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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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angezündet hatte und der beißend süß qualmte.
    »Nein, danke.«
    »Bringt dein Bewußtsein auf andere Ebenen.«
    »Ich bin gerade von einer zurückgekehrt. Ich habe nicht die geringste Absicht, wieder von hier wegzugehen.«
    »Ja, richtig, Punkt an dich, Mann. Das war vielleicht ein Trip. Der schlimmste von allen.«
    Moyo wußte nicht so recht, was er mit dem anderen anfangen sollte. Er schien jedenfalls nicht zu den Apathischen zu gehören. Andererseits hatte er sich offensichtlich auch nicht sonderlich gut an die veränderte Situation angepaßt. Vielleicht stammte er aus einer vorindustriellen Epoche, wo Wissen und Bildung minimal gewesen waren und Aberglaube die Welt beherrscht hatte.
    »Aus welcher Zeit kommst du?«
    »Ho! Aus der besten, die es je gegeben hat! Ich komme aus der Zeit des Friedens; wir haben gegen das Establishment gekämpft für die Freiheit, die ihr Typen alle für selbstverständlich genommen habt. Verdammt, ich war sogar in Woodstock! Kannst du dir das vorstellen?«
    »Hm, das freut mich wirklich für dich. Also hast du nichts dagegen, wenn ich den Wagen repariere?«
    »Reparieren? Mann, was bist du? Irgendeine Art von Anti-Anarchist?«
    »Ich bin jemand, der sich um ein paar Kinder kümmern muß. Es sei denn natürlich, du möchtest sehen, wie die Eklund und ihre Leute sie foltern.«
    Der Mann zuckte zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten; seine Arme bewegten sich in eigenartig ruckhaften Gesten. Es sah nicht nach einem Tanz aus.
    »Ich mag deinen feindseligen Ton nicht, Mann, aber ich verstehe deine Beweggründe. Das ist echt cool! Ein Typ wie du hat wahrscheinlich eine Menge Schwierigkeiten, sich an die neue Situation zu gewöhnen.«
    Moyos Unterkiefer klappte herab.
    »Ich habe Schwierigkeiten?«
    »Dacht’ ich mir. Also, was für eine Art von magischer Tour hast du dir so vorgestellt?«
    »Wir schaffen die Kinder weg von Exnall. Stephanie will hinauf zur Grenze fahren.«
    »O Mann!« Ein breites Grinsen erschien zwischen dichten Haarsträhnen. »Das ist absolut irre! Die Grenze! Wir rollen mit diesem alten Bus nach draußen und lassen die kleinen Wehrdienstverweigerer draußen in den Wäldern laufen. Was für ein Plan! Danke, Mann, danke!« Er trat zu dem zerstörten Lieferwagen und fuhr liebevoll mit der Hand über den Kotflügel. Ein kleiner geschwungener Regenbogen erschien dort, wo seine Hand das Komposit berührt hatte.
    »Was meinst du mit wir?«
    »Komm schon, Mann, Kopf hoch! Du glaubst doch wohl nicht, daß du allein damit fertig wirst, oder? Der militärische Verstand ist voller Niedertracht und Gemeinheit; du würdest nicht eine Meile weit kommen, ohne daß sie Straßensperren errichten. Vielleicht würden einige von uns die Treppe herunterfallen, wenn sie uns verhören. Das passiert, Mann, echt. Andauernd passiert das. Die verdammten Bullenschweine geben einen Dreck auf unsere Rechte. Aber ich war schon öfter dort; ich weiß, wie wir an ihnen vorbeikommen.«
    »Du meinst, sie könnten versuchen uns aufzuhalten?«
    »Wer, Mann?«
    »Die Eklund.«
    »Verdammt, wer weiß? Biester wie die haben wirklich einen an der Waffel. Für dich und mich sind sie echte Aliens, Mann, du weißt schon, UFO und so, Typen von der Venus. Aber ich verstehe, wenn du im Augenblick noch zögerst; keine Angst, ich will dich nicht bedrängen. Wieviel Kids willst du denn hier drin wegschaffen?«
    »Sieben oder acht, bis jetzt.«
    Ohne genau zu begreifen, wie ihm geschah, spürte Moyo plötzlich einen freundlichen Arm um seine Schulter, der ihn zu dem Fahrerhaus des Wagens führte.
    »Das ist in Ordnung. Das kann ich unterschreiben. Also, Mann, setz dich in den Fahrersitz oder wie zur Hölle das heutzutage heißen mag und träum eine Steuerung zusammen, mit der wir zurechtkommen. Wenn du damit fertig bist und ich uns eine coole Tarnung verschafft habe, können wir los und auf die Straße.«
    Kleine Lichtfünkchen tanzten über die Karosserie des Lieferwagens und zeichneten bunte Linien auf das Komposit. Es war, als wäre eine Bande von LSD-Schluckern mit Sprühdosen auf den Wagen losgegangen. Moyo wollte sich wegen der ideologischen Vergewaltigung beschweren, doch ihm wollten einfach nicht die passenden Worte einfallen. Also entschied er sich für den einfacheren Weg und setzte sich in den Fahrersitz, wie es ihm befohlen worden war.
     
    Zwischen den Kryostatleitungen der Deuteriumtanks und den Submodulen der Energiezuführung, von wo aus die Supraleiterkabel zu den nahe gelegenen

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