Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
gute Dr. Mzu in der Nähe ist.«
     
    Die Zoll- und Einreisebehörde der Dorados nahm sich fünfundsiebzig Minuten Zeit, um die Besatzung der Lady Macbeth abzufertigen. Angesichts der Quarantäne hatte Joshua zwar mit Problemen und Ärger gerechnet, aber die Beamten schienen jedes einzelne Molekül des Raumschiffs untersuchen zu wollen. Viermal mußte Joshua die Papiere vorzeigen, und viermal wurden sie aufs neue inspiziert. Es endete damit, daß Joshua fünftausend Fuseodollars Verwaltungsgebühren an den Chefinspektor zahlen mußte, bevor man ihnen bestätigte, daß sie nicht besessen waren, im Besitz der entsprechenden Autorisation als offizielles Schiff von Tranquility waren und keine unerwünschten Personen, die nicht nach Ayacucho einreisen durften.
    Am Ende des Andockschlauches wurde Joshua bereits von Rechtsanwälten erwartet. Sie waren zu dritt; zwei Männer und eine Frau, in den üblichen unauffälligen dunkelblauen Anzügen, die man in jeder konservativen Ladenkette kaufen konnte.
    »Kommandant Calvert?« ergriff die Frau das Wort. Sie musterte ihn skeptisch, als sei sie nicht sicher, ob er die gewünschte Person war.
    Joshua drehte sich leicht zur Seite, so daß sie den silbernen Stern auf seinem Schulterstück erkennen konnte. »Sie wünschen?«
    »Sie sind der Kommandant der Lady Macbeth?« Schon wieder diese Unsicherheit.
    »Yepp.«
    »Mein Name ist Mrs. Nateghi von Tayari, Usoro und Wang. Wir repräsentieren die Zaman Service und Equipment Company, die auf diesem Raumhafen tätig ist.«
    »Tut mir leid, Leute, aber ich brauche keinen Wartungskontrakt. Die Lady Macbeth wurde eben erst neu überholt.«
    Sie hielt Joshua eine Flek mit einem goldenen Justizsiegel unter die Nase. »Kommandant Marcus Calvert, dies ist eine gerichtliche Vorladung aufgrund offener Rechnungen, die Sie unserem Klienten seit August 2586 schulden. Sie werden aufgefordert, zu einem noch festzusetzenden Termin vor dem Zivilgericht des Ayacucho zu erscheinen, um diese Schulden zu begleichen.«
    Sie drückte Joshua die Flek in die Hand. »Was …?« ächzte er.
    Sarha fing an zu kichern, was ihr einen kalten Blick von Mrs. Nateghi einbrachte. »Wir haben außerdem eine gerichtliche Beschlagnahmeverfügung über die Lady Macbeth«, sagte sie frostig. »Bitte versuchen Sie nicht, auf die gleiche Weise von hier zu verschwinden wie letztes Mal, Sir.«
    Joshua küßte die Flek extravagant und strahlte die Frau an. »Da sind Sie an der falschen Adresse. Ich bin Joshua Calvert. Sie sollten sich mit meinem Vater unterhalten. Er ist Marcus Calvert.«
    Falls seine Antwort sie überraschte, so ließ sie sich nichts anmerken. »Sind Sie der gegenwärtige Eigner der Lady Macbeth?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann sind Sie verantwortlich für die Begleichung der Schuld. Ich werde die Verfügung dahingehend abändern lassen. Die Beschlagnahme bleibt davon unberührt.«
    Joshua lächelte unverwandt weiter, während er sich per Datavis vom Bordrechner die Log-Eintragungen von 2586 übermitteln ließ. Es gab keine.
    »Meine Güte! Danke, Dad«, murmelte er leise vor sich hin. Auf keinen Fall – unter gar keinen Umständen – würde er den drei Geiern vor sich zeigen, wie durcheinander er war. »Sehen Sie, das ist offensichtlich ein Versehen. Ein Computerfehler, irgendwas in der Art. Ich habe nicht die Absicht, die offene Rechnung zu bestreiten. Ich schätze mich im Gegenteil glücklich, sämtliche Beträge zu begleichen, die seitens der Lady Macbeth noch ausstehen. Ich bin ganz sicher, niemand möchte, daß dieses bedauerliche Mißverständnis vor einem Gericht verhandelt wird.« Er trat mit der Zehenspitze nach Sarha, deren Kichern einem offenen Lachen gewichen war.
    Mrs. Nateghi nickte steif. »Ich bin bevollmächtigt, Ihre Zahlungen entgegenzunehmen.«
    »Wunderbar.« Joshua zog seine Jupiter-Kreditdisk aus der Brusttasche seines Bordanzugs.
    »Der offene Posten der Zaman Company aus dem Jahr 2586 beträgt zweiundsiebzigtausend Fuseodollars. Ich besitze eine detaillierte Rechnung.«
    »Ich glaube Ihnen.« Joshua hielt ihr ungeduldig die Kreditdisk hin, damit es endlich vorüber war.
    Die Anwältin konsultierte ihren Prozessorblock. Es war eine Show reinster Förmlichkeit. »Die im Verlauf von fünfundzwanzig Jahren entstandenen Verzugszinsen betragen zweihundertneunundachtzigtausend Fuseodollars, wie das Gericht bestätigt hat.«
    Sarhas Lachen endete in einem erstickten Husten. Joshua mußte ein Beruhigungsprogramm in seine neurale Nanonik

Weitere Kostenlose Bücher