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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sarha.
    »Ikela besitzt eine Tochter; nach dem Melderegister ist sie seine einzige Verwandte.«
    »Also erbt sie alles«, stellte Beaulieu unverblümt fest.
    »Ganz genau. Ihr Name lautet Voi, und sie ist einundzwanzig Jahre alt. Und sie ist unsere Eintrittskarte in jede mögliche Organisation, die ihr Vater für Mzu errichtet hat.«
    »Ach, komm schon, Joshua!« protestierte Ashly. »Ihr Vater ist gerade ermordet worden! Sie wird ganz bestimmt keine Verabredungen mit vollkommen Fremden treffen, ganz zu schweigen davon, uns etwas über die garissanische Untergrundbewegung erzählen, selbst wenn sie Informationen besitzt. Was fraglich ist. Ich würde meine Tochter nicht in Geschichten wie diese verwickeln. Und vergiß nicht, daß die Geheimdienste ganz ohne Zweifel ebenfalls hinter ihr her sind.«
    Joshua hatte nicht vor, mit Ashly zu streiten. Er war die öffentlichen Daten von Ikela durchgegangen und hatte sogleich gewußt, daß Voi der Schlüssel war. Ione hätte es Intuition genannt. Vielleicht hatte sie damit sogar recht. Die alte brennende Gewißheit war wieder da. »Wenn wir es schaffen, in ihre Nähe zu kommen, dann haben wir eine Chance«, sagte er entschlossen. »Mzu kann es sich einfach nicht mehr leisten, noch länger hierzubleiben. Sie muß verschwinden, und je schneller, desto besser. Und Voi hat dabei die Hände im Spiel, auf die eine oder andere Weise. Sie ist unsere beste Chance.«
    »Ich will dir ja nicht widersprechen«, sagte Dahybi, »aber wie um alles in der Welt willst du in ihre Nähe kommen?«
    »Hast du nicht zugehört?« fragte einer der Sergeants. »Voi ist weiblich und einundzwanzig Jahre alt.«
    Dahybi blickte seinen Kommandanten bestürzt an. Joshua grinste wölfisch.
    »Das soll doch wohl ein Witz sein!« sagte der Energieknotenspezialist.
    »Ich tue das alles nur für die Konföderation.«
    »Joshua …«
    Er lachte laut auf. »Ihr solltet eure Gesichter sehen! Keine Sorge, Dahybi, ich bin keineswegs so eingebildet. Aber Voi wird Freunde besitzen. In den Dorados gibt es eine Menge wohlhabender Unternehmer, und ihre Kinder werden sich in einer eigenen Clique zusammenscharen. Und ich bin schließlich ein Eigner-Kapitän, oder? Irgendwie werden wir mit ihnen schon in Kontakt kommen. Ich muß sie nur finden, das ist alles.« Er grinste seine Besatzung an, und sie erwiderten seinen Blick mit einer Mischung aus Bestürzung und Resignation. »Zeit für die Party, Leute.«
     
    Prince Lambert schloß die Riemen um die dünnen Handgelenke des Mädchens und aktivierte das Sens-O-Vis-Programm. Das Schlafzimmer verwandelte sich in eine runde Steinkammer im obersten Stockwerk eines Burgturms, mit dem Bett im Zentrum des steinplattengefliesten Bodens. Die männlichen Sklaven kamen durch die eisenbeschlagene Tür herein. Zehn von ihnen standen um das Bett herum und starrten leidenschaftslos auf die Gestalt, die gefesselt auf dem Bett lag.
    Prince Lambert nahm den Übertragungskragen unter dem Kopfkissen hervor und befestigte das Gerät am Hals des Mädchens.
    »Was ist das?« fragte sie, und Angst schlich sich in ihre Stimme. Sie war noch sehr jung; wahrscheinlich hatte sie noch nie von einem Apparat wie diesem gehört.
    Er küßte sie schweigend und aktivierte den Kragen per Datavis. Die Technologie war ein Derivat medizinischer Nanotechnik. Hauchdünne Fäden durchdrangen die Haut und senkten sich in das Rückenmark. Er konnte den Kragen dazu benutzen, ihren Körper zu genau der Reaktion zu bringen, die er wünschte, und jede einzelne seiner Phantasien zu erfüllen.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte einer der Sklaven mit einer scharfen weiblichen Stimme.
    Prince Lambert zuckte zusammen und sprang auf. Das Mädchen heulte erschrocken, als der Kragen sich mit seiner Haut verband.
    Lambert deaktivierte das Sens-O-Vis-Programm, und die Wirklichkeit seines verdunkelten Schlafzimmers kehrte zurück. Er starrte die große hagere Frauengestalt an, die den muskelbepackten Sklaven ersetzte. »Maria im Himmel, Voi! Ich hätte den verdammten Türkode dieses Appartements wechseln sollen. Nein, ich hätte ihn dir niemals geben sollen!« Er starrte die Gestalt an. »Voi?«
    Sie zog die Kapuze ihres Chamäleonanzugs ab, so daß das kurzgeschnittene Kraushaar sichtbar wurde. Die Perücke mit dem ungekämmten Blondhaar ruhte achtlos in ihrer Hand. Sie trug die ganz gewöhnliche Kleidung eines Biosphären-Landwirts. »Ich muß mit dir reden.«
    Sein Unterkiefer klappte herunter. Mit einer Hand deutete er auf

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