatorialen Standardorbit

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