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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hätten er und seine Besatzung die gesamte Konföderation verändert.«
    »Und warum haben sie es nicht getan?«
    »Die Leute, die die Lady Macbeth angeheuert hatten, um nach Goldasteroiden zu suchen, stellten sich als Terroristen heraus, und mein Vater mußte durch eine Zeitverwerfung im Innern des Xeno-Wracks fliehen.«
    Ione starrte ihn eine Sekunde lang mit offenem Mund an, dann platzte sie lachend heraus. »Mein Gott, Joshua, du bist unmöglich!«
    Er drehte sich zu ihr um und bedachte sie mit einem gekränkten Blick. »Was?«
    Sie legte die Arme um ihn und schmiegte sich zufrieden an seinen warmen Körper, während sie die Augen schloß. »Vergiß nicht, diese Geschichte eines Tages den Kindern zu erzählen.«
    Tranquility beobachtete, wie ungläubiger Ärger über Joshuas Gesichtsausdruck huschte. Komplizierte Gedankenroutinen in dem weiten neuralen Stratum analysierten für einen kurzen Zeitraum die Möglichkeit, daß er die Wahrheit gesagt hatte, doch schließlich entschieden sie sich dagegen.
     
    Harkey’s Bar erlebte eine Periode des gemäßigten Aufschwungs. Im Vergleich zu der absoluten Flaute während der früheren Phase der Quarantäne, als die Gäste ihr Geld zusammengehalten hatten, war dies eine durchaus positive Entwicklung. Noch war längst nicht wieder soviel los wie vor Beginn der Krise, doch immerhin legten wieder Schiffe auf dem gewaltigen nicht-rotierenden Raumhafen des Habitats an. Zugegeben, es waren gewöhnliche interplanetare Frachter, keine richtigen Sternenschiffe, aber sie brachten neue Waren, und ihre Besatzungen hatten gut gefüllte Kreditdisks, und die Wartungsfirmen nahmen Geld für Inspektionen und Reparaturen ein. Die Meister des Handels und des Geldes, die in den Sternenkratzern lebten, machten bereits Geschäfte mit der beeindruckenden edenitischen Industrie, in deren Mitte Tranquility so wunderbarerweise materialisiert war. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die eingemotteten interstellaren Schiffe wieder in Betrieb genommen wurden und zwischen Erde, Mars, den Asteroidensiedlungen, Saturn und Jupiter pendelten. Das beste von allem war, daß die Leute an der Theke und den Tischen und in den Nischen wieder etwas zu bereden hatten. Die Gerüchteküche brodelte heiß und hektisch, und mit der wachsenden Zuversicht saß das Geld endlich wieder locker.
    Sarha, Ashly, Dahybi und Beaulieu hatten sich in ihrer üblichen Nische niedergelassen. Sie waren von Joshua herbestellt worden; er hatte etwas mit ihnen zu besprechen. Der Betrieb war um Viertel vor neun am Morgen noch schwach, höchstens ein Dutzend Gäste in der gesamten Bar.
    Dahybi schnüffelte an seinem Kaffee, nachdem die Kellnerin wieder gegangen war. Selbst die Röcke waren um diese Tageszeit länger. »Das ist doch nicht normal, um diese Zeit hier drin Kaffee zu trinken.«
    »Diese Zeit ist nicht normal«, sagte Ashly. Er goß sich ein wenig Milch in die Tasse und schenkte dann Tee ein. Sarha warf ihm einen mißbilligenden Blick zu; ein richtiger Teekenner gab erst hinterher die Milch in den Tee.
    »Fliegen wir wieder?« fragte Dahybi.
    »Sieht ganz danach aus«, brummte Beaulieu. »Der Boß hat die Wartungsmannschaft autorisiert, die Rumpfplatten über dem beschädigten Knoten der Lady Macbeth abzubauen. Es gibt nur einen einzigen Grund dafür: Der Knoten soll ausgetauscht werden.«
    »Das ist nicht gerade billig«, murmelte Ashly. Er rührte nachdenklich in seinem Tee.
    Joshua trat ein. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen. »Was ist nicht gerade billig?« erkundigte er sich brüsk.
    »Energiemusterknoten«, antwortete Sarha.
    »Ach, die.« Joshua hob die Hand, und eine Kellnerin tauchte neben ihm auf. »Tee, Croissants und Orangensaft«, bestellte er. Sie lächelte ihn freundlich an und eilte davon. Dahybi runzelte die Stirn. Ihr Rock war kurz.
    »Die Lady Macbeth startet morgen«, berichtete Joshua. »Sobald die Oenone mit meinen neuen Energiemusterknoten aus dem O’Neill-Halo zurück ist.«
    »Weiß der Leitende Admiral Bescheid?« erkundigte sich Sarha leichthin.
    »Nein, aber der Konsensus. Das wird kein Frachtflug. Wir brechen mit Admiral Saldanas Geschwader auf.«
    »Wir?«
    »Ja. Das ist der Grund, weshalb ich euch habe kommen lassen. Ich möchte euch nicht einfach in die Sache reinziehen wie beim letzten Mal. Ich möchte vorher mit euch reden. Ich verspreche euch eine lange und sehr interessante Reise. Was bedeutet, daß ich eine ausgezeichnete Mannschaft brauche.«
    »Ich bin dabei,

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