Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
überflüssig. Wir würden uns im Gegenteil sogar glücklich schätzen, Ihre jungen Freunde an einen sicheren Ort zu bringen.«
»Also schön, abgemacht.«
»Exzellent. Unsere Raumflugzeuge werden Sie und Ihre Freunde bei der Eisenbergverhüttungsanlage direkt vor der Stadt aufnehmen. Wir warten zusammen mit Lodi bei der Abbaustation Nummer vier. Seien Sie bitte in neunzig Minuten dort.«
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9. Kapitel
Admiral Motela Kohlhammer und Syrinx trafen genau in dem Augenblick vor dem Büro des Leitenden Admirals ein, als der Generalprovost herausgestürmt kam. Fast hätte er sie umgerannt, mit gesenktem Kopf und in tiefe Falten gelegter Stirn. Er grunzte eine knappe Entschuldigung in Kohlhammers Richtung und stapfte davon, gefolgt von drei nicht minder fassungslosen Adjutanten. Kohlhammer blickte ihnen neugierig hinterher, bevor er das Büro betrat.
Captain Maynard Khanna und Admiralin Lalwani saßen vor dem Schreibtisch von Samuel Aleksandrovich. Zwei weitere Stühle aus blauem Stahl glitten aus den silbernen runden Pools im Boden des Büros.
»Was hatte das gerade zu bedeuten?« erkundigte sich Kohlhammer.
»Wir haben ein kleines rechtliches Problem mit einem unserer Gäste«, antwortete die Lalwani trocken. »Nur eine Formsache, weiter nichts.«
»Verdammte Anwälte«, brummte Samuel Aleksandrovich. Er bedeutete Kohlhammer und der Voidhawk-Kommandantin, Platz zu nehmen. »Hat es etwas mit Thakrars Informationen zu tun?« erkundigte sich Kohlhammer.
»Nein, glücklicherweise nicht.« Samuel lächelte Syrinx zur Begrüßung an. »Meinen Dank an die Oenone für den schnellen Flug.«
»Wir sind froh, helfen zu können«, sagte Syrinx. »Unsere Reisezeit von Ngeunis Stern hierher betrug achtzehn Stunden.«
»Das ist sehr gut.«
»Gut genug?« fragte Kohlhammer.
»Wir denken schon«, erwiderte die Lalwani. »Nach unseren Beobachtern im System von New California hat Capone gerade erst angefangen, seine Flotte wiederzubewaffnen und zu betanken.«
»Wie aktuell sind diese Informationen?« fragte Kohlhammer.
»Jeden Tag trifft ein Kurier-Voidhawk vom Yosemite-Konsensus ein, also hinken wir maximal dreißig Stunden hinter der aktuellen Entwicklung her. Und nach dem Konsensus zu urteilen, dauert es wenigstens noch eine Woche, bevor Capone soweit ist, daß er den Angriff beginnen kann.«
»Auf Hoi-Toi, angeblich«, sann Kohlhammer. »Tut mir leid, wenn ich als Ketzer erscheine, aber wie verläßlich ist dieser Captain Thakrar?«
Syrinx fehlten die Worte. Wenn ich doch nur eine Möglichkeit hätte, ihnen Erichs Hingabe, seine Leidenschaft zu verdeutlichen. »Ich habe nicht den geringsten Zweifel«, sagte sie schließlich, »daß die Daten von Captain Thakrar echt sind, Admiral. Bis zu seinem unglücklichen Zusammenbruch ganz am Schluß seiner Mission hat er sich als ein absoluter Glücksfall für den KNIS erwiesen. Capone wird das Hoi-Toi-System angreifen, keine Frage.«
»Ich akzeptiere die Information als dem Grunde nach zutreffend«, bestätigte Admiralin Lalwani. »Was uns in die glückliche Lage versetzt, die Flotte der Organisation abzufangen.«
»Womit das Capone-Problem endgültig aus der Welt wäre«, fügte Maynard Khanna hinzu. »Wenn Capone nicht mehr ist, müssen wir uns nur noch um die Einhaltung der Quarantäne kümmern.«
»Und diese verdammte Befreiung von Mortonridge, die uns das Königreich aufgedrängt hat«, brummte die Lalwani. »Die Bevölkerung betrachtet Capone zumindest als das weitaus dringlichste Problem …«
»Ja, dank der verdammten Nachrichtenmedien«, sagte Kohlhammer.
»… was bedeutet, daß wir einen sehr viel größeren Einfluß auf die Konföderationsversammlung haben werden, wenn es darum geht, unsere Politik durchzusetzen, sobald die Bevölkerung begriffen hat, daß nicht mehr die Gefahr einer Invasion droht und die Navy es war, die das für sie erreicht hat.«
»Und welche Politik wäre das?« fragte Samuel Aleksandrovich sarkastisch. »Ja, ja, schon gut, Lalwani, ich kenne die Antwort. Trotzdem kann ich mich nicht an den Gedanken gewöhnen, daß wir nur versuchen, die Dinge zusammenzuhalten, während wir beten, daß Gilmore und Konsorten eine Lösung für uns finden. Es stinkt zu sehr nach Untätigkeit.«
»Je gründlicher wir die Pläne der Besessenen durchkreuzen, desto eher können wir mit ihrer Mithilfe bei der Lösung des Problems rechnen«, entgegnete sie.
»Sehr optimistisch«, sagte Kohlhammer.
Samuel übermittelte einen Datavis-Befehl in seinen
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