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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Geschichte einen Verlauf wie diesen nehmen könnte.«
    »Das tut mir leid, Doktor.« Er nahm einen abgetragenen Rucksack aus einem Schrank. »Möchten Sie vielleicht probieren, ob Ihnen diese Kleidung paßt?«
    Er zog eine lange Sporthose und ein Sweatshirt des Curveball-Teams von Ayacucho hervor. Zusammen mit einer Kurzhaarperücke und dem umprogrammierten Chamäleonanzug sollte sie als ganz normaler sportbegeisterter Teenager den Unterschlupf verlassen. Als männlicher Teenager.
    »Warum nicht?«
    »Voi wird sicherlich bald anrufen. Bis dahin sollten wir bereit sein.«
    »Sie glauben wirklich, daß Voi uns an Bord eines Raumschiffs in Sicherheit bringen kann, wie?«
    »Ja.«
    »Lodi, haben Sie eine Vorstellung davon, wie schwer so etwas zu arrangieren ist? Jetzt noch mehr als je zuvor? Untergrundbewegungen müssen überall in der Verwaltung ihre Kontaktleute haben, Leute, die sich leidenschaftlich der Sache hingeben und alles zu riskieren bereit sind. Was haben Sie? Sie sind reiche Kinder, die einen neuen Weg gefunden haben, um gegen ihre Eltern zu rebellieren.«
    »Ja. Und wir können das Geld unserer Eltern benutzen, um Ihnen zu helfen, wenn Sie uns nur lassen. Das hat Voi uns beigebracht. Falls wir etwas brauchen, kaufen wir es. Deshalb brauchen wir kein Netzwerk, das von Agenten entdeckt und unterwandert werden kann. Wir sind noch niemals aufgefallen. Das ist der Grund, aus dem Sie die ganze Nacht in diesem Zimmer schlafen konnten, ohne daß ein Überfallmechanoid durch diese Tür gestürmt ist.«
    »Möglich, daß Sie recht haben. Ich gebe zu, daß die Hilfe von den alten Partisanen alles andere angemessen war.« Sie betrachte die Kapuze ihres Chamäleonanzugs, schnitt eine Grimasse und machte sich daran, ihr Haar nach hinten zu schieben, um die Kapuze überzuziehen.
     
    Joshua hielt die Petrischale in das Licht der Kabinenbeleuchtung und spähte durch das klare Glas. Es sah völlig leer aus; seine aufgerüsteten Retinas konnten nicht einmal ein Staubkorn entdecken. Doch im Innern der optisch leeren Schale lauerten dreizehn Nanobugs, winzige Spione, die nanonische Medipacks aus der Besatzung der Lady Macbeth und den Sergeants extrahiert hatten. Es handelte sich um subkutane Implantate; sie wurden von Geheimagenten gepflanzt, die beiläufig an ihren ahnungslosen Opfern vorbeistreiften.
    »Wieso hatte ich drei?« beschwerte sich Ashly.
    »Offensichtlich handelt es sich um einen subversiven Typ«, entgegnete Sarha. »Und wahrscheinlich hatten sie nichts Gutes im Sinn.«
    »Danke.«
    »Du bist jedenfalls kerngesund«, fuhr sie fort. »Das medizinische Analyseprogramm konnte keine ungewöhnlichen Infektionen oder Viren entdecken. Sieht ganz so aus, als hätten sie wenigstens keine schmutzigen Spiele mit uns gespielt.«
    »Diesmal noch nicht«, sagte Joshua. Unmittelbar nachdem die Scanner in der Krankenabteilung der Lady den ersten der Nanobugs entdeckt hatten, hatte er Sarha eine vollständige biochemische Analyse an jedem einzelnen Besatzungsmitglied durchführen lassen. Mikroben und Viren waren noch viel leichter in ein Zielobjekt zu übertragen als nanonische Spione. Glücklicherweise waren die Geheimdienste neugierig gewesen und nicht feindselig. Trotzdem, es war bislang die deutlichste Erinnerung an das, was auf dem Spiel stand. Bisher hatten sie Glück gehabt. Es wird nicht andauern, dachte Joshua. Und er war nicht der einzige, dem diese Tatsache bewußt geworden war. In der kleinen Krankenabteilung herrschte eine Atmosphäre wie in der Umkleidekabine nach einem Fußballspiel mit einer Mannschaft, die erleichtert war, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
    »Laßt uns noch einmal von vorne anfangen«, sagte Joshua. »Sarha, sind wir jetzt sicher?«
    »Ja. Diese Nanobugs können die Abschirmung der Lady Macbeth nicht durchdringen. Sie stellen nur draußen ein Problem dar.«
    »Aber du kannst nicht sagen, wann wir verwanzt worden sind?«
    »Unmöglich, Joshua. Tut mir leid.«
    »Deine Freundin, diese Mrs. Nateghi«, schlug Melvyn vor. »Das war ziemlich eigenartig.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht«, gestand Joshua zögernd. »In Ordnung. Angenommen, die Geheimdienste haben alles erfahren, was wir bisher besprochen und unternommen haben. Erstens: Macht es unter diesen Umständen noch Sinn, wenn wir weitersuchen? Meine Güte, schließlich ist es nicht so, als wüßten wir nicht, wo Mzu steckt. Selbst die verdammten Nachrichtensender reden von nichts anderem mehr. Unser Problem ist, wie schwer

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