Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
im Konferenzzimmer von Laxa und Ahmad. Die Leibwächter warten alle im Vorzimmer. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen verdammt noch mal vorsichtig sein, wenn Sie reinkommen. Sie sagen Ihnen, daß ich auf Ihrer Seite bin, ja?«
…
»Nein, sie ist ebenfalls draußen im Vorzimmer. Sie ist vor zwanzig Minuten rausgegangen, damit wir überlegen konnten, was zu tun ist. Wir haben mit drei gegen zwei abgestimmt, Omutas Sonne zu zerstören. Raten Sie mal, wofür ich gestimmt habe.«
»Laxa und Ahmad. Das Konferenzzimmer«, sagte Monica Foulkes. »Mzu ist im Vorzimmer, zusammen mit den Leibwächtern.«
– Los! befahl Samuel.
Die zwanzig edenitischen Agenten näherten sich den Büroräumen von Laxa und Ahmad. Grundrisse wurden aus den Speicherzellen der Zivilverwaltung des Asteroiden abgerufen und eine Taktik formuliert, während die Agenten vorwärts stürmten, und das allgemeine Affinitätsband wimmelte nur so von ausgetauschten Botschaften.
Monica hielt sich die ganze Zeit über drei Schritte hinter Samuel. Sie war ärgerlich, und wahrscheinlich würde es obendrein Krach mit dem Chef geben. Wie konnte sie nur mit Edeniten zusammenarbeiten! Aber wenigstens der Alchimist würde aus dem Verkehr gezogen – vorausgesetzt, Samuel hielt sich an diesen Teil der Abmachung. Sie war sicher, daß er es ehrlich gemeint hatte, aber die verdammte hohe Politik konnte ihm immer noch einen Strich durch die Rechnung machen. Mist.
Sie benötigten vier Minuten bis zu den Büros von Laxa und Ahmad. Ein schmuckloser Korridor folgte dem anderen. Wenigstens waren nicht viele Leute unterwegs, nur eine Handvoll Workaholics. Sie kamen an einem alten Mann vorbei, der mehrere Flekbehälter bei sich trug, einem Mann und einer Frau, die so schuldbewußt dreinblickten, daß ihre Affäre für jedermann offensichtlich war, und zwei jungen Mädchen, eins davon groß und dünn und dunkelhäutig, das andere klein und weiß, beide mit roten Taschentüchern um die Knöchel.
Als Monica vor Laxa und Ahmad eintraf, war das edenitische Team bereits in die Räume eingedrungen. Zwei Agenten standen draußen auf dem Korridor und hielten Wache. Monica trat vorsichtig durch die zerschmetterte Tür und zückte ihre Waffe.
Samuel atmete scharf ein. »Verdammter Mist!«
»Was ist?« fragte sie. Die Leibwächter der Partisanenführer lagen mit erratisch zuckenden Gliedmaßen im Vorzimmer des Konferenzraums auf dem Boden, und sechs Edeniten standen mit schußbereiten Thermopistolen über ihnen. Drei Brandflecken in den Wänden markierten die Stellen, wo Laserschüsse das Komposit versengt hatten. Zwei Sensorüberladungsgranaten drehten sich wie Kreisel auf dem Teppich.
»Wo ist Mzu?« fragte Monica.
Samuel winkte sie in das Konferenzzimmer. Die Partisanenführer waren von den Überladungsimpulsen schachmatt gesetzt, doch die Tür und die Sicherheitsabschirmung hatten sie vor den schlimmsten Auswirkungen geschützt. Sie waren ausnahmslos bei Bewußtsein. Jedenfalls vier von ihnen. Der fünfte war tot und lag mit dem Kopf auf dem Tisch.
Monica verzog das Gesicht, als sie die große Brandwunde an der Seite von Ikelas Schädel bemerkte. Der Laserstrahl hatte den Knochen durchdrungen und das Gehirn zu einer schwarzen Masse verbrannt. Irgend jemand hatte verdammt sicher sein wollen, daß Ikelas neurale Nanonik ruiniert war. »Gott, was ist denn hier passiert?«
Zwei edenitische Agenten standen hinter Feira Ile und drückten ihm die Läufe ihrer Pistolen in den Nacken. Man hatte ihm die Hände mit einer Plastikfessel auf den Rücken gebunden. An seinen Lippen klebten noch immer Reste von Erbrochenem, und er schwitzte stark, beides Folgen der Überladungsgranaten, doch seine Haltung war trotzig. Vor ihm auf dem Tisch lag eine Laserpistole.
»Er hat Ikela erschossen«, sagte Samuel bestürzt. Er beugte sich neben Ikelas Stuhl herunter. »Aber warum? Aus welchem Grund? Er war einer von Ihnen!«
Feira Ile grinste wild. »Meine letzte Pflicht für die garissanische Navy.«
»Was soll das heißen?«
»Ikela war Geleitschutzkommandant bei der Alchimist-Mission. Er wußte wahrscheinlich, wo er versteckt ist. Jetzt kann er es nicht mehr verraten.«
Monica und Samuel wechselten einen wütenden Blick.
»Sie ist entkommen, wie?« sagte Monica bitter.
»Es sieht so aus.«
»Verfluchter Mist!« Sie stapfte zu Kaliua Lamu, der von einem edenitischen Agenten in seinem Stuhl aufrecht gehalten wurde. »Wohin ist Mzu gegangen?« fragte sie.
»Leck mich.«
Monica warf einen
Weitere Kostenlose Bücher