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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einen Kaffee nachschenkte.
    »Hey, Leroy, wo steckt eigentlich Webster?« fragte er unvermittelt. »Eigentlich ist es seine Aufgabe, dieses Zeug auszuschenken.«
    Der Manager unterbrach seine gemurmelte Unterhaltung mit Patricia und blickte sich überrascht im Raum um. »Wahrscheinlich drückt sich der Bengel wieder einmal. Keine Ahnung, wo er steckt.«
    »Ach ja? Wenn ich mir’s recht überlege, habe ich ihn schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen. Woran liegt das?« Al wußte tatsächlich nicht genau, wann er den Jungen zum letzten Mal gesehen hatte. Das war gottverdammt typisch für den Schlendrian, der sich inzwischen überall eingeschlichen hatte. Webster Pryor war mit Abstand die wichtigste Geisel der Organisation – er war der einzige, der Kingsley Pryor dazu bringen konnte, seinen Auftrag durchzuführen.
    Leroy zog seinen Prozessorblock hervor und tippte etwas ein. Auf dem Display erschienen die Dienstpläne des Personals. Das Resultat machte ihn unruhig, und jeder der Anwesenden spürte es mehr als deutlich. »Er ist unten in der Küche, glaube ich. Das war jedenfalls sein letzter Auftrag, er sollte dem Koch helfen. Sein Aufseher hat sich seither nicht mehr gemeldet.«
    Al setzte sich und rührte in seiner Kaffeetasse. »Silvano, wo ist der Junge?«
    Das verdrießliche Stirnrunzeln von Capones Lieutenant vertiefte sich womöglich noch. »Ich weiß es verdammt noch mal nicht.«
    »Aber es ist dein verdammter Job, das zu wissen. Meine Güte, du bist dafür verantwortlich, daß die Leute tun, was man ihnen sagt, und du bist nicht einmal imstande, auf einen jungen Rotzlöffel aufzupassen! Du weißt, wieviel davon abhängt, daß Webster nicht aus der Rolle fällt. Er ist wichtiger als alle anderen Geiseln zusammen!«
    »Sicher, Al. Ich werde ihn finden.«
    »Das wäre besser für dich. Scheiße, das ist wieder einmal gottverdammt typisch dafür, wie hier in letzter Zeit alles den Bach runtergegangen ist!« Er nahm einen Schluck Kaffee und wartete, bis sein Jähzorn verraucht war. »Also schön, ich gehe davon aus, daß mittlerweile jeder von euch erfahren hat, was mit der Antimateriestation passiert ist?« An der Art und Weise, wie sie untereinander murmelten und seinen Blicken auswichen, erkannte er, daß er sich nicht geirrt hatte. »Nun, glaubt nur ja nicht, das wäre jetzt das Ende der Welt. Das ist es nämlich nicht. Wir haben genau das erreicht, was wir erreichen wollten. Dwight, wie viele Planeten haben wir infiltriert?«
    Der neue Flottenkommandant errötete hektisch, als sich alle Blicke auf ihn richteten. »Bisher siebzehn bestätigte Infiltrationen, Al. Gegenwärtig sind noch zwei Geschwader unterwegs.«
    »Also neunzehn.« Al grinste seine Unterführer reihum an. »Plus Arnstadt. Nicht schlecht. Ganz und gar nicht. Wir haben der Navy soviel Scheiße ins Gesicht geworfen, daß sie uns nicht einmal mehr sehen kann. Und falls sie glaubt, sie könnte uns überfallen … Was passiert dann, Emmet? Haben wir immer noch das, was wir brauchen, um ihr in den Arsch zu treten?«
    »Kein Problem, Al. Die strategischen Plattformen sind allesamt mit Antimaterie bewaffnet, zusammen mit der halben Flotte. Nur Selbstmordkandidaten kommen nach New California, um uns einen Besuch abzustatten.«
    »Ich bin froh, das zu hören. Und ihr alle, habt ihr das auch gehört?« Er blickte sich suchend um, und während alle laut verkündeten, daß sie es gehört hätten, suchte er mit seiner energistischen Perzeption nach anderen Meinungen. Es gab eine offensichtliche – Kiera mit ihrer kühlen Verachtung. Die anderen waren lediglich nervös oder wie Silvano mürrisch und ablehnend. Doch das hatte er im Griff. »In Ordnung, also haben wir genau das geschafft, was wir uns ganz zu Anfang in der Stadthalle vorgenommen haben. Wir haben einen ganzen Planeten für uns, zusammen mit einer ansehnlichen Reihe von Weltraumfabriken. Und was das Wichtigste ist – wir haben jede Opposition in unserer näheren Umgebung ausgeschaltet. Dieser Planet ist jetzt eine verdammte Festung. Das heißt, wir müssen uns nicht mehr ständig in acht nehmen und können anfangen, alles in vernünftige Bahnen zu lenken. Leroy, wie sieht es unten auf der Oberfläche mit Nahrung aus?«
    »Niemand hungert, Al. Die Farmen produzieren zwar nicht mehr soviel wie vorher, aber sie produzieren. Ich schätze, wir kriegen sie wieder zur gleichen Effizienz wie früher, wenn die Lieutenants am Boden ein wenig Druck ausüben. Wir müssen sie motivieren.«
    »Gut.

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