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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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daher, daß der NAS2600 lediglich die aktuellen Verzeichnisindizes für seine Suchläufe heranzieht«, erklärte er Louise. »Wir brauchen also ein Programm, das sämtliche Indizes ohne Rücksicht auf den Datenstatus einbezieht und auch obskuren Referenzen nachgeht.« Andy bückte sich hinter dem Schalter und verschwand für einen Augenblick, während er die Fleks durchwühlte, die sich auf den Regalen darunter stapelten. »Hier haben wir schon eins.« Er kam mit einer Flek zum Vorschein. »KillaByte. Fast eine richtige KI, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es operiert mit Fuzzy Logic, was bedeutet, daß es jegliche gefundene Referenz benutzen kann, um eigenständig neue Assoziationen zu erzeugen und diese zu durchsuchen, ohne daß Sie sich damit auskennen müßten. Die Infotaxis kehren erst zurück, wenn sie eine Antwort gefunden haben, ganz gleich, wie lange es dauert. Ein wirklich hartnäckiges kleines Ding.«
    »Das ist gut. Das nehme ich. Danke, Andy.«
    »Am liebsten würde ich Ihnen auch noch die Hyperpaedia geben, aber die haben wir gegenwärtig nicht auf Lager. Wenn Sie zusammen mit KillaByte eingesetzt wird, garantiere ich, daß Sie ihre Bekannten finden. Es sind die beiden Marktführer, wissen Sie?«
    »Ich bin sicher, KillaByte hilft mir weiter.«
    »Ich werde Hyperpaedia auf jeden Fall nachbestellen; die Softwarefirma weigert sich, das Programm per Datavis zu übermitteln, aus Angst vor Raubkopierern.« Er stützte die Ellbogen auf den Schalter und beugte sich vor. »Selbstverständlich ist die Verschlüsselung bereits geknackt«, raunte er ihr vertraulich zu. »Sie kriegen an jedem Piratenstand auf dem Chelsea Market eine illegale Kopie, aber wahrscheinlich leiden alle an der einen oder anderen Transskriptionsdegradation. Besser, Sie arbeiten mit dem Original. Morgen früh ist es da. Ich kann es selbstverständlich auch direkt zu ihrer Adresse liefern lassen.«
    »Ich wohne im Ritz.« Louise kramte in ihrer Umhängetasche und reichte ihm die Disk für den unentgeltlichen Lieferservice des Hotels.
    »Ah.« Andy nahm die Disk mit dem Kode des Ritz’ entgegen, um sie in den Prozessorblock auf dem Tresen zu schieben. »Ihr Verlobter ist also noch nicht angekommen?«
    Genevieve wandte sich ab und schlug die Hände vor das Gesicht, um ihr Kichern zu unterdrücken.
    »Nein, noch nicht«, antwortete Louise tonlos. »Aber ich rechne jederzeit mit seiner Ankunft. Er ist bereits im irdischen Sonnensystem. Können Sie mir vielleicht noch mit einer anderen Sache helfen?«
    »Sicher! Alles, was Sie wünschen!«
    Louise lächelte zurückhaltend angesichts Andys Begeisterung. Ich sollte ihn wirklich härter anfassen. Aber irgendwie würde sie sich vorkommen wie jemand, der junge Kätzchen ertränkt, wenn sie gegenüber Andy Behoo grob wurde.
    »Nur für den Fall, daß der Questor immer noch kein Suchergebnis zustande bringt. Sie haben erwähnt, daß Privatdetektive bei Ihnen einkaufen. Gibt es einen, den Sie mir empfehlen könnten?«
    »Ich kann nachfragen«, antwortete er und überlegte angestrengt. »Warten Sie bitte eine Minute.«
    Liscard warf ihm einen alarmierten Blick zu, als er zu ihr kam. »Ein Privatschnüffler?« murmelte sie, als Andy fragte, wen sie empfehlen konnte.
    »Ja«, antwortete er. »Einer, der gut darin ist, Leute zu finden. Wissen Sie vielleicht, ob sich jemand darauf spezialisiert hat?«
    »Ich glaube schon«, stammelte die Geschäftsführerin und wartete angespannt. Sie hatte im gleichen Augenblick, in dem die beiden Schwestern ihren Laden betreten hatten, eine Sens-O-Vis-Verbindung zu der elektronischen Adresse gestartet, die sie von den beiden Beamten der Spezialeinheit erhalten hatte. Ihre Retinaimplantate und ein Audio-Diskriminierungsprogramm hatten die gesamte Szene für den oder die Unbekannten am anderen Ende der Verbindung festgehalten. Liscard hatte einfach nicht den Mut, eines der Tracerprogramme einzusetzen, zu denen jeder Angestellte von Judes Eworld Zugang besaß. Die Softwarehersteller garantierten hoch und heilig, daß sie absolut nicht aufzuspüren wären, doch Liscard wollte das Risiko nicht eingehen. Nicht bei Beamten, die angeblich von der Spezialeinheit waren. Als sie ihren Informanten bei der lokalen Polizei angerufen hatte, um ihn nach dieser Einheit auszufragen, hatte er das Gespräch abrupt beendet und ihr gesagt, sie solle nie wieder anrufen.
    »Was soll ich antworten?« fragte sie den anonymen Beobachter.
    »Ich kenne jemanden, der dem Mädchen helfen könnte«,

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