Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Versuche gegeben, in das Omuta-System einzudringen und Asteroidensiedlungen anzugreifen, doch beide waren von der KNIS niedergeschlagen worden, bevor auch nur ein Raumschiff das Dock verlassen konnte. Im letzten Jahrzehnt hatten die Führer kaum noch etwas unternommen außer zu reden. Die Mitglieder waren beständig weniger geworden, genauso wie die finanzielle Unterstützung und jeglicher Enthusiasmus.
    Angesichts derart schlampiger Organisation und mangelnder Motivation war es unausweichlich, daß jeder Geheimdienst, der jemals an den Partisanen Interesse gezeigt hatte, Daten über jedes ehemalige oder Noch-Mitglied besaß sowie über jeden, der auch nur ein einziges Mal einem der seltenen Treffen beigewohnt hatte.
    Die Geheimdienste wußten alles über die Anführer, und sie waren seit langem in die Kategorie der harmlosen Spinner eingeordnet und wurden nur noch sporadisch überwacht. Ein Zustand, der sich nun abrupt änderte.
    Fünf Leute bildeten die Führungsriege von Ayacuchos Partisanengruppe. In Übereinstimmung mit dem allgemeinen Verfall der Bewegung folgte keiner von ihnen den Sicherheitsprozeduren, die sie in den frühen Tagen so streng eingehalten hatten. Diese Schlamperei in Verbindung mit einem geradezu enzyklopädischen Wissen über ihre jeweiligen Tagesabläufe gestattete den Edeniten, ihre affinitätsgebundenen Spinnen dort zu positionieren, wo sie in den Stunden, die dem Treffen vorausgingen, den besten Gesamtüberblick über die Bewegungen der Führer abzuliefern imstande waren.
    Samuel und die Voidhawks wurden mit Momentaufnahmen der fünf Partisanenführer auf dem Weg durch den Asteroiden versorgt. Ausnahmslos respektable Geschäftsleute im mittleren Alter, ausnahmslos von Leibwächtern umgeben, die aufmerksam nach jedem Anzeichen möglicher Schwierigkeiten Ausschau hielten. Ein Gefolge, das nicht zu übersehen war – und es den Edeniten leicht machte, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    »Sieht nach Ebene drei oder vier in Sektion zwölf aus«, sagte Samuel an Monica Foulkes gewandt.
    Sie rief ein Diagramm des Asteroiden aus ihrer neuralen Nanonik auf. »Dort befinden sich hauptsächlich Büros. Eine Geschäftsgegend. Das ergibt Sinn; es ist sicherer, und sie sind ausnahmslos reich. Es erregt keinen Verdacht, wenn sie sich dort treffen.«
    »Unglücklicherweise macht es das Leben für uns ein wenig kompliziert. Wir haben Schwierigkeiten, diese Gegend zu infiltrieren.« Er beobachtete ein invertiertes Bild Ikelas, der inmitten einer Gruppe von fünf aufgerüsteten Leibwächtern einen Korridor entlanglief. Sie näherten sich einer Kreuzung. Eine rasche Nachfrage bei den Voidhawks ergab, daß es weiter vorn keine Spionagespinnen mehr gab. Samuel befahl der gegenwärtigen, an der Decke weiter hinter Ikela herzukrabbeln.
    – Weiter vorn gibt es starke Ultraviolettscheinwerfer! warnte einer der Voidhawks. – Die Spinne näherte sich einer Reinraumumgebung der Klasse fünf!
    – Ich weiß, erwiderte Samuel. – Aber ich muß wissen, welche Richtung er einschlägt. Es war eine eigenartige Perspektive. Für Samuel war der Korridor nicht besonders groß, für die Spinne hingegen war er riesig. Die beiden visuellen Interpretationen neigten dazu, auf verwirrende Weise in seinem Kortex aufeinanderzuprallen, wenn er auch nur einen Augenblick lang seine Konzentration vernachlässigte. Eintöniges Weiß glitt unter flinken Beinen hindurch. Weit über ihm befand sich ein dunstig verschwommener Himmel aus Teppichboden. Das Geräusch von Schritten prallte auf die druckempfindlichen Zellen der Spinne. Gewaltige Stalaktiten, gekleidet in kostspielige schwarze Seide, marschierten vor der Spinne her, die so schnell rannte, wie sie konnte. Die Gestalten waren zunehmend schwieriger zu erkennen, je weiter sie sich der Kreuzung näherten. Samuel benötigte nur einen einzigen Hinweis …
    Die Affinitätsverbindung erlosch in einem violetten Blitz.
    Verdammt! Eine kurzer Überblick zeigte ihm, daß keine einzige Spinne es geschafft hatte, in das fragliche Gebiet einzudringen.
    »Was ist denn?« erkundigte sich Monica, als sie seine Verärgerung bemerkte.
    »Wir haben sie soeben verloren.«
    »Und was jetzt?«
    Samuel blickte die übrigen Agenten im Büro an. »Einpacken und zu Fuß weitergehen. Wir untersuchen so viele Zugänge wie möglich. Monica, sind Sie sicher, daß Ihr Verbindungsmann zuverlässig ist?«
    »Keine Sorge; wir haben ihn wegen seiner Freundinnen in der Zange. Er wird nicht imstande sein, während

Weitere Kostenlose Bücher