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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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den ihr nachgesagten Dingen imstande und hat sich bisher lediglich zurückgehalten.«
    »Die dritte Implikation ist die Interessanteste«, sagte Kempster Getchell. »Sie geht davon aus, daß der Schlafende Gott eine bewußte Wesenheit ist, was ein himmlisches Ereignis ausschließt.«
    »Ich persönlich habe stets die Möglichkeit im Auge behalten, daß es sich um einen Artefakt handelt«, sagte Parker Higgens. »Die Tyrathca auf dem Generationenschiff hätten eine göttliche Erscheinung als das erkannt, was sie ist. Waboto-YAU war in dieser Hinsicht recht deutlich. Der Schlafende Gott träumt vom Universum, und er ist allwissend.«
    »Ich pflichte Ihnen bei«, sagte Wing-Tsit Chong. »Die Tyrathca schreiben dieser Entität außergewöhnliche perzeptive Fähigkeiten zu. Wir können zwar davon ausgehen, daß die Erinnerungen der Familie Sireth-AFL im Verlauf der Jahrhunderte an Schärfe verloren haben, doch die grundlegenden Elemente bestehen zweifellos in ihrer Integrität fort. Es muß sich in der Tat um etwas ganz und gar Außergewöhnliches handeln.«
    »Haben Sie die Kiint danach gefragt? Haben Sie gefragt, welches Interesse sie daran haben?«
    »Ja. Sie behaupten, noch nie etwas von diesem Schlafenden Gott gehört zu haben. Botschafter Armira wiederholt einfach nur die Behauptung Lierias, daß die Kiint an Kelly Tirrels gesamten Aufzeichnungen über Lalonde interessiert sind, so daß sie die Natur der menschlichen Possession besser verstehen können.«
    »Vielleicht sagen sie sogar die Wahrheit.«
    »Nein«, erwiderte Parker Higgens entschieden. »Ganz bestimmt nicht. Die Kiint haben uns von Anfang an belogen, seit dem allerersten Kontakt. Das ist mehr als bloßer Zufall. Die Kiint haben ein brennendes Interesse an der Geschichte. Und ich würde zu gerne vor ihnen herausfinden, was es damit auf sich hat.«
    »Sie wollen eine Rasse schlagen, die uns so überlegen ist wie die Kiint?« warf Joshua ein. Die Vehemenz des alten Direktors kam ganz und gar überraschend.
    »Selbst wenn die Kiint nicht daran interessiert wären«, sagte Ione rasch, »wir sind es um so mehr. Die Tyrathca glauben felsenfest an die Existenz dieses Wesens, und daß es imstande ist, ihnen zu Hilfe zu kommen. Allein diese Tatsache für sich rechtfertigt die Entsendung einer Expedition.«
    »Halt, einen Augenblick …« sagte Joshua. Er konnte nicht glauben, daß er erst jetzt merkte, worauf das Treffen hinauslief. »Du willst, daß ich diesen Schlafenden Gott finde?«
    »Das ist der Grund, aus dem Sie hier sind, Joshua Calvert«, antwortete Ione formell. »Ich glaube gehört zu haben, daß Sie zur Lösung der Krise beitragen wollen, oder nicht?«
    »Daran hat sich nichts geändert.« Er zögerte unmerklich, überrascht darüber, daß seine alte Abenteuerlust trotz allem nicht vergangen war. Ich will die Lösung finden. Den ganzen Ruhm für mich. Schatten der guten alten Tage.
    Er grinste Ione an und fragte sich, ob sie vielleicht seine Gedanken erraten konnte. Mehr als wahrscheinlich. Aber wenn auch nur die kleinste Chance bestand, daß dieser Xeno-Gott eine Lösung, eine Antwort kannte, dann wollte Joshua sie hören. Er schuldete es einer ganzen Menge Leute. Seinen toten Besatzungsmitgliedern. Seinem ungeborenen Kind. Louise und dem Rest von Norfolk. Sogar sich selbst, jetzt, da er sich weigerte, den Gedanken an den Tod und die danach wartenden Geheimnisse länger von sich zu weisen. Es mochte furchtbar sein, dem Schicksal so offen entgegenzutreten, doch es machte das Leben ein gutes Stück leichter. Und um ehrlich zu sein – die Aussicht, wieder unterwegs zu sein, hob seine Stimmung nicht wenig.
    »Wenn ich mich nicht irre, hat Syrinx das gleiche gesagt«, fuhr Ione fort. Die Voidhawk-Kommandantin nickte zustimmend.
    »Die Kiint haben offensichtlich gemauert, wie?« fragte Joshua.
    »Malva war ausgesprochen höflich, aber im Grunde genommen … ja.«
    Joshua lehnte sich zurück und starrte zur Kuppeldecke des Audienzzimmers hinauf. »Also, lassen Sie mich rekapitulieren. Wenn eine Weltraumarche der Tyrathca diesem Gott begegnet ist, dann muß das eine ganze Weile her sein. Eine verdammt lange Weile. Sehr weit weg. Kein Problem für einen Voidhawk, aber … ah, jetzt verstehe ich! Die Antimaterie!« Ihm fiel wie Schuppen von den Augen, warum die Lady Macbeth für diese Mission ausgewählt worden war. Ihre Beschleunigungsreserve war gegenwärtig fünf- bis sechsmal höher als die der schnellsten adamistischen Kriegsschiffe, womit Joshuas

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