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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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innerhalb der nächsten fünfzehn Stunden auf Trafalgar ein. Die restlichen Schiffe können direkt nach Tranquility fliegen.«
    Kohlhammer wandte sich wieder der AV-Projektion zu und übermittelte eine Reihe von Datavis-Anfragen an den Desktop-Prozessor des Leitenden Admirals. Der Maßstab veränderte sich, und die Karte dehnte sich aus, während der Blickwinkel des Betrachters gleichzeitig herumschwang, bis das Hoi-Toi-System im Zentrum lag. »Der kritische Faktor ist, daß wir Tranquility sichern müssen. Kein Schiff darf das System verlassen, und wir müssen unbedingt herausfinden, ob es verborgene Beobachter gibt, und zwar bevor der Großteil unserer Streitmacht eintrifft.«
    »Was schlagen Sie vor?« erkundigte sich Samuel Aleksandrovich.
    »Es dauert viereinhalb Tage, bis die Flotte Tranquility erreicht, korrekt? Und das Geschwader von Meredith Saldana befindet sich noch in Cadiz?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Maynard Khanna. »Die Schiffe haben an einer Versorgungsstation der Siebten Flotte angedockt. Die Regierung von Cadiz hat darum gebeten, sie im System zu belassen, damit sie die einheimischen Streitkräfte unterstützen kann.«
    »Ein Voidhawk könnte Cadiz innerhalb …?« Er blickte Syrinx fragend an.
    »Von Trafalgar? Sieben bis acht Stunden, Sir.«
    »Und Meredith könnte in weiteren zwanzig Stunden in Trafalgar sein. Womit er fast drei Tage Zeit hätte, den lokalen Raum nach verdeckten feindlichen Aktivitäten abzusuchen. Außerdem könnte er die Einheimischen daran hindern, das System zu verlassen.«
    »Bereiten Sie die Befehle vor«, wandte sich der Leitende Admiral an Khanna. »Kommandantin Syrinx, meine besten Grüße an die Oenone. Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie meine Befehle nach Cadiz bringen könnten.«
    – Endlich wieder richtige Abenteuer! sagte die Oenone aufgeregt.
    Syrinx verbarg ihre eigene Freude über die Begeisterung des Voidhawks. »Selbstverständlich, Admiral.«
    Samuel Aleksandrovich beendete die AV-Projektion. Er spürte die gleiche Art von Angst, die ihn an jenem Tag befallen hatte, da er seiner Familie und seiner Heimat den Rücken zugekehrt und sich für ein Leben bei der Navy entschieden hatte. Das kam davon, wenn man aufrecht war und die Verantwortung trug. Große Entscheidungen waren immer auch einsame Entscheidungen, und das hier war die größte Entscheidung in seiner gesamten Laufbahn. Er konnte sich nicht erinnern, daß je einer seiner Vorgänger nahezu achthundert Schiffe in eine einzige Schlacht geschickt hätte. Es war eine erschreckende Zahl; genügend Feuerkraft, um mehrere Welten zu zerstören. Und wie es aussah, dämmerte Motela allmählich die gleiche Erkenntnis. Sie wechselten ein nervöses Grinsen.
    Dann erhob sich Samuel Aleksandrovich von seinem Platz und streckte die Hand aus. »Wir brauchen diesen Sieg. Wir brauchen ihn verdammt dringend.«
    »Ich weiß«, sagte Kohlhammer und ergriff die Hand. »Wir werden Sie nicht enttäuschen, Sir.«
     
    Niemand auf dem Raumhafen des Koblat nahm Notiz von der stetigen Prozession Jugendlicher, die unauffällig in den Andockschlauch von Bai WJR-99 schlüpften, wo die Leonora Cephei angedockt hatte. Weder die Raumhafenaufsicht noch die anderen Besatzungen (die Kommandant Knox’ Charter mit Sicherheit mißtrauisch beäugt hätten), noch die Polizisten der Company. Zum ersten Mal in Jeds Leben bedeutete die Politik der Gesellschaft einen Vorteil für ihn.
    Die interne Sicherheitsüberwachung des Raumhafens war ausgeschaltet, die Logs der Raumflugkontrolle deaktiviert, die Beamten der Einwanderungskontrolle hatten frei. Keine unbequeme Aufzeichnung der Raumschiffe, die seit Beginn der Quarantäne gelandet und wieder gestartet waren, genausowenig wie steuerliche Vermerke, wieviel Boni die Beteiligten jeweils erhalten hatten.
    Trotzdem ging Jed kein überflüssiges Risiko ein. Seine kleine Schar von Auserwählten hatte sich im Tagesclub getroffen, wo er und Beth sie eingewiesen und die roten Taschentücher hatten abnehmen lassen, um sie anschließend in unregelmäßigen Abständen zum Raumhafen zu schicken.
    Es waren insgesamt achtzehn Kinder und Jugendliche, von denen Beth und er glaubten, daß sie den Mund halten würden – und damit war die legale Passagierkapazität der Leonora Cephei bis an die Grenze ausgereizt. Einschließlich Beth und ihm selbst waren noch vier übrig, als Gari schließlich eintraf. So war es abgesprochen; Mutter hätte sich bestimmt gefragt, was sie vorhatten, wenn beide den ganzen

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