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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Joshua und suchte nach einem Anzeichen von … menschlicher Schwäche vermutlich. Er hatte sie hierhergebracht, in einer fantastischen Zeit, wie immer. Doch abgesehen von den notwendigen Instruktionen, die für den glatten Betrieb der Lady Macbeth erforderlich waren, hatte er kaum zehn Worte von sich gegeben. Selbst seine Mahlzeiten hatte er allein in der Kabine eingenommen.
    Beaulieu und Dahybi hatten den anderen von den Ereignissen auf Norfolk erzählt, und wie sehr sich Joshua um Louise sorgte. Daher kannte Sarha zumindest den Grund für seine Melancholie, obwohl es ihr schwerfiel, das zu glauben. Das war schließlich der Joshua, mit dem sie im vergangen Jahr eine Affäre gehabt hatte, die über sechs Monate gegangen war. Er hatte ihre Beziehung so leicht genommen, daß Sarha, nachdem sie aufgehört hatten, miteinander zu schlafen, als Besatzungsmitglied an Bord geblieben war, ohne daß auch nur eine Peinlichkeit entstanden wäre.
    Es fiel ihr schwer zu glauben, daß Joshua sich solche Sorgen wegen Louise machen konnte. Schließlich war sie nur ein einfaches Mädchen vom Land, ganz gleich, wie man es betrachtete. Joshua verlor sich niemals so tief in eine Beziehung. Bindung war kein Konzept, das in seinem Schädel Platz hatte. Was einen Teil der Faszination ausmachte, die Sarha für ihn empfunden hatte, genau wie seine Unbeschwertheit. Bei Joshua gab es keine Falschheit. Man wußte immer genau, woran man bei ihm war.
    Vielleicht war Louise doch kein einfaches Mädchen vom Land. Vielleicht bin ich ja nur eifersüchtig.
    »Wirst du jetzt mit uns reden, Boß?« fragte sie.
    »Hm?« Joshua blickte verwirrt in ihre Richtung.
    »Warum sind wir hier? Wir suchen nicht mehr nach Meyer. Wer ist diese Dr. Mzu?«
    »Besser, du fragst nicht danach.«
    Ein Blick zu den anderen verriet ihr, wie sehr sie sich inzwischen wegen seines Verhaltens ärgerten. »Sicher, Joshua, du hast vollkommen recht. Ich meine, du kannst ja schließlich nicht wissen, ob wir vertrauenswürdig sind, nicht wahr? Nicht nach allem, was wir zusammen durchgestanden haben.«
    Joshua starrte sie entgeistert an, und endlich dämmerte ihm durch seine trübseligen Gedanken hindurch, wieviel Zorn seine Besatzung aufgestaut hatte. »Scheiße«, murmelte er. Sarha hatte recht; nach allem, was sie zusammen erlebt hatten, verdienten diese Leute mehr als das, was er ihnen gab. Mein Gott, ich bin schon genauso paranoid wie Ione. Ein Glück, daß ich nicht so schwerwiegende Entscheidungen treffen muß wie sie. »Tut mir leid, Leute, Norfolk macht mir wirklich zu schaffen. Ich hatte nicht mit so etwas gerechnet.«
    »Niemand hat damit gerechnet, daß so etwas geschehen könnte, Joshua«, sagte Sarha mitfühlend.
    »Ja, richtig. Also schön. Dr. Alkad Mzu ist eine Physikerin, die früher für die garissanische Navy gearbeitet hat …«
    Sie unterbrachen ihn nicht, während er ihnen erzählte, was es mit ihrer Mission auf sich hatte. Wahrscheinlich ist das ein gutes Zeichen, dachte er. Schließlich habe ich einen Auftrag angenommen, der uns alle in die Hölle bringen kann. Wie würde ich mich fühlen, wenn mein Kommandant mich in so eine Sache verwickeln würde, ohne daß ich etwas darüber weiß?
    Als er geendet hatte, bemerkte er ein Lächeln auf Ashlys Gesicht – aber der alte Pilot hatte immer von sich behauptet, daß er das Abenteuer suche. Die anderen nahmen es mit halbwegs stoischer Gelassenheit auf, obwohl Sarha ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Gekränktsein anblickte.
    Joshua setzte sein altvertrautes »Ach, kommt schon«-Grinsen auf. »Ich hab’s euch gleich gesagt, es ist besser, wenn ihr nichts davon wißt.«
    Sie funkelte ihn an, doch dann wurde sie weich. »Verdammt noch mal, Joshua, konnte die Lady Ruin denn niemanden sonst damit beauftragen?«
    »Wem würdest du vertrauen?«
    Sarha bemühte sich um eine Antwort, doch dann mußte sie sich geschlagen geben.
    »Falls einer von euch aussteigen will, dann laßt es mich wissen«, sagte Joshua. »Das war nicht gerade Bestandteil des Kontrakts, den ihr unterschrieben habt, als ihr an Bord gekommen seid.«
    »Genausowenig wie Lalonde«, entgegnete Melvyn trocken.
    »Beaulieu?« fragte Joshua.
    »Ich habe meinem Kommandanten immer nach besten Kräften gedient«, sagte der glänzende Kosmonik. »Ich sehe keinen Grund, warum ich jetzt damit aufhören sollte.«
    »Danke. Ich danke euch allen. In Ordnung, laßt uns die Lady Macbeth herunterfahren. Und dann werfen wir einen raschen Blick in die Runde, ob die

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