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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich zweimal überlegt, ob er sich mit dieser Bestie angelegen sollte. Das Biest war sicher einen Meter hoch. Es besaß ein struppiges graues Fell aus kurzen Haaren, eine stumpfe Hammerschnauze, Lippen aus schwarzem Gummi, naß von schmierigem Speichel. Große wäßrige Augen waren auf Quinn fixiert. Die Bestie knurrte leise, und Quinn spürte die Vibrationen durch den gesamten Arm hindurch. Er wartete betäubt, daß die mächtigen Kiefer sich schlossen und die Bestie ihn zerriß.
    »Mein Name ist Powel Manani«, sagte der Bärtige. »Unser ruhmreicher Führer, Gouverneur Colin Rexrew, hat mich als den Siedlungsbeauftragten für Gruppe Sieben bestellt. Das bedeutet, Zettdees, daß ihr mir gehört. Mit Leib und Seele. Und nur, damit von Anfang an keinerlei Unklarheit aufkommt: Ich mag keine Zettdees. Ich bin überzeugt, daß diese Welt ein besserer Ort sein könnte, wenn sie nicht von faulenden Stücken Scheiße wie ihr es seid heimgesucht würde. Aber die LEG hat in ihrer Weisheit beschlossen, uns mit euch zu belästigen, und meine Aufgabe besteht darin, verdammt noch mal sicherzustellen, daß jeder einzelne Franc für eure Passage abgearbeitet wird, bevor eure Zwangsverpflichtung endet. Wenn ich sage, leckt Scheiße, dann leckt ihr Scheiße, und ihr eßt, was ich euch zu essen gebe. Und weil ihr von Natur aus stinkfaule Bastarde seid, wird es die nächsten zehn Jahre auch nicht annähernd so etwas wie einen freien Tag geben.«
    Er ging neben Quinn in die Hocke und grinste breit. »Wie lautet dein Name, Schwanzgesicht?«
    »Quinn Dexter … Sir.«
    Powel hob anerkennend die Augenbrauen. »Gut gemacht. Du bist ein schlauer Bursche, Quinn. Du lernst ziemlich schnell.«
    »Danke sehr, Sir.« Die Zunge des Hundes drückte gegen Quinns Finger und glitt über seinen Knöcheln hin und her. Es war ein unglaublich widerliches Gefühl. Er hatte noch nie von einem derart perfekt trainierten Tier gehört.
    »Schlaumeier machen immer Schwierigkeiten, Quinn. Hast du vor, mir Schwierigkeiten zu machen?«
    »Nein, Sir.«
    »Wirst du in Zukunft morgens von alleine aufstehen, Quinn?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Wunderbar. Ich denke, dann werden wir uns verstehen.« Powel erhob sich wieder. Der Hund ließ Quinns Hand los und wich einen Schritt zurück.
    Quinn starrte auf seine Hand: Sie glitzerte naß von Speichel, und rote Punkte zogen sich wie ein frisch tätowiertes Armband rings um sein Handgelenk. Aus zwei Einstichen quollen ein paar Tropfen Blut.
    Powel streichelte zärtlich den Kopf der Bestie. »Das hier ist mein Freund Vorix. Er und ich sind affinitätsgebunden, was bedeutet, daß ich buchstäblich riechen kann, wenn ihr Wichser irgend etwas ausheckt. Also versucht euer Glück besser erst gar nicht, weil ich alles erfahre. Wenn ich euch dabei überrasche, daß ihr etwas anstellt, das mir nicht gefällt, dann wird sich Vorix um euch kümmern. Und das nächste Mal wird er keine Hand abbeißen, er wird sich eure Eier vornehmen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Die Zettdees murmelten zustimmend. Sie hielten die Köpfe gesenkt und wichen Powels Blicken aus.
    »Ich bin froh, daß sich keiner von uns irgendwelchen Illusionen über den anderen hingibt. Schön. Eure Befehle für den heutigen Tag, und ich werde sie nicht wiederholen. Gruppe Sieben wird in drei Schiffen den Fluß hinauf fahren: der Swithland, der Nassier und der Hycel. Alle drei Schiffe liegen in Hafenbecken drei am Dock, und sie legen in vier Stunden ab. Genau das ist die Zeit, die ihr habt, um die Ausrüstung der Kolonisten an Bord zu schaffen. Was ihr bis dahin nicht aufgeladen habt, lasse ich euch den ganzen Weg bis zur Siedlung hinauf zu Fuß tragen. Denkt ja nicht, ich würde die ganze Zeit eure Amme spielen. Ihr werdet euch selbst organisieren, und zwar blitzartig. Ihr werdet zusammen mit mir und Vorix auf der Swithland fahren. Und jetzt: Bewegung!«
    Vorix bellte mit zurückgezogenen Lefzen. Powel sah zu, wie Quinn wie eine Krabbe rückwärts kroch, sich dann aufrappelte und wie vom Affen gebissen hinter den anderen Zettdees herjagte. Er wußte, daß Quinn Schwierigkeiten machen würde. Er hatte bereits fünf Siedlungen errichtet, und er konnte in den Gedanken der Zettdees lesen wie in einem aufgeschlagenen Buch. Der Bursche war voller Mißgunst und schlau obendrein.
    Er war mehr als ein Müllkid, ein illegales Kind; wahrscheinlich hatte er in irgendeiner Untergrundorganisation mitgemacht, bevor er aufgegriffen und deportiert worden war. Powel spielte mit

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