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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Wintergarten.
    Leroy zögerte. Er warf Jezzibella einen hilfesuchenden Blick zu, und sie deutete unmerklich mit dem Kopf in Richtung Tür. Es war alles, was Leroy benötigt hatte; er senkte den Kopf auf die Brust und ging rückwärts nach draußen, so schnell seine fetten Beine ihn tragen wollten. Jezzibella wartete geduldig, ohne ein Wort zu sagen. Sie war inzwischen wohlvertraut mit Capones Stimmungen.
    Nach einer Minute, in der er wie erstarrt dagesessen hatte, brüllte er los. »Verdammte Scheiße!« Erneut krachte eine Faust auf den Tisch, doch diesmal war der Schlag von energistischen Kräften getrieben. Das Eisen verbog sich in alarmierendem Maße. Teller, Marmeladentöpfe, Tassen und die Lilienvase machten einen Satz und rutschten dann auf das neue Tal zu, um in der Mitte klirrend gegeneinanderzukrachen. Al sprang auf, als der kochendheiße Kaffee zusammen mit den Lilien zu Boden fielen. Die Stuhlbeine verfingen sich in den Fugen der Fliesen. »SCHEISSE!«
    Er wirbelte herum und trat nach dem Stuhl, daß er gegen das Saphirfenster flog. Libby wimmerte angsterfüllt und drückte den Milchkrug an ihre Brust, als könnte er allein sie vor Capones Wut beschützen. Jezzibella lehnte sich zurück und hielt die Kaffeetasse fest, die sie gerettet hatte. Ihrem Gesichtsausdruck war keine Regung anzumerken.
    »Diese gottverdammten scheißefressenden Bastarde! Das war meine verfluchte Station! Meine!« Er schob beide Hände unter die eingebeulte Tischplatte und wuchtete sie hoch. Der gesamte Tisch flog sich überschlagend durch den Wintergarten. Geschirr fiel polternd zu Boden und zerschellte. Libby duckte sich, als ein schweres Metallbein nur Zentimeter über ihren grauen Dutt hinwegsegelte. »Niemand nimmt Al Capone sein Eigentum weg! Niemand! Wissen die denn nicht, mit wem sie es zu tun haben? Ich bin nicht irgendein kleiner Gelegenheitsgauner! Ich bin der gottverdammte Al Capone! Ich habe eine Flotte, die ganze Planeten aus dem All blasen kann, verdammte Scheiße! Sind die denn vollkommen größenwahnsinnig geworden? Ich sprenge die ganze verfluchte Konföderation! Dieser dämliche Russki-Admiral kriegt einen Baseballschläger in den Arsch gerammt, bis ihm das beschissene Ding aus dem Mund wieder rauskommt!«
    »Weltraum«, sagte Jezzibella gelassen.
    »Was?« bellte Al und wirbelte zu ihr herum. »Was hast du gesagt?«
    »Du bläst sie aus dem Weltraum, Liebling«, antwortete sie ruhig. »Nicht aus dem Wasser. Wir sind nicht mehr auf der Erde, Al.«
    Er holte mit der Faust aus. Zitternd verharrte sie Zentimeter vor ihrem Gesicht, dann wirbelte er herum und schlug gegen eines der Säulenaquarien. Das Glas zersprang. Wasser und ein Fischschwarm strömten aus dem großen Loch und ergossen sich über den Boden. Capones Hemd wurde gründlich durchnäßt.
    »Scheiße! Verdammte Scheiße!« Er sprang zurück und versuchte, wenigstens seine Hausschuhe vor dem Wasser zu retten.
    Jezzibella hob gelassen die Füße von den Fliesen, als die kleine Springflut um ihren Stuhl schwappte. Überall auf dem Mosaik zappelten Fische und schlitterten gegen die Pflanzentröge. »Hattest du Antimaterie, als du angefangen hast?«
    Al beobachtete perplex die Fische, als könnte er nicht verstehen, woher sie so plötzlich gekommen waren. »Was?« fragte er.
    »Du hast meine Frage gehört.« Sie blickte bewußt von ihm weg und lächelte Libby freundlich zu. »Geh und hol einen Eimer oder was auch immer, sei so lieb, ja?«
    »Ja, Püppchen«, antwortete Libby nervös und eilte davon, so schnell sie konnte.
    »Du hast ihr Angst gemacht«, sagte Jezzibella vorwurfsvoll.
    »Scheiß drauf«, entgegnete Al wütend. »Was war das mit der Antimaterie?«
    »Erstens: Wir haben immer noch tonnenweise von diesem Zeug. Überleg nur, wie viele Konvois bereits durchgekommen sind.«
    »Tonnen?«
    »Ja, schon gut, meinetwegen keine Tonnen, aber sicherlich ein paar Dutzend Kilogramm. Rechne selbst nach, wenn du mir nicht glaubst. Ein Kilogramm entspricht zwei Komma zwei amerikanischen Pounds. Also verfügen Flotte und strategische Verteidigung noch immer über mehr als genug, um den Boden mit jeder Flotte der Konföderierten Navy aufzuwischen, die dumm genug ist, ihr Glück gegen New California zu versuchen. Außerdem wäre da noch Kingsley Pryor. Du hast ihn doch wohl nicht vergessen, oder?«
    Al unterbrach seine geistige Arithmetik. Er war ziemlich gut in Kopfrechnen, ein Überbleibsel aus den Tagen, da er in Baltimore als Buchhalter gearbeitet hatte. Jez

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