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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Verankerungspunkte in den Frachthangars.«
    »Sieht ganz danach aus, als würden uns bald die Ausreden ausgehen.«
    »Ja. Aber ich wette, der Ausblick von der anderen Seite des Nebels ist auch was wert.«
    »Bestimmt.« Er zögerte einen Augenblick. »Wie geht es Ihnen? Alles in Ordnung?«
    Syrinx musterte ihn über den Rand ihres Glases hinweg. Ihre Fähigkeit, adamistische Emotionen einzuschätzen, war dieser Tage recht hoch entwickelt. Und seine echte Anteilnahme machte sie glücklich. »Ich bin wieder in Ordnung, ja. Nach Pernik war ich eine ganze Weile durch den Wind, aber die Ärzte und meine Freunde haben mich wieder auf die Beine gestellt.«
    »Gute Freunde also.«
    »Die besten.«
    »Und warum dann dieser Auftrag?«
    »Die Oenone und ich fliegen hauptsächlich aus dem einen Grund, weil wir glauben, auf diese Weise am besten helfen zu können. Wenn das in Ihren Ohren arrogant klingt, dann bitte ich um Verzeihung. Aber ich denke nun einmal so.«
    »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Ich habe noch nie im Leben soviel Angst gehabt. Der Tod ist für uns sehr schwierig. Die meisten Menschen ignorieren ihn einfach. Dann, wenn einem allmählich die letzten Tage ausgehen, begnügt man sich damit, daß man ein gutes Leben gehabt hat und daß es nicht umsonst gewesen ist.
    Außerdem, hey, vielleicht gibt es hinterher ja doch ein weiteres Leben, was gut wäre, weil wir uns tief im Innern einreden, immer das Beste gewollt zu haben, und weil am Tag des Jüngsten Gerichts die Waage sicherlich zu unseren Gunsten ausschlägt. Nur, daß es kein Jüngstes Gericht gibt, und daß sich das Universum einen Dreck um uns kümmert.
    Laton hat es herausgefunden, das ist es, was mir an den Nerven zerrt. Ich habe diese letzte Botschaft von ihm wieder und immer wieder studiert. Er glaubt tatsächlich, daß die Edeniten nicht im Jenseits gefangen sind. Nicht einer von einer Milliarde von uns, hat er gesagt. Warum, Joshua? Wir sind nicht soviel anders als ihr, jedenfalls nicht wirklich.«
    »Was sagt der Konsensus dazu?«
    »Er hat noch keine Meinung. Wir versuchen, die allgemeine Natur der Possession zu enträtseln und sie mit unserem eigenen psychologischen Profil zu vergleichen. Laton hat gesagt, es würde uns zu einer Erkenntnis führen. Die Mortonridge-Befreiung müßte eigentlich eine Menge neuer Daten dazu liefern.«
    »Ich bin nicht sicher, ob das weiterhilft. Jede Epoche hat eine andere Auffassung. Was für einen Töpfer des siebzehnten Jahrhunderts völlig normales Verhalten war, wäre für uns etwas ganz anderes. Nehmen sie beispielsweise Ashly, meinen Piloten. Er ist in mancherlei Hinsicht einfach absurd altmodisch, und er ist entsetzt von der Freizügigkeit, mit der Kinder heutzutage an Stimulationsprogramme umgehen.«
    »Das bin ich auch.«
    »Aber man kann den Zugriff nicht beschränken. Nicht in einer Kultur, die so universell vom Datenaustausch lebt wie die unsere. Man muß die Gesellschaft erziehen. Sie entscheidet, was hinzunehmen ist und was nicht. Ein paar Experimente im jugendlichen Alter sind harmlos, solange sie nicht übertrieben sind. Und darauf müssen wir uns konzentrieren. Wo fängt die Übertreibung an? Wir müssen den Menschen helfen, mit dem zurechtzukommen, was dort draußen auf sie lauert. Die Alternative lautet Zensur, und das Kommunikationsnetz wird sich mit Leichtigkeit darüber hinwegsetzen.«
    »Das ist defätistisch, Joshua. Ich sage nicht, daß die Menschen nicht über die Probleme im Umgang mit Stimulationsprogrammen aufgeklärt werden sollen, aber sobald man den Versuch unternähme, würde die adamistische Kultur sie abschaffen.«
    »Wissen kann nicht vernichtet werden, man muß es absorbieren und integrieren.« Er blickte trübselig auf den Jupiter hinter der Scheibe. »Genau wie ich dem Leitenden Admiral klarzumachen versucht habe. Er war genausowenig beeindruckt.«
    »Was mich nicht weiter überrascht. Die Tatsache, daß wir auf dieser Reise Antimaterie einsetzen, ist streng geheim, und das zu recht.«
    »Das ist doch etwas völlig anderes …« begann Joshua und verstummte grunzend. »Sieht ganz so aus, als würde ich nicht zu denen gehören, die das Jenseits hinter sich lassen. Ich denke eben nicht wie ein Edenit.«
    »Das stimmt nicht. Es ist doch nur eine unterschiedliche Überzeugung. Wir stimmen beide darin überein, daß Stimulanssucht eine schreckliche Geißel ist, wir unterscheiden uns nur in unserer Ansicht, wie man ihr begegnen muß. Trotzdem denken wir gleich. Ich verstehe das einfach

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