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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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amüsierten Blick auf die restlichen Partisanen am Tisch. »Ach, jetzt stellen Sie sich nicht so an, Kaliua«, sagte sie freundlich. »Sie hatten es so eilig, uns den Treffpunkt zu verraten.«
    »Lügnerin!«
    Sie zog ihre Kulu-Kreditdisk hervor. »Hunderttausend Pfund hatten wir vereinbart, nicht wahr?«
    »Verdammtes Miststück! Niemals!« rief er seinen Kameraden zu. »Ich war es nicht! Um Marias willen, ich war es nicht!«
    Monica packte ihn am Kinn und drückte langsam mit aufgerüsteten Muskeln zu. Kaliua Lamu ächzte furchtsam angesichts der Kraft, die seinen Unterkiefer zu brechen drohte.
    »Sie haben gesagt, ich solle lieber sichergehen, daß ich Sie auch wirklich erledige. Nun, ich denke, ich werde sogar extrem gründlich sein, Ihr Leben auszulöschen, wenn ich nicht erfahre, wohin sie verschwunden ist.«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Extraktionsnanoniken wären noch die angenehme Option, aber dafür haben wir keine Zeit. Glücklicherweise ist altmodischer Schmerz während eines Verhörs immer noch ein Mittel, das beeindruckende Resultate hervorbringen kann. Und ich bin sehr gründlich darin ausgebildet, Kaliua.« Sie brachte ihr Gesicht bis auf wenige Zentimeter an die hervorquellenden Augen. »Meinen Sie vielleicht, ich bluffe? Wollen Sie es ausprobieren? Oder denken Sie vielleicht, daß Sie stark genug sind, mir länger als eine oder zwei Stunden zu widerstehen, nachdem ich Ihre neurale Nanonik zu Schlacke geschmolzen habe? Dann sind Sie nämlich nicht mehr imstande, die Schmerzen abzublocken. Wissen Sie eigentlich, wie man eine neurale Nanonik zerstört? Mit Elektroden, Kaliua. Primitiv, aber wirkungsvoll. Und raten Sie mal, wo die Elektroden angesetzt werden.«
    »Nein! Bitte!« Seine Augen begannen zu tränen, und er zitterte am ganzen Leib.
    »Wo ist Mzu?«
    »Ich weiß es nicht. Ich schwöre! Sie war verschwunden, als wir fertig waren. Ich habe Ihnen gesagt, daß sie draußen auf uns warten wollte. Aber sie war nicht mehr da.«
    »Und mit wem ist sie gegangen?«
    »Eine junge Frau, hat einer meiner Leibwächter gesagt. Voi, Ikelas Tochter. Sie ist groß und jung. Sie haben miteinander geredet und sind nicht mehr zurückgekehrt. Ehrlich, das ist alles, was ich weiß.«
    Monica ließ sein Kinn los. Er sank in den Stuhl zurück und bebte vor Erleichterung.
    »Eine große junge Frau also«, flüsterte Monica. Sie blickte Samuel an, und Bestürzung breitete sich in ihr aus, als die Erinnerung dämmerte. Hastig rief sie die Daten aus der nanonischen Speicherzelle, in der sie den gesamten bisherigen Verlauf der Operation aufzeichnete.
    Im Korridor, auf dem Weg zu Laxa und Ahmad. Zwei junge Frauen, eine groß und dunkelhäutig, die andere klein und weiß. Erschrocken hatten sie sich an die Wand gedrückt, als Monica und Samuel an ihnen vorbeigerannt waren. Das visuelle Bild der Speicherzelle erstarrte. Grüne und neonfarbene Gitterlinien legten sich um die kleinere Frau, berechneten ihre Größe. Sie stimmte mit der von Alkad Mzu überein. Genau wie das geschätzte Gewicht.
    Die Frau hielt einen Rucksack mit einem langen Schulterriemen an der Seite.
    Monica hatte diesen Rucksack schon einmal gesehen. Nie im Leben würde sie die Hilfe einer neuralen Nanonik benötigen, um sich an diese Begebenheit zu erinnern. Der Rucksack auf dem Rücken einer kleinen Gestalt im Raumanzug, die sich verzweifelt an einer Strickleiter festgeklammert hatte.
    »Gütiger Gott! Wir sind direkt an ihr vorbeigelaufen«, sagte sie einem bestürzt dreinblickenden Samuel. »Das Miststück trägt einen Chamäleonanzug.«
     
    Langsam glitt die Lady Macbeth über das Landegestell. Joshua kompensierte eine kleine Abweichung, und die äquatorialen Korrekturtriebwerke feuerten kurz. Die optischen Sensoren lieferten kaum Informationen; der rubinrote Schein von Tunja war selbst im leeren Raum fahl und schwach, und dort, wo der Ayacucho in der Partikelscheibe schwebte, verlor er sich zu einem beständigen rötlichen Dämmerlicht. Laserradar steuerte das Schiff, bis die Verriegelungsbolzen des Landegestells endlich einrasteten.
    Die Beleuchtung der Landebucht wurde eingeschaltet und ließ die Hülle in grellem Licht erstrahlen, während die Thermopaneele langsam in ihre Nischen zurückglitten. Dann sank das Landegestell zusammen mit dem Schiff langsam nach unten.
    Auf der Brücke wurde nicht ein Wort gesprochen. Die Stimmung war seit Narok gedrückt, wie eine Infektion, die der Kommandant an seine Besatzung weitergegeben hatte.
    Sarha blickte auf

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