Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
Besitz von diesem Körper ergreift.«
»Aber vielleicht bleibt Ihnen gar keine Wahl«, entgegnete Alkad. »Ich denke nicht im Traum daran, das Gerät gegen ein einzelnes Leben zu tauschen, ganz gleich, wie gut ich mit ihm befreundet sein mag. Andere haben weit größere Opfer auf sich genommen, um mich bis an diesen Punkt zu bringen. Ich würde sie und ihre Heldentaten verraten, und das kann ich nicht. Es tut mir leid, Lodi. Es tut mir wirklich sehr leid.«
»Meine liebe Dr. Mzu!« sagte Baranovich. »Ich hatte nicht vor, Ihnen Lodi im Gegenzug gegen den Alchimisten anzubieten. Ich benutze ihn lediglich als ein praktisches Instrument, das mir ermöglicht, mit Ihnen zu verhandeln, und Ihnen vielleicht unsere Absichten zu demonstrieren.«
»Ich denke nicht, daß ich mit Ihnen verhandle.«
»Sie werden verzeihen, Doktor, aber ich denke, das werden Sie doch. Sie haben keine Chance mehr, diesen Planeten noch zu verlassen, es sei denn, die Organisation bringt Sie fort. Ich glaube, das wissen Sie inzwischen. Schließlich hatten Sie nicht vor, zum Raumhafen zu fahren, oder?«
»Ich denke nicht daran, Ihnen meine Reisepläne zu verraten.«
»Bravo, Doktor, bravo. Widerstand bis zum allerletzten Ende. Aber bitte verstehen Sie, die Umstände, in denen Sie sich befinden, haben sich radikal verändert, seit Sie ihren Rachefeldzug begonnen haben. Es wird keine Vergeltung gegen Omuta geben, nicht mehr. Welchen Sinn sollte das haben? Schon in wenigen Monaten wird das Omuta von heute nicht mehr existieren. Was auch immer Sie tun, es wird die Possession nicht aufhalten. Meinen Sie nicht, Doktor?«
»Nein.«
»Also müssen Sie sich jetzt nur noch um sich selbst kümmern. Und darum, wie Ihre persönliche Zukunft aussieht. Verstehen Sie, die Organisation kann Ihnen eine anständige Zukunft bieten. Sie wissen, daß bei uns Millionen nützlicher Menschen von der Possession verschont bleiben und sichere Posten bekleiden. Sie können einer von Ihnen sein, Dr. Mzu. Ich besitze die Vollmachten, Ihnen einen Platz bei uns anzubieten.«
»Als Gegenleistung für den Alchimisten.«
Baranovich zuckte großmütig die Schultern. »So lautet mein Vorschlag, ja. Wir bringen Sie – und Ihre Freunde, falls Sie es wünschen – noch heute von diesem Planeten, bevor die Schlacht im Orbit außer Kontrolle gerät. Niemand sonst wird es tun. Entweder bleiben Sie hier und werden von einem Possessor übernommen, um den Rest der Ewigkeit in erniedrigender körperlicher und geistiger Gefangenschaft zu verbringen, oder Sie kommen mit uns und leben den Rest Ihres Lebens so nutzbringend wie möglich.«
»Sie meinen wohl so destruktiv wie möglich.«
»Ich bezweifle, daß der Alchimist häufiger eingesetzt werden muß. Ganz bestimmt jedenfalls nicht, wenn er so gut ist, wie die Gerüchte behaupten.«
»Es würde nicht vieler Demonstrationen bedürfen«, stimmte Alkad zögernd zu.
»Dr. Mzu!« protestierte Voi.
Baranovich strahlte sie glücklich an. »Exzellent, Doktor! Ich sehe, Sie erkennen die Wahrheit an. Ihre Zukunft liegt bei uns.«
»Es gibt etwas, das Sie wissen sollten«, sagte Alkad. »Der Aktivierungskode für den Alchimisten ist in meiner neuralen Nanonik gespeichert. Falls ich getötet und in einen anderen Körper verfrachtet werde, um mich gefügiger zu machen, kann ich nicht mehr darauf zugreifen. Wenn ein Possessor meinen Körper übernimmt, kann er nicht mehr auf die neurale Nanonik zugreifen. Und, Baranovich – es gibt keine Sicherheitskopien des Kodes.«
»Sie sind eine sehr vorsichtige Frau.«
»Falls ich mit Ihnen komme, werden Sie meinen Begleitern freies Geleit zu einer Welt ihrer Wahl geben.«
»Nein!« rief Voi.
Alkad wandte sich von der Projektion ab und sagte zu Gelai: »Sorgen Sie dafür, daß sie still ist.«
Voi zappelte hilflos, als die besessene Frau ihre Arme nahm und auf den Rücken bog. Eine Membran aus dicker Haut legte sich über Vois Lippen.
»Das sind meine Bedingungen«, sagte Alkad zu Baranovich. »Ich habe den größten Teil meines Lebens einem einzigen Ziel gewidmet. Falls Sie nicht mit meinen Bedingungen einverstanden sind, werde ich nicht eine Sekunde zögern, Ihnen auf die einzige Weise zu trotzen, die mir noch geblieben ist. Ich besitze die nötige Entschlossenheit; es ist die einzige wirkliche Waffe, die ich je besessen habe. Sie waren es, der mich in diese Position gedrängt hat; Sie täten besser daran, nicht zu bezweifeln, daß ich sie benutze.«
»Bitte, Doktor, diese Vehemenz ist vollkommen
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