Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
verloren. Ich glaube fast, Joshuas Pheromone wurden zusammen mit allem anderen genetisch manipuliert.« Er machte sich mißmutig daran, in dem Haufen Bierflaschen auf dem Tisch nach einer zu suchen, in der noch ein Rest verblieben war. Es waren ziemlich viele Flaschen.
    »Und du meinst nicht, es könnte etwas mit der Tatsache zu tun haben, daß Joshua dreißig Jahre jünger ist als du?« entgegnete Beaulieu.
    »Fünfundzwanzig«, korrigierte Melvyn indigniert.
    »Meinetwegen, fünfundzwanzig.«
    »Ganz bestimmt nicht!«
    Beaulieu suchte die Bar ein weiteres Mal mit ihren automatischen Sensoren ab. Joshuas Bemühungen verwirrten die Agenten offensichtlich, die ihnen auf Schritt und Tritt folgten. Melvyn und Beaulieu hatten fünf von ihnen allein in der KF-T-Bar entdeckt. Sie machten sich einen Spaß daraus, während sie an ihrem Tisch saßen und darauf warteten, daß Joshua zum Ziel kam. Es war nicht so, als wären die Agenten besonders aufgefallen; sie tranken, sie tanzten, sie redeten mit den anderen Gästen – was sie verriet war die Art und Weise, wie sie auf Abstand zur Besatzung der Lady Macbeth gingen.
    Joshua winkte dem Mädchen fröhlich hinterher und setzte sich mit einem zufriedenen Seufzer an Melvyns Tisch. »Ihr Name lautet Kole, und sie hat mich für heute nacht auf eine Party eingeladen.«
    »Ich bin überrascht, daß sie sich so lange zurückhalten kann«, murmelte Melvyn.
    »Ich treffe mich mit ihr und ihren Freundinnen beim Wohltätigkeitskonzert, das heute abend stattfindet. Anschließend gehen wir zu irgend jemandem in die Wohnung und feiern weiter.«
    »Ein Wohltätigkeitskonzert?« fragte Beaulieu.
    »Irgendwelche einheimischen Mood-Phantasy-Bands treffen sich, um Geld für Alkad Mzus Anwaltskosten aufzutreiben, sollte sie jemals in die Situation kommen, sich gegen die Auslieferungsgesuche der Konföderation zur Wehr setzen zu müssen.«
    »Diese Mzu wird noch zu einer verdammten Religionsstifterin«, brummte Melvyn.
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte Joshua ihm zu. Er fing an, die Flaschen auf dem Tisch zu zählen. »Kommt, wir müssen zurück zur Lady Macbeth.« Er schob den Arm unter Melvyns Schulter hindurch und gab Beaulieu ein Zeichen, ihm zu helfen. Gemeinsam zogen sie den betrunkenen Fusionsspezialisten auf die Füße. Ashly und Sarha kamen von der Theke herbei. Alle vier Sergeants erhoben sich von ihren Sitzen.
    Keiner der Agenten bewegte sich. Das wäre zu offensichtlich gewesen.
    Zwei neue Gäste betraten die KF-T-Bar. Ein Mann und eine Frau. Sie steckten in Kleidern, die beinahe der gegenwärtigen Mode entsprachen.
    Joshuas Prozessorblock gab per Datavis Alarm.
    »In Deckung!« riefen die vier Sergeants unisono.
    Das Selbstschutzprogramm, das in den Primärmodus geschaltet hatte, sobald der Alarm ertönt war, sandte Joshua mitten zwischen den Tischen und Stühlen zu Boden. Er prallte hart auf und rollte sich ab, um die Wucht zu mildern. Zwei leere Stühle flogen durch die Luft, als er sie mit den Beinen umriß. Seine Besatzung folgte ihm; selbst Melvyn, obwohl seine vom Alkohol benebelten Sinne ihn langsamer machten.
    Schreie wurden laut, als die vier Sergeants ihre bulligen Maschinenpistolen zogen. Auch die Agenten reagierten; ihre aufgerüsteten Muskeln verliehen ihnen eine Geschwindigkeit, daß das unbewaffnete Auge ihren Bewegungen nicht mehr folgen konnte.
    Die beiden Besessenen zuckten angesichts der nahezu sofortigen Reaktion auf ihr Erscheinen erschrocken zusammen. Eine furchterregende Anzahl von Waffen richtete sich inmitten eines Chaos aus verängstigten und verwirrten Gästen auf sie.
    »Keine Bewegung!« riefen die vier Sergeants wie ein Mann.
    Die Besessenen verfügten nicht über neurale Nanoniken, in denen Kampfprogramme ablaufen konnten, doch ihre Instinkte waren beinahe genauso schnell. Beide rissen die Arme hoch, und weißes Feuer brach aus ihren Fingerspitzen hervor.
    Sechs Maschinenpistolen, drei halbautomatische Pistolen und ein Karabiner eröffneten das Feuer.
    Joshua hatte noch nie im Leben eine Waffe mit chemisch angetriebenen Projektilen feuern gehört. Zehn Stück, die zur gleichen Zeit schossen, waren lauter als die Abgase einer Fusionsrakete. Er preßte sich die Hände auf die Ohren. Die Salve konnte nicht länger als zwei Sekunden gedauert haben, dann herrschte wieder Stille. Joshua riskierte es, den Kopf zu heben.
    Lediglich die Geheimagenten (es waren insgesamt sechs – Melvyn hatte einen übersehen) sowie die vier Sergeants standen noch auf den

Weitere Kostenlose Bücher