Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Kommandant«, sagte Beaulieu ohne nachzudenken.
    Dahybi trank einen Schluck von seinem Kaffee und grinste. »Ich auch.«
    Joshua blickte zu Sarha und Ashly. »Wohin geht die Reise?« fragte sie.
    »Zum Schlafenden Gott der Tyrathca. Wir werden ihn fragen, wie wir die Krise mit den Besessenen lösen können. Ione und der Konsensus glauben, daß er auf der anderen Seite des Orion-Nebels zu finden ist.«
    Sarha drehte den Kopf bedächtig zur Seite und studierte Ashlys Gesicht. Dem Piloten hatte es offensichtlich die Sprache verschlagen. Joshuas einfache Worte mußten wie die reinste Hexerei klingen für einen Mann, der sein normales Leben aufgegeben hatte, um soviel von der Ewigkeit persönlich zu erleben, wie nur irgend möglich. »Also schön, Joshua. Wir sind dabei, keine Frage«, murmelte Ashly benommen.
    »Danke«, sagte Joshua zu allen. »Ich weiß es zu schätzen.«
    »Wer soll sich um die Fusionsantriebe kümmern?« fragte Dahybi.
    »Ah.« Joshua wand sich unbehaglich. »Die weniger gute Nachricht lautet, daß unsere Freundin Dr. Alkad Mzu mit von der Partie ist.« Ringsum erhob sich protestierendes Gemurmel. »Unter anderen«, fuhr er laut fort. »Wir werden eine ganze Reihe von Spezialisten mitnehmen. Mzu ist die offizielle Expertin für exotische Physik.«
    »Exotische Physik?« Sarha klang amüsiert.
    »Niemand weiß, was dieser Schlafende Gott genau ist, also haben wir sämtliche Disziplinen abgedeckt. Es wird anders sein als bei der Alchimist-Mission. Diesmal sind wir nicht auf uns allein gestellt.«
    »Schön und gut, aber wer soll unser Fusionsspezialist werden?« wiederholte Dahybi seine Frage.
    »Nun ja … Mzus Spezialgebiet beim Laymil-Projekt war Fusionstechnik. Ich könnte sie fragen. Ich wußte nur nicht, was ihr dazu sagen würdet.«
    »Einspruch, Boß«, sagte Beaulieu. Joshua blinzelte überrascht. Es war das erste Mal, daß der große weibliche Kosmonik eine entschiedene Meinung über einen Menschen vertreten hatte.
    »Joshua«, begann Sarha entschlossen. »Geh einfach hin und frag ihn, ja? Wenn er nein sagt, prima, dann suchen wir uns eben jemand anderen. Wenn er ja sagt, dann unter der Voraussetzung, daß du der Kommandant bist. Und du weißt, daß Liol den Job beherrscht. Er verdient eine Chance, und damit meine ich nicht nur als Besatzungsmitglied .«
    Joshua sah die anderen drei an und bemerkte ihre Zustimmung. »Schaden kann es jedenfalls nicht«, gestand er ein.
     
    Die Besatzungen hatten angefangen, von sich als der ›Todeskuß-Schwadron‹ zu reden. Und der Ausdruck war Konteradmiral Meredith Saldana bei mehr als einer Gelegenheit beinahe selbst über die Lippen gerutscht. Die Disziplin hatte es verhindert, mehr als jede Hemmung seitens der neuralen Nanonik, doch Meredith fühlte mit seinen Leuten.
    Die Nachrichtenagenturen im Solsystem begrüßten Tranquilitys Erscheinen über dem Jupiter als einen großartigen Sieg über die Besessenen ganz allgemein und besonders über Al Capone. Meredith sah es nicht ganz so. Es war das zweite Mal, daß sein Geschwader gegen die Besessenen angetreten war, und es war das zweite Mal, daß sie die Flucht hatten ergreifen müssen. Und diesmal verdankten sie ihr Leben nur einer Riesenportion Glück … und der Voraussicht seines eigenen abtrünnigen Vorfahren. Meredith wußte nicht sicher, ob das Schicksal es ironisch meinte oder mit Verachtung auf ihn herabsah. Das einzige, was dieser Tage sicher schien, war die Moral seines Geschwaders, und die war so gut wie nicht mehr existent. Der Prozessor seines Quartiers meldete Besucher, und er ließ sie eintreten. Commander Kroeber und Lieutenant Rhoecus schwammen durch die offene Luke. Sie verankerten ihre Füße auf StikPads und salutierten.
    »Stehen Sie bequem«, befahl Meredith. »Was gibt es Neues zu berichten?«
    »Unsere Marschbefehle, Sir«, sagte Rhoecus. »Sie stammen vom Jupiter-Konsensus.«
    Meredith warf Kroeber einen kurzen Seitenblick zu. Er hatte eigentlich mit neuen Befehlen aus dem Hauptquartier der zweiten Flotte im O’Neill-Halo gerechnet. »Schießen Sie los, Lieutenant.«
    »Sir, es ist eine Geheimoperation. Der KNIS hat eine Antimaterie-Produktionsstation ausgemacht und den Jupiter gebeten, sie zu eliminieren.«
    »Könnte schlimmer sein«, brummte Meredith. Es kam zwar selten genug vor, doch Angriffe auf Antimateriestationen gehörten zu den Standardprozeduren der Flotte. Eine geradlinige Operation wie diese war genau das richtige, um den Besatzungen ihr Selbstvertrauen

Weitere Kostenlose Bücher