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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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würden uns bei der erstbesten Gelegenheit bei den Sheriffs anzeigen und ihnen unsere Beschreibung liefern. Wahrscheinlich wären sie sogar sauer, weil wir ihnen bei ihren eigenen Operationen in die Quere kommen würden.«
    »Und was machen wir dann mit dem Geld?«
    »Wir wechseln nur einen Teil davon ein. Diese einheimischen Francs sind genausoviel wert wie Disks. Also hauen wir die Kohle freizügig auf den Kopf. Die Einheimischen werden sich über die Gelegenheit freuen, zwei dämlichen Kolonisten ihre Francs anzudrehen, anstatt echtem Geld. Anschließend kaufen wir ein paar Dinge, die das Leben flußaufwärts wesentlich angenehmer gestalten, beispielsweise die eine oder andere anständige Waffe. Danach …« Er hob die Disk vor das Gesicht. »Sie verschwindet im Dreck. Wir hinterlassen keinerlei Spuren, verstanden?«
    Jackson schnitt eine Grimasse, doch schließlich nickte er bedauernd. »In Ordnung, Quinn. Ich schätze, ich habe nicht gründlich genug nachgedacht.«
    Baker stöhnte erneut; es war der zitternde Ton eines Mannes, der in einem Alptraum gefangen ist.
    Quinn trat geistesabwesend nach dem Bewußtlosen. »Schon gut. Und jetzt hilf mir bitte, diesen Baker in den Gully draußen in der Gasse zu werfen, von wo aus er in den Fluß gespült wird. Und dann suchen wir uns einen Laden, wo wir seine Fuseodollars stilvoll ausgeben können.« Er sah sich suchend nach seinem Holzknüppel um, um Bakers Stöhnen damit ein für allemal zu beenden.
     
    Nachdem sie ein paar Kneipen besucht hatten, landeten sie schließlich in einer Taverne mit dem Namen Donovan’s. Sie lag mehrere Kilometer vom Hafenviertel entfernt, in sicherer Distanz zu allen Mitgliedern der Gruppe Sieben, die vielleicht eine letzte Nacht in der großen Stadt verbringen wollten. Es war jedenfalls ganz sicher nicht die Sorte von Lokal, in der sich einer von den standhaften Familientypen aus der Gruppe Sieben wohl gefühlt hätte.
    Wie die meisten Gebäude in Durringham war die Taverne einstöckig, und die Wände bestanden aus dickem schwarzen Holz. Es ruhte einen Meter über dem Erdboden auf Steinsäulen, und die gesamte Front wurde von einer Veranda gesäumt. Betrunkene saßen auf dem Geländer und hielten große Krüge Bier in den Händen. Sie beobachteten die Neuankömmlinge mit benebelten Augen.
    Die Straße vor der Taverne war mit einer dicken Schotterschicht bedeckt. Zum ersten Mal versanken Quinns Stiefel nicht bis zu den Knöcheln im Schlamm.
    Ihre Kleidung verriet sie als Kolonisten: maschinengefertigte Synthetikstoffe. Einheimische waren in Stoffe gehüllt, die mit einfachen Webstühlen hergestellt waren, handgenähte Hemden und Shorts und soliden Stiefeln, die bis zu den Oberschenkeln reichten und vor Schmutz nur so starrten. Doch niemand rief ihnen eine Herausforderung zu, als sie die Stufen hinaufstapften. Zum ersten Mal, seit Quinn das Raumflugzeug verlassen hatte, fühlte er sich fast wie zu Hause. Das hier waren Leute, die er verstehen konnte. Sie arbeiteten hart und vergnügten sich auf jede verdammte Weise, die ihnen Spaß machte, wenn es draußen dunkel wurde. Sie hörten die Xeno-Tiere, noch bevor sie durch die offene Tür waren. Es war die gleiche Art von Heulen, die das Ding ausgestoßen hatte, das ihnen gestern auf den Fersen gewesen war – nur, daß es diesmal von fünf oder sechs der Kreaturen stammte. Quinn wechselte einen raschen Blick mit Jackson, dann waren sie drinnen.
    Die Theke bestand aus einer einzelnen Holzplanke an der einen Längswand des Raums, einen Meter breit, fünfzehn lang. Eine doppelte Reihe von Menschen stand dort, und sechs Bedienungen hatten alle Mühe, den Bestellungen ihrer Gäste nachzukommen.
    Quinn wartete, bis er sich zur Theke vorgeschoben hatte, dann hob er die Kreditdisk der Jupiterbank. »Nehmen Sie das hier?«
    Die Bedienung warf kaum einen Blick auf die Scheibe. »Sicher.«
    »Großartig. Zwei Bier bitte.«
    Sie zapfte zwei frische Bier vom Faß.
    »Meine letzte Nacht hier, bevor ich den Fluß hinauffahre. Wissen Sie, wo ich mich ein wenig abreagieren kann? Ich will mein Geld nicht verschwenden.«
    »Im Hinterzimmer.« Sie blickte nicht auf.
    »OK, danke. Darf ich Ihnen was spendieren.«
    »Ein Brightlime, danke.« Sie stellte seine beiden Halbliterkrüge in die Bierpfützen auf dem Tresen. »Das macht sechs Fuseodollars.«
    Das Dreifache von dem, was die Drinks eigentlich kosten dürften, erkannte Quinn. Es sei den, dieser Brightlime war teurer als irdischer Champagner. Jawohl, die

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