Armageddon 05 - Die Besessenen
Innovation auf allerhöchster Ebene imstande ist, bedeutet einen Aktivposten, den zu übergehen wir uns in unserer Situation nicht leisten können.«
»Was ist mit Foulkes?« wandte sich Alkad an Samuel.
»Falls Sie einverstanden sind mitzumachen, rede ich mit ihr. Das Verbot zur Kontaktaufnahme, das Ihnen auferlegt wurde, kann in dieser Situation selbstverständlich nicht angewandt werden. Allerdings werden Monica und ich Sie auf dieser Reise begleiten.«
»Ich fühle mich geehrt.«
»Das ist nicht nötig. Und bitte interpretieren Sie unsere fortgesetzte Anwesenheit nicht als Billigung für das, was Sie getan haben. Es ist reiner Zufall, daß Teile dieser Expedition Fähigkeiten verlangen, in denen Monica und ich Spezialisten sind.«
»Wie geheimnisvoll! Also schön, wenn Sie der Meinung sind, ich wäre die geeignete Person für diese Aufgabe, dann ist es mir eine Ehre, an der Mission teilzunehmen.«
»Sehr gut«, sagte Ione.
»Aber ich möchte Peter bei mir haben.«
»Das ist keine Hochzeitsreise«, protestierte Samuel vorwurfsvoll.
»Wir haben den Alchimisten gemeinsam gebaut. Es ist eine synergistische Beziehung.«
»Irgendwie wage ich das zu bezweifeln«, warf Ione ein. »Aber um der rein theoretischen Möglichkeit willen gestatte ich, daß Sie Peter fragen, ob er Sie auf dieser Reise begleiten möchte.«
»Und wohin soll die Reise gehen?« erkundigte sich Joshua.
»Bedauerlicherweise werden Sie direkt zum Ursprung reisen müssen«, sagte Wing-Tsit Chong. »Das ist einer der Gründe, aus denen diese Mission unter der Schirmherrschaft des für die Sicherheit zuständigen Sub-Konsensus’ vorbereitet wird. Eine gründliche Recherche in unseren xenologischen Aufzeichnungen sowohl auf der Erde als auch in den Jupiter-Habitaten hat ergeben, daß wir nicht den geringsten Hinweis auf einen Schlafenden Gott besitzen. Die Tyrathca haben uns gegenüber noch niemals über Religion gesprochen.«
»Direkt zum Ursprung reisen? Ach du meine Güte, Sie denken doch wohl nicht an Hesperi-LN, die Heimatwelt der Tyrathca?«
»Zunächst einmal ja. Waboto-YAU hat uns berichtet, daß nicht Tanjuntic-RI dem Schlafenden Gott begegnet ist, sondern eine andere Raumarche. Diese Raumarche muß die Information per Laser an alle anderen Raumarchen der tyrathkischen Exodusflotte weitergegeben haben. Wir können nur hoffen, daß an Bord der Tanjuntic-RI noch immer eine Aufzeichnung dieser ursprünglichen Nachricht existiert. Falls es Ihnen gelingt, diese Aufzeichnung zu finden, sind Sie möglicherweise imstande, die ungefähren Koordinaten der Begegnung zu etablieren.«
»Das könnte sehr weit weg sein«, sagte Joshua. Seine neurale Nanonik hatte angefangen, Daten und historische Filmaufnahmen über die Tyrathca aus dem Almanach zu extrahieren und in ein Navigationsprogramm zu füttern. Das Ergebnis, das bereits nach kaum meßbarer Zeit in Form goldener und purpurner Symbole vor seinem geistigen Auge aufstieg, war faszinierend und furchteinflößend zugleich. »Hesperi-LN ist nicht die eigentliche Heimatwelt der Tyrathca, vergessen Sie das nicht«, sagte er. »Es ist lediglich die letzte Kolonie, die von Tanjuntic-RI gegründet wurde. Die wirkliche Heimatwelt, Mastrit-PJ, von der die Tyrathca geflohen sind, befindet sich auf der anderen Seite des Orion-Nebels. Was bedeutet, daß sie wenigstens sechzehnhundert Lichtjahre entfernt ist. Falls wir Pech haben und die Raumarche, die unserem Schlafenden Gott begegnet ist, in die entgegengesetzte Richtung der Tanjuntic-RI unterwegs war, dann reden wir von der doppelten Entfernung.«
»Dessen sind wir uns durchaus bewußt«, sagte Wing-Tsit Chong.
Joshua seufzte voll ehrlichem Bedauern. Es wäre phantastisch gewesen, die Lady Macbeth auf eine so weite Reise mitzunehmen.
»Es tut mir wirklich leid«, sagte er. »Soviel Antimaterie habe ich nicht mehr. So weit kommt das alte Mädchen nicht.«
»Wir sind uns auch der Leistungsdaten ihrer Lady Macbeth bewußt«, sagte Wing-Tsit Chong. »Allerdings existiert eine Antimateriequelle, die Sie nutzen können.«
»Was denn, Sie haben hier auf dem Jupiter Antimaterie?« fragte Joshua mit einer Stimme, die, wie er hoffte, beiläufig klang.
»Nein«, antwortete Syrinx. »Ein Agent der KNIS namens Erick Thakrar hat die Koordinaten einer Produktionsstation in Erfahrung gebracht, die möglicherweise hinter den Lieferungen an Capones Organisation steckt.«
»Thakrar …« Joshuas Suchprogramm fand die entsprechende Datei, und er wechselte einen
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