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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mein Vorschlag nicht paßt, was können Sie sonst gebrauchen?
    – Im Augenblick fällt mir nichts ein. Dieses Gebäude ist so sehr mit Fallen vermint, daß ich mich mehr davor fürchte, einer meiner Akolythen könnte eine Explosion auslösen, als vor einer Armee von Besessenen.
    – Sehr gut.
    – Überwachen Sie die anderen Sekten?
    – Ja. Nordamerika und ich überwachen sie lückenlos. Acht Edmontoner Kirchen sind von den Besessenen übernommen worden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die restlichen folgen. Außerdem hat Quinn angefangen, die Infrastruktur der Arkologie zu sabotieren. Er hat seine Anhänger mehrfach ausgesandt, um Fusionsgeneratoren und Wasserwerke zu beschädigen. In drei oder vier Fällen ist es ihnen tatsächlich gelungen.
    – Mir ist noch keine Verschlechterung der öffentlichen Versorgung aufgefallen.
    – Weil es keine gegeben hat. Noch nicht. Doch die Reserven werden knapper, und das führt zu einem großen Fragezeichen, was Dexters ultimatives Ziel anbelangt. Andererseits haben die Besessenen wertvolle Spuren hinterlassen. In Paris und Bombay hat es ähnliche Sabotageversuche gegeben.
    – Sie glauben, daß er dort gewesen ist?
    – Ja. Ich untersuche die Vorgänge in Paris persönlich, und der Supervisor von Ostasien kümmert sich um die Sekte von Bombay.
    – Ihre Beobachter sollten ein Augenmerk auf Courtney und Billy-Joe richten. Banneth konzentrierte sich auf das Aussehen der beiden. – Sie sind inzwischen seit ein paar Tagen verschwunden. Dexter war Courtneys Zuhälter, als er noch ein Akolyth war. Man kann die beiden vielleicht nicht als Freunde bezeichnen, aber Courtney ist ihm gegenüber mit Sicherheit loyal. Wenn er überhaupt jemanden in seiner Nähe hat, dann sie.
    – Danke. Wir werden die Augen offenhalten.
     
    Die Visualisierung des Programms nahm die Gestalt eines dreidimensionalen Spinnengewebes an, welches das gesamte Universum auszufüllen schien. Die einzelnen Stränge leuchteten in den Grundfarben und kreuzten sich wieder und immer wieder bis in die Unendlichkeit, wo sie in grauer Uniformität versanken. Louises Bewußtsein hing im Zentrum und blickte in jede Richtung zugleich.
    Was ihre neurale Nanonik zeigte, war das Kommunikationsnetz der Erde. Oder zumindest einen Teil von Londons Informationsarchitektur. Oder vielleicht war es auch nur das interne Hausnetz des Hotels. Sie war nicht ganz sicher; sie wußte nur, daß dieses Geflecht den Prozessorblock ihres Zimmers umgab, und das auch nur, wenn sie dieses eigenartige Symbol aktivierte. Einige Interpretationen waren wie kybernetische Korallen, andere sahen aus wie Cartoonstraßen um gewaltige Gasriesen, und einer stellte wohl eine Mischung aus leuchtenden Flüssigkeiten dar. Doch das hier, so glaubte sie, war die der Wirklichkeit ähnlichste Struktur.
    Informationstaxis schwebten zu ihr zurück, lautlose kleine Lichtfunken, die über die Stränge zum Zentrum glitten und um Louise herum kondensierten wie eine Miniaturgalaxis. Die Antworten auf den letzten Questor, den sie in den digitalen Ether geschossen hatte, die fünfzigste Variante der immer gleichen grundlegenden Frage: Finde eine Verbindung zwischen Quinn Dexter und Banneth; suche in sämtlichen Kategorien. Sie hatte zahllose Kombinationen der offensichtlichsten phonetischen Laute versucht, hatte zeitliche Restriktionen entfernt, so daß die Questoren auch jahrhundertealte Speicher durchsuchten, und hatte sogar belletristische Arbeiten zugelassen (gleich welchen Medientyps, vom Buch an aufwärts). Wenn es ihr gelang, die erste Verbindung zu finden, eine einzige positive Referenz zu entdecken, dann konnte sie Questoren und Suchhunde und Dateiextraktoren und Kreditprofilierer und Hunderte anderer Suchprogramme, die in ihrer neuralen Nanonik installiert waren, auf Banneth hetzen wie eine Meute von Hunden auf eine frische Spur.
    Die Informationstaxis entluden die mitgebrachten Dateien in das Analyseprogramm, das Louise in den Primärmodus geschaltet hatte. »Oh, zur Hölle!« stöhnte sie. Das neurale Display löste sich in Nichts auf, und sie stützte sich auf die Ellbogen.
    Genevieve saß am Schreibtisch der Suite. In ihrem Prozessorblock lief ein geohistorisches Tutorial der englischen Geschichte. Sie schenkte ihrer großen Schwester einen mitfühlenden Blick. »Schon wieder nichts?«
    »Yepp.« Louise beugte sich über die Bettkante und fischte nach ihren Schuhen. »Nicht ein einziger Dateneintrag, der beide kombiniert.«
    »Du mußt einfach

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