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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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indigniert. »Wofür halten Sie uns?«
    »Lieutenant Anver, hier spricht Prinzessin Kirsten.«
    Anver versteifte sich sichtlich.
    »Ja, Ma’am?«
    »Fragen Sie die Frau, was sie will. Wie ihre Bedingungen lauten.«
    »Was wollen Sie für die Kinder?«
    Stephanie preßte wütend die Lippen zusammen. »Ich will überhaupt nichts. Jedenfalls nicht als Gegenleistung. Verdammt, es sind nur Kinder! Ich würde nur gerne eine Zusicherung haben, daß ihr Typen vom Militär sie nicht abknallt, wenn wir sie zu euch schicken.«
    »O mein Gott!« sagte Prinzessin Kirsten per Datavis. »Bitte entschuldigen Sie sich in meinem Namen bei ihr, Lieutenant. Und sagen Sie ihr, daß wir ihr und ihren Kameraden sehr dankbar sind, daß sie die Kinder zu uns gebracht haben.«
    Anver räusperte sich verlegen.
    Das war ganz und gar nicht das, was er erwartet hatte, als er sich auf seinen einsamen Marsch begeben hatte. »Es tut mir sehr leid, Ma’am. Die Prinzessin bittet um Entschuldigung, weil sie das Schlimmste angenommen hat. Wir sind Ihnen sehr dankbar für das, was Sie getan haben.«
    »Ich verstehe. Diese Sache ist auch für mich nicht leicht. Wie sollen wir weiter vorgehen?«
    Zwölf Königliche Marines folgten Stephanie auf ihrem Rückweg zu den Bussen; Freiwillige allesamt, ohne Kampfanzüge und unbewaffnet.
    Die Türen der Busse öffneten sich, und die Kinder kamen heraus. Es gab viele Tränen und viel verwirrtes Gerenne. Die meisten wollten sich mit einem letzten Kuß und einer letzten Umarmung von den Erwachsenen verabschieden, die sie gerettet hatten (besonders Cochrane war beliebt), zum größten Erstaunen der Marines.
    Stephanie war selbst den Tränen nahe, als die letzte Gruppe über die breite Straße davonging, dicht an den breitschultrigen Marine gedrängt. Eines der Kinder wurde sogar Huckepack getragen. Moyo hatte den Arm um ihre Schultern gelegt und drückte sie fest an sich.
    Lieutenant Anver kam herbei und trat vor sie. Er bedachte sie mit einem perfekten militärischen Salut (was Cochrane obszön nachäffte). Er wirkte extrem aufgewühlt. »Ich danke Ihnen noch einmal«, sagte er. »Ihnen allen. Und dieser Dank kommt von mir persönlich. Unter der Wolke funktioniert die Datavis-Verbindung nicht.«
    »Passen Sie nur auf die lieben Kleinen auf«, sagte Tina und schniefte laut. »Die arme Analeese hat eine schlimme Erkältung; keiner von uns konnte sie heilen. Und Ryder haßt Nüsse. Ich glaube, er ist allergisch dagegen. Und …« Sie verstummte, als Rana ihren Arm drückte.
    »Wir werden uns um sie kümmern«, sagte Lieutenant Anver ernst. »Und Sie … Passen Sie auf sich auf.« Er warf einen bedeutsamen Blick zurück zur Feuerschneise, wo sich eine Reihe von Fahrzeugen hinter der Barriere bereit machte, die Kinder aufzunehmen. »Am besten möglichst weit weg von hier.« Ein letztes steifes Nicken in Stephanies Richtung, dann machte er kehrt und marschierte zurück.
    »Was hat er damit gemeint?« fragte Tina in gereiztem Tonfall.
    »Wowee!« Cochrane stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Wir haben es geschafft, Leute! Wir haben den bösen Mächten gezeigt, daß sie sich nicht mit uns anlegen können.«
    Moyo küßte Stephanie. »Ich bin verdammt stolz auf dich.«
    »Ugh!« rief Cochrane. »Könnt ihr beide eigentlich nie mit Turteln aufhören?«
    Stephanie lächelte glücklich. Dann beugte sie sich vor und küßte Cochrane auf die Stirn. Seine Haare blieben an ihren Lippen kleben. »Danke, Cochrane. Auch dir.«
    »Kann mir vielleicht endlich jemand sagen, was er damit gemeint hat?« nörgelte Tina. »Bitte!«
    »Nichts Gutes«, antwortete McPhee. »Das steht jedenfalls fest.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Rana. »Noch eine Gruppe Kinder zusammentreiben? Oder trennen wir uns? Oder wollen wir diese Farm übernehmen, von der wir gesprochen haben? Was?«
    »Oh, wir bleiben zusammen, definitiv«, sagte Tina. »Nach allem, was wir gemeinsam erlebt haben, könnte ich den Gedanken nicht ertragen, euch wieder zu verlieren. Ihr seid meine Familie geworden.«
    »Familie. Das ist echt kosmisch, Schwester. Und wie lautet deine Einstellung gegenüber Inzest?«
    »Ich weiß noch nicht, wie wir uns entscheiden«, sagte Stephanie ernst. »Aber ich denke, wir sollten den Rat des Lieutenants annehmen und machen, daß wir möglich schnell möglichst weit von hier verschwinden.«
     
    Das Raumflugzeug raste auf einer Zwillingsflamme leuchtenden Plasmas durch die Stratosphäre von Nyvan, seinen orbitalen Injektionskoordinaten

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