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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Commander bei ihren Treffen geflissentlich Ralphs sonstige Aufgaben überging.
    »Gute Idee«, sagte Jenny Harris. »Ich treffe mich heute abend mit Lambourne und teile ihr mit, welche Informationen wir benötigen. Sie wird Geld sehen wollen«, fügte sie warnend hinzu.
    Ralph rief Lambournes Datei aus seiner neuralen Nanonik und schüttelte bestürzt den Kopf, als er sah, wieviel diese Frau die ESA kostete. Er konnte ahnen, was sie für die anstehende Mission verlangen würde. »In Ordnung, ich werde die Anweisung autorisieren. Versuchen Sie bitte, den Preis unter einem Tausender zu halten.«
    »Ich tue mein Bestes.«
    »Sobald ihre Verabredung mit der Lambourne zu Ende ist, möchte ich, daß Sie einen unserer Verbindungsleute im Büro des Gouverneurs kontaktieren. Finden Sie heraus, warum der ehrenwerte Colin Rexrew glaubt, daß es nötig ist, einen Marshal mit den Nachforschungen nach ein paar vermißten Familien zu beauftragen, von denen noch nie ein Mensch gehört hat.«
    Nachdem Jenny Harris gegangen war, lud Ralph per Datavis die Liste der neu eingetroffenen Kolonisten in einen Prozessorblock, um eine Analyse zu starten. Anschließend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und sann darüber nach, was er Lieutenant Commander Solanki erzählen sollte und was nicht. Mit ein wenig Glück gelang es ihm, die Verabredung in die Länge zu ziehen und sich auf diese Weise eine Einladung zum Abendessen in der Messe der Konföderierten zu verschaffen.

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6. Kapitel
     
    Zweiundzwanzigtausend Kilometer vor der Oenone verschwanden die winzigen blauen Lichter der Ionen-Manövertriebwerke des Adamistenraumschiffs Dymasio in der interstellaren Nacht. Syrinx beobachtete durch die optischen Sensoren ihres Voidhawks, wie sich die Stecknadelköpfe aus intensivem Licht in Nichts aufzulösen schienen. Richtungsvektoren schwirrten in einer reflexhaften Berechnung durch ihr Unterbewußtsein, unterstützt vom räumlichen Instinkt der Oenone. Die Dymasio hatte Kurs auf das acht Lichtjahre entfernte Honeck-System genommen.
    Der Vektor paßte perfekt.
    – Ich glaube, das ist es, sagte Syrinx zu Thetis. Die Graeae, der Voidhawk ihres Bruders, trieb in einer Entfernung von tausend Kilometern schräg hinter der Oenone. Beide Voidhawks hatten ihre Raumverzerrungsfelder auf das absolute Minimum zurückgefahren. Sie operierten im maximalen Tarnmodus bei minimaler Energieabstrahlung. Es gab nicht einmal Gravitation im Besatzungstoroid. Die Crew hatte seit längerem keine heiße Mahlzeit mehr gegessen, sie hatten keine Abfälle ausgestoßen, alle pinkelten und schissen in Sanitärbeutel, und es gab definitiv nirgendwo an Bord heißes Wasser. Der gesamte Schiffskörper der Oenone war mit einem Netz aus hitzeableitendem Kabel überzogen und dann mit einer dicken Schicht aus lichtschluckendem Material eingeschäumt worden. Sämtliche Abfallwärme des Raumschiffs wurde von dem Netz aufgefangen und von einem einzigen Kühlblech abgeleitet, das stets genau von ihrer Beute weggerichtet war. Sie hatten lediglich Löcher für die Sensorbündel der Oenone gelassen, aber das war auch schon alles. Der Voidhawk beschwerte sich zwar ununterbrochen, daß die Verkleidung juckte – was lächerlich war –, doch Syrinx schwieg. Für den Augenblick jedenfalls.
    – Ich denke, du hast recht, erwiderte Thetis.
    Syrinx spürte einen Schauer der Beklemmung zusammen mit dem deutlichen Nachlassen aufgestauter Spannung. Sie folgten der Dymasio inzwischen seit siebzehn Tagen, immer in einem Abstand von zwanzig- bis dreißigtausend Kilometern, während das Schiff auf einem absolut willkürlichen Zickzackkurs zwischen unbewohnten Sternensystemen hin und her gesprungen war, in der Absicht, jeden eventuellen Verfolger zu entdecken und abzuschütteln. Eine Verfolgungsjagd wie diese war anstrengend und schwierig und legte selbst Edeniten eine harte Belastungsprobe auf, ganz zu schweigen von der zwanzig Mann starken Einsatztruppe der Konföderierten Marineinfanteristen an Bord. Die Art und Weise, wie der Kommandant der Marines, Captain Larry Kouritz, während der gesamten Mission die Disziplin unter seinen Leuten aufrechterhalten hatte, nötigte Syrinx einen seltenen Funken von Respekt ab. Es gab nicht viele Adamisten in Syrinx’ Leben, die sich Respekt verdient hatten.
    Sie konnte sich vorstellen, wie die Dymasio jetzt, da die letzten Vorbereitungen für das Eintauchmanöver abgeschlossen waren, ihre Sensorbündel und Kühlbleche einzog und sich auf den Sprung

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