Armageddon 05 - Die Besessenen
normale Gestalt an, während sie sich dem Monterey näherte. Der Hellhawk glitt über das Andocksims und sank dann langsam auf ein Landegestell, während er seine Erleichterung ungehemmt in das Affinitätsband strahlte.
– Das hast du gut gemacht, sagte Hudson Proctor zu Pran Soo, der Seele, die den Hellhawk besessen hatte. – Kiera läßt dir sagen, daß sie sehr zufrieden ist mit deiner Leistung.
– Schalte bitte die Nährlösungspumpen ein, antwortete Pran Soo tonlos.
– Sicher, kein Problem. Hier kommt das Zeug. Guten Appetit.
Hudson Proctor gab einen knappen Befehl, und die Nährlösung schoß durch Rohre und Schläuche und in die internen Vorratsblasen des Hellhawks.
– Zwei von uns wurden exterminiert, berichtete Pran Soo den anderen Hellhawks. – Linsky und Maranthis. Sie wurden verstrahlt, als die strategischen Plattformen von Kerry die Dorbane abgeschossen haben. Es war entsetzlich. Ich konnte spüren, wie ihre Körper zerfielen.
– Das ist der Preis, den wir für den Sieg zu zahlen haben, entgegnete Etchells schnell. – Zwei von uns für einen ganzen Planeten der Konföderation ist wirklich nicht zu hoch.
– Ja, sagte Felix, der Possessor der Kerachel. – Kerry hat mir wirklich Angst gemacht. Wenn es auf Trinkgelage und Kneipenschlägereien hinausläuft, schlagen sie uns jedesmal um Längen.
– Behalte deine gottverdammte Verlierermeinung gefälligst für dich! fauchte Etchells ihn an. – Diese Mission sollte nur beweisen, ob das Konzept aufgeht. Was zur Hölle weißt du schon von der Strategie dahinter? Wir sind eben die kosmischen Sturmtruppen.
– Hör schon auf, du langweiliger Trottel. Und hör endlich auf so zu tun, als wärst du jemals beim Militär gewesen. Selbst das Militär hat Mindestanforderungen an den IQ seiner Soldaten.
– Ach ja? Was du nicht alles weißt! Ich habe fünfzehn Gegner getötet.
– Sicher, als Sanitäter. Hast die Etiketten auf den Flaschen nicht lesen können.
– Vorsichtig, du Scheißkerl.
– Oder was?
– Ich bin sicher, Kiera würde sich für deine defätistischen Bemerkungen interessieren. Dann werden wir ja sehen, ob ein wenig Fasten deinem Verhalten auf die Sprünge hilft.
– HALT DIE VERDAMMTE SCHNAUZE, DU VERFLUCHTES NAZI-ARSCHLOCH!
Unvermittelt herrschte auf dem allgemeinen Affinitätsband Stille. Sie hielt eine ganze Weile an.
– Hast du das gehört? fragte Pran Solo die Mindori im Singularmodus.
– Habe ich, antwortete Rocio. – Ich schätze, die Dinge entwickeln sich allmählich in unsere Richtung.
– Könnte sein. Jeder von uns kann zwei und zwei zusammenzählen. Und es heißt zwei von uns für jeden Planeten, den Capone auf diese Weise angreift, und das sind nur die, die nur schlecht verteidigt sind. Wenn wir anfangen gegen reichere Systeme loszuschlagen, wird Kiera sich einer Meuterei gegenübersehen.
– Na und? Sie wird gewinnen, es sei denn, wir finden in der Zwischenzeit eine alternative Nahrungsquelle für uns alle.
– Ja. Wie kommst du voran?
– Ich habe die Lucky Logorn verfolgt. Sie sind fast zurück beim Almaden.
– Du meinst, dieser Deebank wird uns weiterhelfen?
– Er war der erste, der uns einen Handel angeboten hat. Wenigstens wird er auf das hören, was ich ihm vorzuschlagen habe.
Der Leitende Admiral hatte sich seit dem Zwischenfall im Gerichtshof Nummer drei vom Sicherheitstrakt der KNIS ferngehalten. Maynard Khanna war ein verdammt guter Offizier gewesen, außerdem jung und sympathisch. Der Junge hätte es in der Konföderierten Navy weit gebracht, das hatte Samuel Aleksandrovich immer gewußt. Mit oder ohne meine Protektion. Und jetzt war er tot.
Die Bestattungszeremonie in Trafalgars multikonfessioneller Kirche war kurz und einfach gewesen. Würdevoll, wie es sich gehörte. Ein Sarg mit der Flagge der Konföderation, jahrhundertealte Tradition bei jedem Militär in der Geschichte der Menschheit, feierlich aufgebaut auf einem Podest vor dem Altar, mit einer Ehrenwache aus Marines. Für Samuel Aleksandrovichs Geschmack hatte es wie ein heidnisches Opfer ausgesehen.
Er hatte in der vordersten Reihe gestanden und lautlos die Lippen zu den Worten eines Kirchenliedes bewegt, als ihm plötzlich der Gedanke gekommen war, ob Khanna sie eigentlich beobachtete. Informationen von gefangengenommenen Besessenen deuteten darauf hin, daß diejenigen, die im Jenseits gefangen waren, Ereignisse im realen Universum verfolgen konnten. Es war ein Gedanke, der Samuel Aleksandrovich einen gehörigen Schrecken
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