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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dem Gedanken, ihn einfach in Durringham zurückzulassen, wenn die Swithland aufbrach. Sollten sich doch die Sheriffs um ihn kümmern. Aber das Landverteilungsamt würde davon erfahren, und man würde einen Eintrag in seine Personalakte vornehmen. Und in Powels Personalakte standen schon zu viele Einträge. »Verdammter Mist«, murmelte er leise vor sich hin.
    Die Zettdees hatten das Übergangslager inzwischen alle verlassen. Sie trotteten über den Weg auf das Lagerhaus zu.
    Es sah ganz danach aus, als scharten sie sich um diesen Quinn und warteten nur darauf, daß er ihnen Anweisungen erteilte. Auch gut. Falls es wirklich soweit kommen sollte, würde dieser Quinn eben einen Unfall im Dschungel erleiden, ganz einfach.
    Horst Elwes hatte zusammen mit ein paar anderen Siedlern der Gruppe Sieben den Vorfall beobachtet, und jetzt trat er vor Powel. Der riesige Hund des Aufsehers wandte den Kopf und musterte den Vater. Mein Gott, was für eine Bestie! Lalonde würde für Vater Horst Elwes tatsächlich eine schwere Probe werden. »War es denn wirklich nötig, so hart mit diesen armen Schweinen umzuspringen?« fragte der Vater Powel Manani.
    Powel musterte den Geistlichen von oben bis unten, und sein Blick blieb an dem weißen Kruzifix hängen. »Ja, wenn Sie die nackte Wahrheit hören wollen, Vater. Mit Burschen wie denen springe ich immer so um. Sie müssen spüren, wer der Herr im Haus ist, sonst spuren sie nicht. Glauben Sie mir, diese Burschen respektieren nur Härte.«
    »Sie würden bestimmt auch auf Freundlichkeit und Güte reagieren.«
    »Wunderbar. Nun ja, Sie geben ihnen ja reichlich von beidem, Vater. Und damit Sie nicht glauben, ich hätte etwas gegen Sie, gebe ich den Zettdees frei, damit sie Ihre Messe besuchen können.«
    Horst mußte fast laufen, um mit Powel mitzuhalten. »Ihr Hund«, begann er vorsichtig.
    »Was ist mit Vorix?«
    »Sie sagten, Sie wären affinitätsgebunden.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann sind Sie also ein Edenit?«
    Vorix gab ein Geräusch von sich, das verdächtig nach einem Kichern klang.
    »Nein, Vater«, erwiderte Powel. »Ich bin lediglich ein praktisch denkender Mensch. Und wenn ich jedesmal einen Fuseodollar bekäme, wenn irgendein frisch gelandeter Priester mir diese Frage stellt, wäre ich inzwischen sicher Millionär. Ich brauche Vorix flußaufwärts. Ich brauche ihn zum Jagen, zum Kundschaften und um die Zettdees zu disziplinieren. Meine neuronalen Symbionten geben mir die Kontrolle über das Tier. Ich verwende sie, weil sie billig sind und effektiv. Das machen sämtliche anderen Siedlungsaufseher und die Hälfte aller Sheriffs nicht anders. Es sind allein die großen Religionen der Erde, die an den Vorurteilen der Menschen gegen BiTek schuld haben. Aber auf einer Welt wie Lalonde können wir uns eure zickigen theologischen Diskussionen nicht leisten. Wir nehmen, was wir kriegen, und wir benutzen es, wenn wir es brauchen. Und falls Sie lange genug leben wollen, um der zweiten Generation von Gruppe Sieben ihre edle Bigotterie über ein einzelnes Chromosom einzuimpfen, das die Menschen zu Blasphemisten macht, dann folgen Sie unserem Beispiel. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden? Ich muß eine Siedlungsexpedition in Gang bringen.« Er schob sich an Horst vorbei und marschierte in Richtung Hafen davon.
    Gerald Skibbow und die restlichen Mitglieder von Gruppe Sieben folgten Manani. Einige warfen dem Geistlichen im Vorbeigehen verschämte Blicke zu. Gerald sah, wie Rai Molvi seinen Mut zusammennahm, um mit dem Aufseher zu sprechen. Molvi hatte bereits bei der Versammlung am Abend zuvor eine Menge Lärm veranstaltet. Er schien sich gerne zum Anführer aufzuspielen. Er hatte darauf gedrängt, ein offizielles Komitee zu bilden und einen Sprecher zu wählen. Es würde der Gruppe helfen, hatte Molvi gesagt, mit den Behörden umzugehen. Gerald gab ihm insgeheim höchstens sechs Monate, bevor er mit eingeklemmtem Schwanz nach Durringham zurück flüchtete. Der Mann war ganz offensichtlich ein Bürokrat, und ihm fehlte das Zeug zum Farmer.
    »Sie sollten eigentlich schon gestern kommen, um uns zu informieren«, sagte Rai Molvi.
    »Ganz richtig«, entgegnete Manani, ohne seinen Schritt zu verlangsamen. »Tut mir leid. Wenn Sie eine offizielle Beschwerde über mich einreichen möchten – Sie finden das Landverteilungsamt, für das ich arbeite, am westlichen Stadtrand. Es sind nur sechs Kilometer bis dorthin. Das Amt ist in einem Dumper untergebracht.«
    »Nein, nein! Wir wollten uns

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