Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
hatte wieder einmal recht; sie besaßen einen gesunden Vorrat von diesem Superbomben-Material. Und nein, er hatte Kingsley nicht vergessen, jedenfalls nicht wirklich. Nur, daß es schon eine ganze Weile her war, daß sie ihn auf seine heimliche Mission ausgeschickt hatten. »Dieses verrückte Arschloch? Den hab’ ich längst abgeschrieben. Um Himmels willen, Jez, es ist viel zu lange her!«
    »Nein, ist es nicht. Pryor ist schließlich ein Kurier und keine Rakete. Er wird irgendwann ankommen, ganz bestimmt.«
    »Kann sein.«
    »Er wird ankommen, und dann hast du gewonnen. Sobald die Konföderation erst zerbrochen ist, mußt du dir keine Gedanken mehr machen, daß New California irgendwann in dieses Universum zurückgerissen wird.«
    »Kann sein«, seufzte Al. »Trotzdem, wir kriegen keine neue Antimaterie mehr. Zur Hölle, Jez, wenn sie zwei Kampfverbände schicken, sitzen wir bis zum Hals in der Scheiße.«
    »Werden sie aber nicht. Glaub mir. Das ist politisch völlig unmöglich. Womit wir wieder bei meiner ursprünglichen Frage gelandet wären. Du hattest keine Antimaterie, als du angefangen hast, trotzdem hast du diesen Planeten übernommen, oder? Antimaterie war ein wunderbarer Bonus, Al, und du hast ihn effizient eingesetzt, wo es darauf ankam. Du hast nicht nur der Öffentlichkeit in der Konföderation eine Heidenangst vor dir eingejagt, du hast sie mit dieser Infiltrationstaktik auch physisch geschwächt. Fünfundzwanzig Planeten! Damit ist ihre Wirtschaft buchstäblich kastriert, genauso wie ihre Politik. Sie sind nicht stark genug, um dich in deinem eigenen System herauszufordern. Unter gar keinen Umständen. Und das ist schließlich alles, was am Ende zählt.«
    Sie streckte die Beine aus und legte die Füße auf einen der beiden verbliebenen Stühle. »Wir werden keine Kriegsschiffe der Navy draußen vor diesem Fenster sehen. Nicht jetzt, und auch in Zukunft nicht, Al. Wir sind in Sicherheit. Du hast alles richtig gemacht. Du hast einen Graben rings um New California gezogen, um die Bastarde draußen zu halten, und jetzt solltest du dich darauf konzentrieren, deine Eroberungen zu befestigen. Laß nicht zu, daß diese Jammerlappen, die vorgeben deine Freunde zu sein, die Organisation zersetzen.«
    »Gottverdammt, Jez, du bist einfach wunderbar!« Er platschte durch den dünnen Wasserfilm, um sie zu küssen. Sie lächelte zu ihm hinauf und kitzelte ihn mit dem Zeigefinger unter dem Kinn.
    »Die Jungs werden stinksauer sein, weil wir die Station verloren haben.«
    »Sie werden die Hosen voll haben, das ist alles«, entgegnete Jezzibella. »Zeig ihnen, daß sie sich unnötig ängstigen und daß du die Situation völlig im Griff hast. Sie brauchen diese Versicherung. Sie brauchen dich, Al. Niemand außer dir kann das alles zusammenhalten.«
    »Du hast recht, Baby. Ich rufe meine Offiziere zusammen. Erzähle ihnen ein paar Ammenmärchen und trete ihnen in die Ärsche.«
    Sie legte die Hand um seinen Nacken. »Das kann noch eine Stunde warten.«
     
    Al schluckte seinen Ärger herunter, als er im Hauptquartier eintraf. Es machte schließlich keinen Sinn, den Leuten in die Eier zu beißen, bevor das Treffen überhaupt angefangen hatte. Es war nur … unwillkürlich fiel ihm ein, wie das Plüschzimmer ausgesehen hatte, als sie zum ersten Mal hier getagt hatten. Sauber und aufgeräumt, alles hatte geglänzt, Kaffee war aus einer silbernen Kanne in elegante Porzellantassen geschenkt worden. Heute litt es genauso wie alles andere unter der allgemeinen Woge aus Scheiße, die durch den Monterey flutete. Ohne Mechanoiden wurde nichts saubergemacht, ganz zu schweigen von poliert. Auf dem Tisch standen benutzte Teller herum, zusammengeknüllte Lebensmittelverpackungen von der vorletzten oder vorvorletzten Versammlung lagen auf dem Boden, in den Tassen hatte sich Schimmel angesiedelt. Niemand machte sich mehr die Mühe, Geschirr und Abfälle zur nächsten Kantine zu tragen.
    Das war nicht gut. Absolut nicht. Jez hatte recht. Er mußte konsolidieren, was er sich erschaffen hatte. Die Dinge soweit ordnen, daß alles wieder glatt lief. Wie es am Anfang gelaufen war.
    Kiera war wie immer die letzte. Es wurde allmählich eine Gewohnheit. Al wußte nicht zu sagen, ob sie es tat, um ihn zu ärgern oder damit jedermann von ihr Notiz nahm. Sie nahm auf halber Höhe des langen Tisches Platz, zwischen Patricia und Leroy. Al erhob sich und vollführte sein eigenes Theater, indem er zu der zischenden Espressomaschine ging und sich

Weitere Kostenlose Bücher