Armageddon 05 - Die Besessenen
bedeutungsvollen Blick mit Ione. »Tatsächlich? Das ist … äußerst hilfreich.«
»Weil die Erste Flotte gegenwärtig zu stark beansprucht wird, hat der Stab des Leitenden Admirals für den Angriff um Jupiter-Voidhawks gebeten«, sagte Samuel.
»Und unsere Voidhawks bereiten sich auf diesen Angriff vor«, fuhr Wing-Tsit Chong fort. »Allerdings werden Sie, bevor die Station vernichtet wird, soviel Antimaterie an Bord der Lady Macbeth nehmen, wie Ihre Rückhaltekammern nur fassen können.«
»Dreitausend Lichtjahre«, murmelte Joshua. »Meine Herren.«
»Die Einsatzflotte von Admiral Meredith Saldana führt ein großes Kontingent konföderierter Marines mit sich«, sagte Ione. »Sie werden die Station für dich sichern, sobald sich das Personal den Voidhawks ergeben hat.«
»Und was, wenn sie den Selbstmord vorziehen?« fragte Joshua. »Was sie in der Regel tun, wenn sie von der Navy gestellt werden.«
»Und dabei so viele von uns mitnehmen, wie sie nur können«, flüsterte Syrinx.
»Wir werden den Verbrechern die Deportation auf einen unserer Strafplaneten anbieten statt der üblichen Exekution«, erklärte Samuel leise. »Und wir können nur hoffen, daß sich dieser Ausweg als attraktiv genug für sie erweist.«
»Alles schön und gut, aber selbst wenn wir die Lady Macbeth mit Antimaterie vollpumpen, bleibt immer noch die Tatsache, daß die Tyrathca jeglichen Kontakt mit der Konföderation abgebrochen haben«, gab Joshua zu bedenken. »Glauben Sie allen Ernstes, die Tyrathca würden uns erlauben, die elektronischen Systeme der Tanjuntic-RI zu untersuchen?«
»Höchstwahrscheinlich nicht«, gestand Samuel. »Aber da wir nicht beabsichtigen, die Tyrathca um eine diesbezügliche Erlaubnis zu bitten, spielt das im Grunde genommen keine Rolle, oder?«
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7. Kapitel
Man mußte nicht mit dem Land im Einklang stehen wie ein Besessener, um zu wissen, was bevorstand. Der größte Teil der Bevölkerung Ombeys war sich der Tatsache bewußt, daß die Zeit gekommen war.
Tag für Tag hatten die Nachrichtensender Sens-O-Vis-Berichte von ihren Reportern vor Ort ausgestrahlt und über den Truppenaufmarsch der Befreiungsarmee berichtet. Jeder kannte jemanden, der jemanden kannte, der irgendwie an der Geschichte beteiligt war; sei es durch den Transport von Ausrüstung nach Fort Forward oder durch die Arbeit in einer Raumhafenbar, wo er Edeniten (!) Drinks servierte. Die öffentlichen Spekulationen der Moderatoren blieben absichtlich vage, was Daten und Zahlen anging, selbst die Gerüchte im Kommunikationsnetz schienen merkwürdig zögerlich, was den Tag des Angriffs betraf. Doch vom Hörensagen einmal abgesehen, waren die Anzeichen schwerlich zu übersehen.
Die Art der Fracht, die noch immer in einem ununterbrochenen Strom auf den Planeten herabregnete, hatte sich geändert. Kampfausrüstung war nach und nach schwerem Pioniergerät gewichen, eigens dazu gedacht, die zu erwartenden Schäden auf der Halbinsel möglichst rasch zu beheben und die Logistik für die vorrückenden Streitkräfte zu sichern. Noch immer landeten Truppen, doch es handelte sich nicht mehr um weitere Frontkämpfer, die in Fort Forward einrückten. Der Jupiter hatte knapp eine Million Serjeants geschickt, dazu kamen eine Viertel Million Marines und Söldner aus allen Ecken der Konföderation. Die Befreiungsarmee war vollständig aufmarschiert. Jetzt kamen Sanitäter und Zivilpersonal aus dem Orbit herunter, ganze Belegschaften für mobile militärische Hospitäler. Die geschätzten Verluste (sowohl militärische als auch zivile) wurden streng geheimgehalten, doch jeder wußte, daß die zwölftausend Ärzte alle Hände voll zu tun bekommen würden. Achtzig Voidhawks waren bereits mit Evakuierungsaufgaben betraut. Sie würden die Verwundeten zu Krankenhäusern und Kliniken im gesamten Königreich und seinen verbündeten Nationen transportieren.
Im Verlauf des siebten Tages nach Prinzessin Kirstens Besuch analysierten Ralph Hiltch und sein Stab die Zahlen und Diagramme, die von der KI vorbereitet worden waren. Das Projektschema vor Ralphs geistigem Auge dehnte sich immer weiter aus, je mehr Informationen miteinander in Bezug gesetzt wurden. Am späten Nachmittag schien seine bewußte Wahrnehmung unter einer Supergalaxis aus vielfarbenen Sternen zu verschwimmen, und ihm wurde schwindlig, als er versuchte, sämtliche Richtungen gleichzeitig zu erfassen. Obwohl alles exakt nach Plan verlief, wünschte er sich mehr Ausbildungszeit, mehr
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