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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Energiemusterknoten abgingen, befand sich ein schmaler Spalt, umgeben von nullthermschaumisolierter Maschinerie. In den Grundrißzeichnungen des Bordrechners war er als Kriechtunnel aufgelistet.
    Für pygmäenkleine Akrobaten vielleicht, dachte Erick gereizt. Er konnte jedenfalls keine Schutzausrüstung über seinem SII-Raumanzug tragen. Bei jeder Bewegung stieß er gegen scharfe Ecken und Grate und dicke Rohre. Es tat den nanonischen Medipacks an seinem Arm und Oberkörper bestimmt alles andere als gut. Wenigstens war das schwarze Silikon auf seiner Haut ein wirkungsvoller Isolator, sonst wäre er längst geröstet, tiefgefroren oder durch einen elektrischen Schlag getötet worden.
    Zusammen mit Madeleine wühlte er inzwischen seit neun Stunden in den Eingeweiden der Villeneuve’s Revenge herum. Es war eine unangenehme, stressige, ermüdende Arbeit. Bei seinem Zustand mußte er ununterbrochen die physiologischen Statusdisplays im Auge behalten.
    Außerdem hatte er in seiner neuralen Nanonik ein schwaches Entspannungsprogramm in den Primärmodus geschaltet – Klaustrophobie war ein Problem, das wie ein hungriger Wolf in den Schatten am Rand seines Bewußtseins lauerte.
    Der Kriechtunnel endete einen Meter vor der Außenhülle und öffnete sich in eine hexagonale metallische Höhle, die von den Lastwechselträgern eingerahmt wurde, ihrerseits umgeben von massiven Kabelsträngen. Erick schob sich in den beengten Raum hinaus und atmete erleichtert durch, mehr aus psychologischen denn aus praktischen Gründen; schließlich trug er eine Atemmaske. Er schaltete seinen Kragensensor auf Rundumsicht und untersuchte die Außenhülle. Alles schien vollkommen normal, eine glatte, leicht gekrümmte Oberfläche aus Silizium, dunkelgrau mit roten Kodierungsmarken an den Rändern.
    Mit noch immer im Kriechtunnel eingeklemmten Beinen zerrte Erick den Sensorblock aus der Halterung an seiner Seite. Der Apparat enthielt sechs verschiedene Scannerpads, die Erick einzeln hervorzog und an der Rumpfplatte und den Trägern fixierte.
    Acht Minuten später meldete er André per Datavis: »Platte 3-25-D ist sauber, Boß. Keinerlei elektromagnetische Aktivität, keinerlei Dichteanomalien; die Platte ist massiv.«
    »Sehr gut, Erick. Als nächstes kommt 5-12-D an die Reihe.«
    »Wie kommt Madeleine voran?«
    »Sie geht sehr methodisch zu Werke. Ihr beide habt jetzt achtzehn Prozent der möglichen Verstecke eliminiert.«
    Erick fluchte. Sie waren zu viert über den Grundriß des Raumschiffs gegangen und hatten jede nur mögliche Sektion des Rumpfs markiert, wo die Wartungsteams vom Monterey einen Sprengkopf hätten verbergen können. Weil jedoch Pryor an Bord war und die Brücke im Auge behielt, konnten nur zwei von ihnen zur gleichen Zeit suchen – die beiden, die Freiwache hatten und angeblich in ihren Kojen schliefen. Es würde noch einige Zeit dauern, bis alle möglichen Verstecke abgesucht waren.
    »Ich sage immer noch, es ist wahrscheinlich eine Kombatwespe. Das wäre am einfachsten.«
    »Oui, aber das wissen wir nicht mit Sicherheit, bis ihr alle anderen Möglichkeiten eliminiert habt. Wer will schon sagen, was in den Köpfen dieser verräterischen Bastarde vorgeht?«
    »Na großartig! Wie lange noch bis nach Arnstadt?«
    »Wenigstens fünf Sprünge. Zwei der anderen Eskortschiffe manövrieren unsauber, was uns ein wenig zusätzliche Zeit verschafft. Wahrscheinlich suchen sie genau wie wir. Euch bleiben vielleicht noch fünfzehn Stunden, äußerstenfalls zwanzig.«
    Nicht genug, dachte Erick. Nicht annähernd genug. Ihnen blieb keine andere Wahl; sie mußten nach Arnstadt. Er wollte lieber nicht daran denken, was die Organisation anschließend von ihnen verlangen würde. Ganz sicher nichts Leichtes; kein Geleitschutz mehr, das schien sicher.
    »Also schön, Kommandant. Ich bin auf dem Weg nach 5-12-D.«
     
    Der Fountain Room, der Saal, den die Saldanas für die Sitzungen des Kronrates benutzten, besaß den Grundriß eines Oktagons. Er war ganz mit Marmor ausgekleidet, mit einer Mosaikdecke aus Gold und Opal. Imposante Drei-Meter-Statuen standen an den Wänden, gehauen aus einem dunklen Stein, der von Nova Kong stammte, und sie zeigten einen Orator in einer weiten Toga in verschiedenen inspirierenden Posen. Der Fountain Room war nicht annähernd so grandios wie einige der anderen repräsentativen Säle, die in späteren Jahrhunderten zum Apollo-Palast hinzugefügt worden waren, doch er war von Gerald Saldana bald nach seiner

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