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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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aus der irdischen Sagenwelt. Nicht nur würden sie ihren verräterischen Gegenspieler aus dem Habitat verjagen, sie würden es mit boshafter Finesse tun.
    Hellhawks flatterten von ihren Simsen auf und kreisten um die röhrenförmigen Sternenkratzer, ein infernalischer Schwarm, der mit seinen übermenschlichen Sinnen durch die ovalen Fenster spähte und den Kameraden im Innern zur Hilfe kam.
    Gemeinsam würden sie Rubra aus dem Habitat verjagen. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
     
    Dariat saß Tatiana gegenüber. Sie hatten einen Waggon genommen, der sie von der südlichen Abschlußkappe wegbrachte. »Wir werden dich am Raumhafen in eine der Rettungskasein setzen«, sagte er zu ihr. »Es wird ein rauher Start; diese Dinger beschleunigen mit fast zwölf g, um schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu kommen. Aber das dauert nur acht Sekunden, dann ist es vorbei. Das hältst du aus. Ein Geschwader Voidhawks vom Kohistan steht bereit, um dich aufzunehmen, sobald du weit genug von Valisk entfernt bist.«
    »Was ist mit den Besessenen?« fragte sie. »Werden sie nicht versuchen mich aufzuhalten? Auf mich schießen oder sonst etwas?«
    »Sie werden gar nicht wissen, was, zur Hölle, auf einmal los ist. Rubra wird alle zweihundert Kapseln auf einmal starten. Die Voidhawks tauchen hervor und nehmen dich an Bord, bevor die Hellhawks auch nur wissen, daß du dort draußen bist.«
    Ein gutmütig zweifelndes Lächeln breitete sich auf Tatianas Gesicht aus. »Wenn du es sagst. Ich bin so stolz auf dich, Dariat. Du hast dich offenbart, als es wirklich darauf ankam, hast dein wahres Selbst gezeigt. Und es ist ein gutes Selbst. Anastasia wäre bestimmt ebenfalls stolz auf dich.«
    »Danke sehr.«
    »Du solltest deinen Sieg genießen. Laß dich dadurch ermutigen. Die Göttin Chi-Ri wird heute nacht auf dich herablächeln. Wärme dich an ihrem Wohlgefallen.«
    »Noch haben wir nicht gewonnen.«
    »Doch, du hast gewonnen. Siehst du das denn nicht? Nach all diesen Jahren des Kampfes hast du Anstid endlich geschlagen! Nicht er hat dir diktiert, was du jetzt tust. Deine Handlungsweisen sind nicht mehr von Haß und Rache bestimmt.«
    Dariat grinste. »Nein, Haß nicht. Aber ich werde es sicher genießen, wenn ich dieser Hexe Bonney einen Strich durch die Rechnung mache.«
    Tatiana lachte. »Ich auch, Dariat.«
    Er mußte sich an seinem Sitz festhalten, als der Waggon plötzlich scharf bremste. Tatiana kreischte laut und klammerte sich an einen der Haltegriffe, während die Innenbeleuchtung dunkler wurde.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte sie.
    Der Waggon kam zum Stehen. Die Beleuchtung erlosch völlig und ging dann langsam wieder an, als der Waggon auf seine Backup-Versorung umschaltete.
    – Rubra?
    – Die kleinen Mistkerle sind dabei, die Station zu zerstören, die ihr als nächste anlauft. Sie haben die Energieversorgung der Magnetschiene unterbrochen; ich besitze nicht einmal mehr die Reserveleitungen.
    Dariat klinkte sich in die Beobachtungsroutinen des neuralen Stratums, um die Schäden zu begutachten. Die Station des Sternenkratzers bot ein Bild der Verwüstung. Schwelende Brocken von Polyp wurden von unsichtbaren Energien aus den Wänden gebrochen; die Führungsschiene zuckte und wand sich, und unter schrillem Kreischen lösten sich die massiven Schrauben, mit denen sie im Boden verankert war. Durchgetrennte elektrische Kabel baumelten funkensprühend von der Decke herab. Lachen und Pfiffe hallten über den Lärm der Zerstörung.
    Ein rascher Überblick über die restlichen Stationen verriet Dariat, wie weitläufig das Ausmaß der Zerstörungen war.
    – Verdammter Mist.
    – Da hast du leider recht, pflichtete Rubra ihm bei. – Sie übertreibt mit ihrer zur Schau gestellten Wut, aber sie spielt ein gerissenes Spiel.
    Vor Dariats geistigem Auge tauchte ein Diagramm des Netzwerks aus Geleisen auf. – Sieh her, wir haben mehr als genug Ausweichrouten zur Spindel hinauf.
    – Sicher, jetzt im Augenblick noch. Aber ihr müßt zwei Stationen zurückfahren, bevor ich euch in einen anderen Tunnel umdirigieren kann. Ich kann den Strom in eurem Tunnel nicht wieder einschalten; die Besessenen haben das Relais zerstört. Der Waggon muß mit seiner gespeicherten Notenergie fahren, und das heißt, daß ihr zu Fuß fast schneller wärt. Bis ihr in der Station seid, haben die Besessenen eine ganze Menge weiterer Stationen zerstört. Bonney hat sich das alles sehr genau überlegt. So, wie sie die einzelnen Tunnelabschnitte voneinander

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