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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Thronbesteigung als Kabinettzimmer gebaut worden. Und die Saldanas hielten die eigenen Traditionen in Ehren.
    Der Kronrat besaß fünfundvierzig Mitglieder, einschließlich Prinzen und Prinzessinnen, und das bedeutete, daß nur alle achtzehn Monate eine Sitzung aller Mitglieder stattfand. Normalerweise rief der König nicht mehr als zwanzig oder fünfundzwanzig Mitglieder zusammen, um sich beraten zu lassen, mehr als die Hälfte von ihnen Familienmitglieder. Heute saßen nur sechs an dem dreieckigen Mahagonitisch mit dem eingelegten gekrönten Phönix: das Kriegskabinett, dem Alastair II persönlich vorsaß. Der Duke of Salion befand sich zu seiner Linken, gefolgt von Lord Kelman Mountjoy, dem Außenminister; zur Linken des Königs saßen die Premierministerin, Lady Phillipa Oshin, Admiral Lavaquar, der Chef der Streitkräfte, und Prinz Howard, der Präsident der Kulu-Korporation. Weder Staatssekretäre noch persönliche Diener waren anwesend.
    Alastair nahm einen kleinen Hammer zur Hand und schlug damit leicht auf ein kleines mitgenommenes silbernes Glöckchen, das vor ihm auf dem Tisch stand. »Das fünfte Treffen dieses Komitees hat hiermit begonnen. Ich gehe davon aus, daß jeder die vorliegenden Berichte über Arnstadt studiert hat?«
    Leises zustimmendes Gemurmel ging durch die versammelte Runde.
    »Sehr gut. Ihre Beurteilung, Admiral?«
    »Sehr besorgniserregend, Euer Majestät. Wir alle wissen, daß interstellare Eroberungsfeldzüge bisher stets als vollkommen undurchführbar gegolten haben. Die heutigen Flotten existieren hauptsächlich, um zivile Raumschiffe vor Piraterie zu schützen und potentielle Aggressoren davon abzuhalten, heimtückische Angriffe zu starten. Wer uns aus politischen oder wirtschaftlichen Erwägungen heraus angreift, der weiß verdammt genau, daß unsere Antwort sehr viel härter ausfällt. Aber die tatsächliche Unterwerfung der Bevölkerung eines ganzen Systems war kein Konzept, das eine unserer strategischen Abteilungen bis heute für möglich gehalten hätte. Ethnisch einheitliche Bevölkerungen unterscheiden sich zu sehr voneinander; man kann einer besiegten Welt einfach keine andere Kultur von außen aufzwängen. Sie wird niemals akzeptiert werden, und es würde zu Aufständen und Unfrieden kommen. Aus diesem Grund sind Eroberungen nicht durchführbar. Das Phänomen der Possession hat dieses Szenario gründlich verändert. Sämtliche Welten der Konföderation sind mit einemmal verwundbar, selbst Kulu. Obwohl Capones Flotte, wäre sie nach Kulu gekommen, verloren hätte.«
    »Auch wenn sie mit Antimaterie bewaffnet gewesen wäre?« erkundigte sich Prinz Howard.
    »O ja. Wir hätten zweifellos schwere Verluste erlitten, aber wir hätten gewonnen. Wenn es um Feuerkraft geht, dann ist unsere strategische Verteidigung nur noch mit der Erde selbst zu vergleichen. Aber was unseren Strategen die meisten Sorgen macht, das ist die theoretische Expansionsrate der Organisation. Mit der Übernahme von Arnstadt hat Capone seine Flottenstärke nahezu verdoppelt. Sollte er noch weitere fünf oder sechs Sternensysteme an sich reißen, würden wir unvermittelt einer Pattsituation gegenüberstehen, wenn nicht sogar in die Rolle der Unterlegenen fallen.«
    »Aber wir haben die Entfernung auf unserer Seite«, wandte Lady Phillipa ein. »Kulu ist nahezu dreihundert Lichtjahre von New California entfernt. Eine Flotte auf eine so große Entfernung zu koordinieren wäre unvergleichlich schwieriger. Außerdem hat Capone Schwierigkeiten, seinen Nachschub an Helium-III aufrechtzuerhalten. Die Edeniten liefern ihm nämlich nichts.«
    »Verzeihung, Frau Premierministerin«, unterbrach der Admiral, »aber Sie interpretieren diese Ereignisse ein wenig zu oberflächlich. Ich stimme Ihnen zu, daß Capone Probleme hätte, Kulu zu unterwerfen, aber der Trend, den er in Gang gesetzt hat, ist eine ganz andere Sache. Andere, die aus dem Jenseits zurückkehren, sind mindestens ebenso befähigt wie er, und manche von ihnen verfügen über beträchtlich mehr Erfahrung darin als Al Capone, wie man ein Imperium errichtet. Solange die planetaren Regierungen nicht extrem wachsam nach Besessenen suchen, könnte sich das, was New California zugestoßen ist, ganz leicht überall wiederholen. Wäre Capone alles, weswegen wir uns sorgen müßten, wäre ich offengestanden sehr erleichtert. Was die Helium-III-Knappheit betrifft, so kann und wird er Deuterium als Monotreibstoff für Raumschiffsantriebe ausnutzen. Es ist weniger

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