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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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laden, um die Anwältin nicht anzubrüllen. Er war sicher, daß sie das gleiche tat, um ihren leeren Gesichtsausdruck zu behalten. Miststück! »Selbstverständlich«, sagte er mit schwacher Stimme.
    »Und die Anwaltsgebühren unserer Firma für die Verfolgung dieses Falles betragen dreiundzwanzigtausend Fuseodollars.«
    »Ja. Ich dachte mir, daß Sie billig sind.«
    Diesmal schluckte sie.
    Joshua übertrug die geforderten Summen, und die drei Anwälte zogen durch den Korridor davon.
    »Können wir uns das überhaupt leisten?« fragte Sarha kleinlaut.
    »Ja«, erwiderte Joshua. »Ich habe unbeschränkte Spesen für diese Mission. Ione zahlt alles.« Trotzdem wollte er lieber nicht darüber nachdenken, was sie sagen würde, wenn sie die Rechnung sah.
    Ich frage mich, warum Daddy so überhastet von hier verschwunden ist?
    Ashly klopfte Joshua auf die Schulter. »Ganz der Vater, wie?«
    »Ich hoffe nur, er kommt als Possessor wieder«, sagte Joshua zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Es gibt da ein paar Dinge, über die ich zu gerne mit ihm reden würde.« Dann wurde ihm bewußt, was er gerade gesagt hatte. Vielleicht war es doch nicht so lustig und schneidend sarkastisch, wie er es beabsichtigt hatte. Dad war dort drüben im Jenseits, und er litt Höllenqualen. Das heißt, falls er nicht bereits … »Kommt schon, fangen wir endlich an.«
     
    Nach den Aussagen des Raumhafenpersonals war die KF-T-Bar der Laden schlechthin auf dem Ayacucho. Hier spielte sich alles ab. Hier verkehrten die Dealer, die Pusher und Zuhälter zusammen mit dem Rest der Szene.
    Nach zwei Stunden wußte es Joshua besser. Er war von Tisch zu Tisch gegangen, doch niemand besaß die benötigten Informationen. Der Name Alkad Mzu hatte bei den Bewohnern des Ayacucho keinerlei Eindruck hinterlassen.
    Schließlich gab er auf und ging zu Ashly und Melvyn, die an einem erhöhten Tisch in einer Ecke des Raums saßen. Von dort aus hatte er einen guten Überblick auf das Geschehen auf der Tanzfläche, wo sich ein paar hübsche Frauen in einstudierten Figuren bewegten. Er rollte seine Bierflasche zwischen den Handflächen, ohne sich für den Inhalt zu interessieren.
    »Es war schließlich nur eine Vermutung, Boß«, sagte Melvyn. »Vielleicht sollten wir uns bei den Raumfahrtgesellschaften erkundigen. Im Augenblick sind sie so verzweifelt auf der Suche nach Aufträgen, daß selbst die gesetzestreuesten von ihnen glücklich wären, Mzu eine Fregatte zu verkaufen.«
    »Wenn sie verschwinden will, dann muß sie sich bei den Verlierern rumtreiben«, sagte Joshua. »Man sollte denken, die Dealer hätten etwas gehört.«
    »Vielleicht auch nicht«, wandte Ashly ein. »Es gibt definitiv eine Art Untergrundliga, nicht die üblichen Unabhängigkeitsbewegungen, die man überall auf Asteroiden findet; die Dorados sind bereits unabhängig. Ich hab’ ein paar Hinweise aufgeschnappt, weil sie dachten, wir würden die Dienste der Lady Macbeth anbieten; Gerede von Rache gegen Omuta. Unglücklicherweise können wir uns kaum als endlich heimgekehrte verlorene Söhne ausgeben, die darauf brennen, der Sache zum Sieg zu verhelfen.« Er hob seine Hand und musterte sie leidenschaftslos.
    Joshua blickte auf seine eigene Haut. »Ja, da hast du recht. Wir sind nicht gerade offensichtlich kenianischethnischer Abstammung, wie?«
    »Dahybi könnte vielleicht durchgehen.«
    »Ich bezweifle es.« Joshuas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Meine Güte, seht euch nur an, wie viele von diesen Kindern rote Taschentücher um die Knöchel tragen!« Sechs oder sieben Mal im Verlauf des Abends war er von Teenagern angesprochen worden, ob er sie nicht nach Valisk bringen könne.
    »Könnte schlimmer sein als mit Kiera Salters Verführungsopfern«, sagte Melvyn düster. »Wenigstens treiben sich keine Besessenen herum.«
    »Dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.« Ashly beugte sich über den Tisch nach vorn und senkte die Stimme. »Meine neurale Nanonik hat im Verlauf des Abends mehrere Programmladefehler gemeldet. Keine richtigen Abstürze, aber die Diagnostik konnte keine Ursache feststellen.«
    »Hmmm.« Joshua blickte Melvyn an. »Und bei dir?«
    »Mein Kommunikatorblock ist einmal für fünf Sekunden ausgefallen.«
    »Und vorhin haben sich ein paar meiner Speicherzellen deaktiviert. Scheiße, ich hätte mehr darauf achten müssen. Wir sind kaum drei Stunden hier, und jeder von uns ist mit Besessenen in Kontakt gekommen. Wieviel Prozent der Bevölkerung mögen

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